Beilngries
"Sportlich wenig zufriedenstellend"

Hubert Brigl, Trainer des Kreisliga-Tabellenführers 1. FC Beilngries, befürchtet Wettbewerbsverzerrungen

07.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:48 Uhr
Volle Konzentration auf die Punktrunde: Hubert Brigl, Trainer des Kreisliga-Spitzenreiters 1. FC Beilngries, sieht seine Mannschaft gewappnet für den Neustart und will sie trotz der Zwangspause zur Meisterschaft führen. −Foto: Nusko

Beilngries - Rund fünf Monate Zwangspause sind vorbei.

 

Am vergangenen Samstag hat die erste Fußballmannschaft des 1. FC Beilngries (Kreisliga 2 Regensburg) erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wieder ein Spiel bestritten und ab 6. September soll es wieder um Punkte gehen. Über die aktuelle Situation seiner Mannschaft hat Trainer Hubert Brigl Auskunft gegeben.

Herr Brigl, der FCB ist seit fast einem Jahr Tabellenführer, könnte wegen der Terminplanung des Bayerischen Fußball Verbands (BFV) aber frühestens im kommenden Mai Meister werden. Wie denken Sie darüber?
Hubert Brigl: Es ist schon einzigartig und sportlich wenig zufriedenstellend. Sicher ist es für den BFV nicht möglich, die Wünsche aller Vereine zu berücksichtigen, aber bei nur vier Spielen jetzt und dann nochmal vier im nächsten Jahr sehe ich die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung. Dies gilt umso mehr, als es bis zum Saisonende nochmals Wechselfenster gibt. Da kann es sein, dass wir in den ausstehenden Spielen auf ganz anders besetzte Mannschaften treffen als in der Vorrunde. So hat sich ein Verein aus unserer Liga bereits mit zwei Landesligaspielern verstärkt.

Vier Punktspiele ab dem 6. September, dann nochmals vier im kommenden Frühjahr und dazwischen der Ligapokal. Was halten Sie vom neu eingeführten Wettbewerb und vorgestellten Zeitplan?

Brigl: Wir sind nach 18 Spieltagen Tabellenführer und möchten auch am Ende der Saison an der Spitze stehen. Deshalb hat der Ligapokal für uns sicher nicht Priorität. Andererseits ist es aber auch wichtig, im Rhythmus zu bleiben und ab Oktober die nach derzeitigem Stand sechs Gruppenspiele zu absolvieren. Etwas anders sieht es dann im Frühjahr aus. Sollte es ein frühes Ausscheiden aus dem Ligapokal geben, hätten wir wahrscheinlich wieder eine längere Pause. Spielen wir dagegen mit vollem Einsatz, um möglichst weit zu kommen, besteht die Gefahr von Verletzungen. Das wäre wegen der noch folgenden vier Punktspiele sicher nicht gut. Wegen der aktuellen Entwicklung bei den Ansteckungszahlen habe ich aber immer noch Zweifel, ob wir am 6. September tatsächlich starten können.

Wie ist Ihre Mannschaft seit März mit der Zwangspause umgegangen?
Brigl: In diesem Zusammenhang muss ich ein großes Lob aussprechen. Jeder hat sich fit gehalten und außerdem haben wir die Zeit für die Renovierung des Sportheims und die Pflege des Sportgeländes genutzt. Das hat den Teamgeist weiter gestärkt. Als dann der Trainingsbetrieb schrittweise wieder anlief und wenigstens die Bildung von Kleingruppen möglich war, zog jeder sofort voll mit. Die Teilnahme am Training war zunächst freiwillig. Trotzdem hat es keine Einheit mit weniger als 15 Teilnehmern gegeben. Seit Ende Juli können wir wieder dreimal pro Woche trainieren. Meine positiven Eindrücke vom Training haben sich beim 4:0-Sieg im ersten Testspiel gegen den SV Töging bestätigt.
Dabei kamen etliche Nachwuchsspieler zum Einsatz.

Sind die Nachwuchsspieler auch eine Option für die Punktspiele?
Brigl: Ich denke, wir werden sie schrittweise in die Stammformation einbauen. Momentan stehen mir 19 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Das ist zwar sehr erfreulich, macht es mir aber auch schwer, eine Startelf festzulegen. Weil zunächst in jedem Spiel fünf Auswechslungen und auf Kreisebene außerdem Rückwechslungen möglich sind, können aber doch recht viele Spieler eingesetzt werden.

DK

Das Gespräch führte

Hans Nusko.