Hilpoltstein
Manuel Hoffmann gelingt die Überraschung

Ex-Hilpoltsteiner schaltet bei den bayerischen Tischtennis-Meisterschaften Titelverteidiger Mike Hollo aus und holt Bronze

21.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:09 Uhr
Für die Überraschung der diesjährigen bayerischen Tischtennis-Meisterschaften sorgte Lokalmatador Manuel Hoffmann mit dem dritten Platz. −Foto: Rack

Hilpoltstein - Jugend mit Stil und Klasse: U-21-Nationalspielerin Laura Tiefenbrunner (18) vom TSV Schwabhausen sowie der noch ein Jahr jüngere Daniel Rinderer (FC Bayern München) waren die glücklichen Sieger bei den schwach besetzten 73. bayerischen Tischtennis-Meisterschaften und durften sich über ein Preisgeld von jeweils 500 Euro freuen.

Für die Überraschung der diesjährigen Titelkämpfe sorgte derweil der Ex-Hilpoltsteiner Manuel Hoffmann, der Titelverteidiger Mike Hollo ausschaltete und am Ende guter Dritter wurde.

Sowohl Tiefenbrunner als auch Rinderer marschierten in Abwesenheit von Bayerns etablierten Topspielern wie Seriensiegerin Sabine Winter oder Kilian Ort mit einer bemerkens-werten Selbstverständlichkeit durch das Turnier. Tiefenbrunner wurde lediglich im Finale von der technisch versierten, mitunter aber phlegmatisch agierenden Titelverteidigerin Franziska Schreiner gefordert. Am Ende setzte sich aber die gebürtige Rosenheimerin mit ihrem schnörkellosen Spiel 4:2 durch. Dass beide anschließend das Damen-Doppel gewann, unterstreicht ihre Ausnahmestellungen.

Bei den Herren schleppte sich Daniel Rinderer, der leicht angeschlagen in das Turnier ging, über die Runden, doch davon später mehr. Damit verfestigte sich in der Oberpfalz ein Trend, der bereits 2019 seinen Anfang genommen hatte. Die jungen Wilden stürmen an die Spitze. Im Freistaat ist der Generationswechsel weitgehend vollzogen.

Dabei spielten die Hilpoltsteiner diese Mal lediglich eine Nebenrolle. Jahrelang hatten die Gelb-Schwarzen das Weiß-Blaue Turnier geprägt. Paul Link, Felix Bindhammer, Benjamin Rösner, Philipp Floritz, Nico Christ, Dennis Dickhardt und Alexander Flemming holten den Pokal an den Rothsee. Doch von den "glorreichen Sieben" war niemand mehr am Start. Fünf haben den Verein verlassen, Dennis Dickhardt spielt keine Turniere mehr und Alexander Flemming musste kurzfristig absagen. Da auch Hilpoltsteins Jungstar Hannes Hörmann aufgrund eines seltsamen Qualifikationsmodus fehlte (wir berichteten), blieb mit Sebastian Hegenberger nur einer aus der Burgstadt übrig.

Der 17-jährige, der im "richtigen Tischtennisleben" bei der zweiten Garnitur des TVH in der Regionalliga Süd unterwegs ist, traf nach durchwachsener Vorrunde im Achtelfinale auf den späteren Sieger Daniel Rinderer. Beide kennen sich vom Bundesleistungszentrum und lieferten sich ein spannendes Match. Beim 2:4 gab am Ende die größere Sicherheit den Ausschlag zu Gunsten des Münchner Drittliga-Spielers. So verpasste Hegenberger trotz einer ausgesprochen starken Leistung. sein Ziel "Viertelfinale" denkbar knapp. Schade drum.

So ging der TV Hilpoltstein seit langem mal wieder gänzlich leer aus. Doch halt, so ganz stimmt das nicht. Ein Ex-Hilpoltsteiner war dann doch noch am Start und hatte obendrein noch Erfolg, nämlich Manuel Hoffmann. Der ist aus dem ASV Neumarkt hervor gegangen und mittlerweile in offizieller Mission als BTTV-Verbandstrainer unterwegs. Zudem war er in die Organisation seines Heimat-Turniers eingebunden. So etwas bringt eine ganze Reihe von Verpflichtungen mit sich. Er musste tausend Hände schütteln und mindestens ebenso viele Fragen beantworten. Doch wenn der Neu-Starnberger Oberligaspieler an den blauen Tischen steht, ist sein Ehrgeiz noch immer ungebrochen. Sehr zur Freude seiner Familie und Bekannten warf der Lokalmatador bei seinem Heimatverein Titelverteidiger Mike Hollo in sieben spannenden Sätzen im Achtelfinale aus dem Wettbewerb. Es war die größte Überraschung des gesamten Turniers.

Doch Hoffmann, der einst in der Jugend schon ganz oben gestanden hatte, setzte noch eins drauf und gewann die Bronzemedaille - so ganz nebenbei sein größter Einzelerfolg bei den Herren. Es war eine Extraportion Streicheleinheit für den ausrichtenden ASV Neumarkt, der viel Einsatz, Engagement und Herzblut in die reibungslose Organisation der Veranstaltung gesteckt hatte.

wwl