Roth
Milena Slupina bejubelt neuen Weltrekord

24-jährige Kunstradfahrerin aus Roth überbietet bei den German Masters in Murg ihre selbst aufgestellte Bestmarke

11.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:05 Uhr
Daumen hoch für eine überragende Leistung: Milena Slupina stellte bei den German Masters einen neuen Weltrekord auf. −Foto: Schwarz

Roth (DK) Einen neuen Weltrekord im Kunstradfahren hat Milena Slupina aufgestellt.

Die 24-jährige Rotherin verbesserte beim 1. German Masters in Murg (Baden-Württemberg) ihre eigens aufgestellte Bestmarke noch einmal um einen weiteren Punkt und bewies einmal mehr ihre Ausnahmestellung in dieser Sportart. Natürlich gewann sie damit auch das Turnier und sammelte Punkte für die WM-Qualifikation.

Die German Masters Serie besteht auch heuer aus drei Wettbewerben mit jeweils zwei Fahrten für die Nationalkadermitglieder. Die Ergebnisse der Serie und die Vorrunde bei der deutschen Meisterschaft dienen als Grundlage für die Nominierung in den Nationalkader und zur WM-Qualifikation. Bei den 1. German Masters werden außerdem die ersten acht Startplätze für die Deutsche Meisterschaft vergeben. Die Veranstaltung fand diesmal in Murg (Baden) nahe der Schweizer Grenze statt. Bereits beim Einfahren am Freitag zeigte sich, dass für den Wettkampf sehr gute Bedingungen geboten sind. Die Halle war freundlich hell und auch der Boden gut zu befahren.

Slupinas Disziplin - die 1er Frauen - war als letztes an der Reihe. Da die Sportlerin vom TSV Bernlohe mit 198,3 Punkten die höchste Schwierigkeit eingereicht hatte, war sie gegen 16 Uhr die letzte Starterin der Vorrunde. Etwas früher war bereits ihre Vereinskollegin Claudia Ridinger an der Reihe. Mit 140,78 Punkten erreichte sie Platz 16 und wird in drei Wochen beim Deutschlandcup um einen Startplatz bei der Deutschen Meisterschaft fahren. Für diesen qualifizieren sich insgesamt 16 Frauen aus ganz Deutschland.

Doch zurück zu Milena Slupina: Für sie lief das Training in der vergangenen Woche gut und auch beim Einfahren am Freitag und Samstag konnte sie sich ein gutes Gefühl holen. Auf der Fläche hieß es, die Konzentration bei jeder Übung hoch zu halten und die Kür eins nach dem anderen durchfahren. Der Ausrichter hatte an alle Sportler Fragebögen verteilt und dabei unter anderem nach dem Ziel für diesen Tag gefragt. Slupinas Ziel war, ihr Programm "so zu fahren wie ich es kann".

Der Start gelang ihr mit dem Schweizer Lenkerhandstand 8 gut und auch die folgenden Übungen konnte die 24-Jährige sicher zeigen. Die Zwischenzeiten, die ihr ihre Trainerin aus der Coaching Zone zurief, passten und so wusste Slupina bereits während der letzten Übung ihrer Kür, dass eine starke Punktzahl auf der Anzeigentafel stehen wird. Schließlich zeigte die Tafel tatsächlich hervorragende 195,35 Punkte an, die kurz darauf auch bestätigt wurden. Das bedeutete für sie an diesem Tag Platz eins in der Vorrunde, die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft sowie eine optimale Punkteausbeute für den Nationalkader und auch für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft.

Kurz darauf leuchtete groß WR (Weltrekord) auf der Anzeigentafel auf. Einen Weltrekord zu fahren - dies ist nur möglich vor einem Kampfgericht, das international mit UCI-Kampfrichtern besetzt ist. Diese Voraussetzung war erfüllt und der Jubel bei Slupina war groß, da sie ihren Weltrekord vom Weltcup in Prag damit um einen weiteren Punkt ausbauen konnte. Nach großer Freude über die tolle Fahrt und das Ergebnis sowie zahlreichen Gratulationen, musste Slupina zügig wieder herunterfahren, da am Abend ja noch der zweite Durchgang anstand.

Zu Beginn der Abendveranstaltung um 19 Uhr wurden die
Finalteilnehmer vorgestellt. Vom ausrichtenden Verein RSV Wallbach durfte Alisa Lais mit einer Wildcard zusätzlich vor heimischen Publikum starten. Auch im Finale war die Rotherin die letzte Starterin und betrat gegen 21 Uhr zum zweiten Mal die Wettkampffläche. "Ich habe es geschafft, die Konzentration und Anspannung auf den Punkt wieder aufzubauen. Das Programm lief genauso gut wie am Nachmittag - für mich persönlich haben sich die Übungen sogar noch etwas runder angefühlt", sagte Slupina. Ein kleiner Wackler kurz vor Ende der Kür sorgte zwar für einen Schreckmoment, aber sie bekam schnell wieder die Kontrolle über das Rad und konnte ihr Programm in der Zeit und vollkommen zufrieden beenden. Mit 193,56 Punkten lag ihr Ergebnis auch wieder nur minimal unter dem Weltrekord und auch das Finale konnte sie vor Viola Brand (Unterweissach/174,44 Punkte) und Maren Haase (Hoffnungsthal/170,93) für sich entscheiden. Besser hätte der Einstieg in die German-Masters-Serie für Slupina damit nicht laufen können. "Meine Aufgabe ist es nun, die aktuelle Form für die weiteren Wettbewerbe zu halten, um an dieses erfolgreiche Wochenende anknüpfen zu können und weitere wichtige Punkte für die WM-Qualifikation zu sammeln. "