Pförring
Hoffnungsvoll nach Hamburg

Taekwondo: Pförringerin Lorena Brandl kämpft bei German Open um Ticket für das Olympia-Qualifikationsturnier

28.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:51 Uhr
Zuversichtlich: Bei den German Open in Hamburg will die Pförringerin Lorena Brandl nach Möglichkeit ihren zweiten Titel gewinnen. −Foto: privat

Pförring - Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen nach Tokio (24. Juli bis zum 9. August 2020) wartet auf die Pförringer Taekwondo-Kämpferin Lorena Brandl mit den German Open am Wochenende die nächste ganz wichtige Etappe.

 

Im Anschluss an das Turnier werden vom Deutschen Taekwondo-Verband die lediglich zwei (! ) Tickets für das europäische Qualifikationsturnier am 17./18. April in Mailand vergeben. Aufgrund ihrer Weltranglistenposition hat Brandl in der Klasse über 73 Kilogramm gute Chancen, dennoch braucht sie in Hamburg noch mal ein gutes Ergebnis, um sich die Teilnahme für Mailand definitiv zu sichern.

2018 hat die Kämpferin des Taekwondo-Team Tiger and Dragon Altmannstein das Turnier schon einmal gewonnen, im Jahr 2019 wurde sie immerhin Zweite. Eine erneute Finalteilnahme in diesem Jahr käme natürlich genau richtig und würde ihr fast sicher die Teilnahme beim Qualifikationsturnier sichern. Reicht die aktuelle Form dafür? Brandl lacht. "Ich habe ein paar blaue Flecken von den jüngsten Wettkämpfen, aber die zähle ich schon gar nicht mehr", sagt sie dann. Nach einem intensiven Lehrgang in Serbien war die Pförringerin zuletzt - mit wechselndem Erfolg - zweimal in Schweden im Einsatz. Beim "Presidents Cup", dem wichtigeren Turnier, kam nach einem Sieg gegen die Türkin Mervenur Evci (14:11) etwas überraschend im Viertelfinale gegen die Kroatin Ivana Babic das Aus (7:13). "Es lief einfach nicht, meine Techniken kamen nicht wie gewohnt", erzählt Brandl. "Vielleicht hatte ich zuvor etwas zu viel Training und etwas zu wenig Pause. "

Kurz darauf, bei den "Helsingborg Open", erging es ihr dann besser. Siege gegen die Italienerin Maristella Smiraglia (12:9) und die Spanierin Belen Moran (10:9) brachten ihr den Turniersieg, sodass sie von einer gelungenen Generalprobe erzählt. Und das Wichtigste: "Ich bin unverletzt geblieben, körperlich ist alles gut. "

Entsprechend optimistisch fährt sie deshalb an diesem Freitag nach Hamburg. Dort haben sich für ihre Gewichtsklasse neun weitere Kämpferinnen gemeldet, von denen die türkische Weltranglisten-Fünfte Nafia Kus als Einzige besser platziert ist. Hinter Brandl, die derzeit auf Rang 13 notiert ist, dürften Ana Tepavac (Serbien, 17), Katherine Rodriguez (Dominikanische Republik, 38) und Belen Moran (Spanien, 42) die stärksten Konkurrentinnen sein. Die Chancen, dass sie wieder ganz vorne landet, stehen für die 22-Jährige aber nicht schlecht.

Selbst bei Kus sieht sich Brandl, die in Hamburg an Position zwei gesetzt ist, keinesfalls im Nachteil. "Ich habe im Jahr 2019 bei der Europameisterschaft in Bari im Halbfinale gegen sie gewonnen. Ich weiß, was sie vorhat und wie sie kämpft", sagt die Pförringerin selbstbewusst und kündigt an: "Ich muss in Hamburg einfach mein Ding durchziehen. Dann schauen wir, was dabei rauskommt. "

Ob sie dann tatsächlich den Sprung zum Olympia-Qualifikationsturnier nach Mailand schafft, erfährt sie dem Vernehmen nach noch am Wettkampfwochenende. Die Aussichten konkret zu bewerten, bleibt für Außenstehende indes schwer, weil der Verband über alle Gewichtsklassen nach Möglichkeit den Kämpfern das Vertrauen schenkt, die international die besten Aussichten haben. Für Brandl spricht, dass sie in ihrer Klasse hinter den vier bereits fest für Tokio 2020 nominierten Europäerinnen zu den besten Taekwondo-Kämpferinnen des Kontinents zählt.

DK