Altmannstein
Ummeldung fällt nicht ins Gewicht

Vanessa Körndl ist bei der Militär-Weltmeisterschaft auch eine Gewichtsklasse höher als sonst erfolgreich

06.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:41 Uhr
Überzeugte auch in einer ungewohnten Gewichtsklasse: Die Altmannsteinerin Vanessa Körndl (links) holte sich bei der Militär-Weltmeisterschaft in China die Silbermedaille. −Foto: Bruckbauer

Altmannstein/Pförring (DK) Vanessa Körndl aus Altmannstein und Lorena Brandl aus Pförring sind hauptberuflich Sportsoldatinnen bei der deutschen Bundeswehr.

Sie sind in diesem Jahr Teilnehmer einer ganz besonderen Veranstaltung gewesen. Im chinesischen Wuhan fanden die World Military Games statt, sozusagen Olympische Spiele für Militär-Mannschaften. Dazu fanden sich aus allen Sportarten insgesamt knapp 10000 Athleten in der eigens dafür erbauten Anlage ein.

Vanessa Körndl, die ein Wochenende zuvor schon für Aufregung gesorgt hatte, als sie mit einer Weltklasse-Leistung beim Grand Prix in Sofia bis zum Viertelfinale vordringen konnte, zeigte sich keineswegs von der 20-stündigen Reise geschädigt. Sie lieferte wieder ihr bestes Taekwondo ab und konnte Platz zwei erreichen.

Im ersten Kampf zeigte sie gegen Tolba Maisoun aus Ägypten mit 9:2 eine deutliche Überlegenheit. Gegen Miraglia Maristella aus Italien geriet Körndl erst in Rückstand (5:10), doch durch beherzte und entschlossene Angriffswellen konnte sie aufholen und sogar 17:12 gewinnen.

Zum Zeitpunkt der Meldung für dieses Turnier war sich die Bundestrainerin Yeonji Kim noch nicht sicher, ob es vielleicht die bessere Entscheidung wäre, in Körndls gewohnter Klasse der Damen bis 67 Kilogramm der Rivalin Céline Schmidt aus Friedrichshafen den Vortritt zu lassen. Da von der Bundeswehr die nächsthöhere Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm sonst aber nicht besetzt worden wäre, meldete man Körndl, obwohl sie die Kleinere war, eine Klasse höher an. Sie macht aber das Beste draus und zog, obwohl sie gegen deutlich größere Gegnerinnen kämpfen musste, erfolgreich in das Finale ein. Die Altmannsteinerin ist es gewohnt, auch in der 67er-Gewichtsklasse die fehlende Beinlänge durch temperamentvolles Agieren und gute Beinarbeit zu kompensieren. Im Finale gegen die 1,90 Meter große Chinesin gelang ihr das aber zu selten und sie unterlag mit 5:10 Punkten.

Lorena Brandl aus Pförring konnte in China ihr Potenzial diesmal nicht voll ausschöpfen und unterlag in Runde eins gegen Brasilien mit 12:16.