Mindelstetten
Verdienter Meister einer verkorksten Saison

FC Mindelstetten feiert zweiten Aufstieg in Folge -Kappelmaier und Strasser übernehmen Traineramt

02.06.2021 | Stand 23.09.2023, 18:58 Uhr
Übernehmen die Geschicke beim FC Mindelstetten: Marcel Kappelmaier (rechts) und Marc Strasser (links). −Foto: Traub (Archiv)

Mindelstetten - Die Zahlen sprechen für sich: 14 Siege aus 19 Spielen in der Kreisklasse Donau/Isar 1, eine makellose Rückrundenbilanz, eine Serie von 13 ungeschlagenen Partien in Folge sowie fünf Spieler, denen jeweils mindestens fünf Treffer gelangen.

Der FC Mindelstetten ist verdienter Meister einer denkwürdigen Saison. Zwei Mal musste die Spielzeit 19/20 unterbrochen werden, zwei Mal meldete sich die Mannschaft des scheidenden Trainers Johann Schmidtner eindrucksvoll aus der Zwangspause zurück. Groß feiern konnt der FCM den Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga bislang allerdings noch nicht.

"Dieser Aufstieg ist nicht zu vergleichen mit dem Aufstieg in der Saison zuvor. Es hat sich komisch angefühlt, auf der Couch davon zu erfahren. Das Urteil hat sich ewig hingezogen", sagt FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach und führt weiter aus: "Wir haben jetzt zwar schon wieder zwei-, dreimal trainiert und uns im kleinen Kreis gefreut, aber noch nicht groß gefeiert. Zumindest nicht so, wie wir uns das vorstellen. "

Vor knapp zwei Jahren - im August 2019 - begann für den FC Mindelstetten eine turbulente Saison. Auf einen furiosen 5:0-Heimsieg zum Auftakt gegen den SV Denkendorf folgten noch zwei weitere Siege, ehe die Mannschaft von Trainer Schmidtner drei Niederlagen in Folge hinnehmen musste. Nach sechs Spieltagen stand für den Liga-Neuling - eine Saison zuvor hatte der FCM erst die A-Klassen-Meisterschaft gefeiert - ein solider sechster Platz zu Buche. Der erneute Aufstieg war laut Wambach zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch gar kein Thema. "Das war nicht unbedingt das vorgegebene Ziel, sondern hat sich im Laufe der Saison so rauskristallisiert. " Knackpunkt laut dem Abteilungsleiter: der 3:2-Erfolg gegen den TSV Großmehring am 7. Spieltag, als die Elf nach dem Seitenwechsel einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg ummünzen konnte - unter Mithilfe eines verwandelten Elfmeters, eines Eigentores und eines Siegtreffers in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Als "dreckig und unverdient" bezeichnet Wambach diesen Sieg heute, aber auch als entscheidenden Wendepunkt: "Ab diesem Moment liefs", sagt er.

So gut, dass den Aufsteiger nichts mehr aus dem Tritt bringen konnte. Zehn Siege und zwei Unentschieden ließ der FCM in der Liga folgen, verloren ging keine einzige Partie mehr. An diesem Lauf änderten auch zwei Corona-bedingte Zwangspausen nichts, ganz im Gegenteil: "Wir sind sehr gut aus der Unterbrechung im Sommer gekommen und haben danach alles gewonnen", erklärt Wambach. Dabei habe seine Mannschaft sicherlich auch davon profitiert, dass sie von Corona, Spielabsagen und schwerwiegenden Verletzungen größtenteils verschont geblieben sei. "Das gehört neben Spielglück auch dazu", räumt der Abteilungsleiter ein. Angesichts der gezeigten Leistungen geht der Aufstieg für Wambach aber trotzdem voll in Ordnung. "Natürlich ist der Abbruch keine schöne Lösung, aber sicherlich die fairste. Dreiviertel der Saison waren gespielt und ich denke nicht, dass wir unverdientermaßen an der Spitze stehen. "

Für die kommenden Spielzeiten, in der auch ein "intensives Derby" gegen den FC Sandersdorf auf dem Programm steht, gilt es laut Wambach nun, sich in der Kreisliga zu etablieren - auch wenn personell einige Änderungen zu verkraften sind. So werden mit Chefcoach Schmidtner, den es gen Pförring zieht, und dem spielenden Co-Trainer Kay Baitz sowie Verteidiger Orcun Ünlü, die beide als Trainerduo beim FC Wackerstein/Dünzing anheuern werden, drei elementare Stützen den Verein verlassen. Den FCM dagegen wird künftig Marcel Kappelmaier (30) in der Funktion als Spielertrainer übernehmen. Unterstützung wird er dabei von Marc Strasser (zuletzt FC Wackerstein/Dünzing) erhalten, den Kappelmaier noch aus gemeinsamen Wackerstein-Zeiten kennt und der in Mindelstetten die Rolle des spielenden Co-Trainers übernehmen wird. "Wir versuchen, die Abgänge im Kollektiv aufzufangen. Neu zum Team stoßen neben dem 31-jährigen Strasser lediglich Andreas Siegl vom SV Dolling sowie Michael Schneider und Moritz Lidl aus dem eigenen Nachwuchs.

Derzeit ist der Vorbereitungsstart für Ende Juni geplant. Bis dahin will der FC Mindelstetten bei einem großen Fest nicht nur Meisterschaft und Aufstieg endlich gebührend feiern, sondern auch die scheidenden Trainer und Spieler würdig verabschieden.

DK

Benedikt Schimmer