Eichstätt
Keine Treffer im Kellerduell

16.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Eichstätt (vk) Eine schwache Partie haben in der Regionalliga Bayern die gut 600 Zuschauer des Spiels VfB Eichstätt gegen den SV Seligenporten gesehen. Sie hatte kein Tor verdient und endete zurecht mit 0:0. Die Zuschauer zweifelten bereits in der ersten Halbzeit an ihrem Fußball-Sachverstand. Konnte das die gleiche Mannschaft sein, die eineinhalb Wochen zuvor gegen den TSV 1860 München so grandios gekämpft und auch gespielt hatte?

Der Anspruch beider Teams war schon vor der Partie identisch: Es galt, Punkte fürs Überleben in der Regionalliga zu sammeln. Ganz egal, wie. Eine schöne Partie war deshalb von vornherein nicht zu erwarten. Was das Spiel aber bereits nach drei Minuten völlig aus dem Plan laufen ließ, war der Versuch des Seligenporteners Pascal Schärtel, einen Schuss von Florian Grau mit der Hand auf der Torlinie abzuwehren. Schiedsrichter Manuel Steigerwald verhängte eine Rote Karte und gab Strafstoß. Bitter für Eichstätt, dass der sonst so sichere Schütze Lucas Schrauf-stetter am Gäste-Torwart scheiterte. Für Eichstätts Trainer Mattes war das die entscheidende Szene. "Ab diesem Moment hat der Kopf die Hauptrolle gespielt. Die Negativspirale der vergangenen Wochen, als wir gut gespielt und dann doch nicht gewonnen haben, war wieder präsent", sagte der Coach. "Und wenn du die Angst im Kopf hast, bekommst du sie nur schwer wieder raus."

Fakt war aber auch, dass die Taktik der Coaches nicht aufging. Der Versuch, die Seligenportener Abwehr mit hohen Bällen in den Strafraum zu knacken, misslang. Ein Totalausfall war zudem Yomi Scintu. Der torgefährliche Stürmer, der gegen 1860 München eine wahre Glanzvorstellung abgeliefert hatte, stand gegen Seligenporten völlig neben sich. Folgerichtig nahm Mattes den 20-Jährigen in der 57. Minute vom Platz. "Ich muss ihn trotzdem in Schutz nehmen", sagte VfB-Abteilungsleiter Hans Benz: "Auf den Burschen prallt momentan viel ein. Seit dem Sechziger-Spiel wird er ständig von Beratern und Vereinen angerufen, die ihm aufzeigen wollen, welche Möglichkeiten er hat." Mattes ergänzt: "Der will das alles gar nicht. Das bringt ihn völlig durcheinander. Er hat mir gesagt, er will eigentlich einfach nur Fußball spielen."