Altmannstein
Spannende Einblicke in die einzelnen Disziplinen

29.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:44 Uhr

Altmannstein (mby) Damit sich auch die übrigen Sportler ein Bild von den anderen Sportarten machen können, hatte Bürgermeister Norbert Hummel die Sportler und Betreuer gebeten, ihren Sport kurz vorzustellen.

Die Schützenmeister Franz Jilke (Edelweiß Mendorf) und Anton Osterrieder (SG 1560 Altmannstein) berichteten von ihren Erfahrungen.

Jilke lobte die Entwicklung mit den digitalen Schießständen. Früher konnten sich Zuschauer kein so rechtes Bild vom Schützensport machen. Mit der Übertragung in den Schützenhäusern seien sie nun live dabei, wenn es um die Ringe und Punkte geht. "Oft entscheiden die letzten Schüsse. Schießen ist ein psychischer Sport. Jeder kämpft für sich selbst", berichtete Jilke. Bei der Ausrüstung müssten mehrere Tausend Euro investiert werden, wenn man den Sport höherklassig betreiben möchte. Ein gutes Gewehr kostet allein schon an die 2500 Euro. Für Schuhe, Schießhose und Schießjacke sind ebenfalls mehrere Hundert Euro fällig.

Auch Osterrieder ging auf die hohen Kosten ein. Allein für die Umrüstung auf elektronische Stände müsse jeder Verein einen großen Betrag investieren. An dieser Stelle bedankte er sich bei Bürgermeister Hummel, da die Gemeinde den Sport gut unterstützte.

Sascha Schmidt vom Stockverein Hagenhill erläuterte Details zum Stocksport. "Der Sport ist hochtechnisch geworden. " Ein guter Stock kostet 300 bis 350 Euro. Dabei werden Materialien wie Titan, Karbon und andere Kunststoffe verbaut. Auch verschiedene Laufsohlen benötigen die Stocksportler, da sie auf verschiedenen Untergründen ihren Sport ausüben. Es macht einen Unterschied, ob man auf Asphalt, Pflaster, Beton oder Eis einen Wettkampf bestreitet.

Beim Weitschusstraining wird eine Dorfstraße in Hagenhill genutzt. "Man muss genau zielen, um zwischen den Hindernissen durchzukommen", so Schmidt. So an die 120 Meter könne der Stock dann geschossen werden. Neben Technik, Kraft und Bewegung sei die Koordination ganz wichtig. Zweimal pro Woche ist regulär das Training angesetzt. Vor Wettkämpfen geht man dann schon vier- bis fünfmal auf die Bahn.

Die Taekwondo-Kämpferin Vanessa Körndl berichtete, dass sie ihren Sport zum Beruf machen konnte. Als Sportsoldatin trainiert sie zweimal täglich im Leistungszentrum in Nürnberg. Gerne würde sie an den nächsten Olympischen Spielen in Tokio 2020 teilnehmen. Die Qualifikation dafür sei aber schwierig, da pro Gewichtsklasse nur vier Teilnehmer zugelassen werden. Zwei Männer und zwei Frauen stellen dabei das Olympiakontingent.

Werner Mayer aus Steinsdorf hat das Nordic Walking aus Zufall für sich entdeckt. Eigentlich war er leicht angeschlagen und konnte nicht laufen, berichtete er. So hat er sich die Walkingstöcke geschnappt und ist bei seinem ersten Wettkampf gleich allen davon gelaufen. "Nordic Walking ist ein exotischer Sport und wird oft belächelt. Dabei sind die Wettkämpfe brutal anstrengend und es gibt strenge Regeln, die bei Nichtbeachtung mit Zeitstrafen oder Disqualifikation geahndet werden. " Auf vielen Veranstaltungen ist Mayer anzutreffen. Ob Wandern, Laufen, Nordic Walking, Radfahren oder Triathlon. Rund 160 Teilnahmen konnte er im vergangenen Jahr verzeichnen und ist so gut wie jedes Wochenende unterwegs.

Winfried Forster betreibt Cross-Triathlon, also eine verschärfte Form des Triathlons. Um fit zu bleiben, müsse man auch im Winter trainieren, beschrieb Forster den aktuellen Trainingsplan. Schwimmen und etwas Laufen sind die Winterdisziplinen. Erst im Frühjahr geht es wieder mehr auf das Rad. Forster trainiert fast täglich mehrere Stunden. Ein besonderes Erlebnis war für ihn die Teilnahme an der Weltmeisterschaft auf Hawaii. Als Vize-Europameister hatte er die Qualifikation geschafft und das Abenteuer auf sich genommen. "Ein sehr schwerer Wettkampf war das", schilderte er seine Eindrücke. Schon beim Schwimmen war ein extrem hoher Wellengang zu verzeichnen. Nach Regenfällen waren Rad- und Laufstrecke sehr glitschig. Viele Stürze und Ausrutscher waren also vorprogrammiert. Doch er kam gut durch und belegte in seiner Altersklasse den fünften Platz.