Dietfurt
"Eine Wundertüte"

Beim TSV Dietfurt wechseln sich bisher hohe Siege und deutliche Niederlagen ab Diesen Sonntag gegen Miltach

18.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Dietfurt (gfd) Den Saisonstart kann man beim TSV Dietfurt in der Bezirksliga Oberpfalz Süd als geglückt bezeichnen. Nach fünf Spielen hat die Truppe von Christian Scheuerer drei Siege vorzuweisen. Mit neun Punkten belegt Dietfurt den dritten Platz.

Am Sonntag um 15 Uhr kommt mit dem 1. FC Miltach eine völlig unbekannte Mannschaft ins Altmühltal.

Wer ist Miltach? "Es kann keiner so richtig etwas über den Gegner sagen", ist von Matthias Staudigl zu hören. Punktspielbegegnungen beider Vereine gab es in den vergangenen 15 Jahren nicht. Während es für Dietfurt von der Kreisklasse bis in die mittlerweile aufgelöste Bezirksoberliga ging, schlug Miltach den anderen Weg ein. In den 1980er- und 1990er-Jahren spielten die Gäste bis in der Landesliga, ehe der Absturz einsetzte.

Als Gastgeber wird die Scheuerer-Elf gefordert sein. Das bewährte Konterspiel, mit dem Dietfurt zuletzt erfolgreich war, wird gegen vermutlich defensiv eingestellte Gäste kaum anwendbar sein. "Wir werden versuchen, daheim das Spiel zu machen", hofft der TSV-Abteilungsleiter auf den nächsten Sieg. Da die TSV-Akteure auf den Außenbahnen in dieser Spielzeit sehr stark scheinen, könnte dies der Schlüssel zum Erfolg sein. Die Hausherren, die wegen der Urlaubszeit ersatzgeschwächt antreten müssen, konnten beim SC Regensburg (5:0) überzeugen.

Am letzten Spieltag in der Kreisliga Cham/Schwandorf Ost sicherte sich der 1. FC Miltach überraschend noch den Relegationsplatz. Die vier Wochen davor waren turbulent und eine Achterbahnfahrt. Der souveräne Meister 1. FC Zandt ging mit der zweiten Mannschaft der DJK Vilzing eine Spielgemeinschaft ein und blieb in der Kreisliga. Der zweitplatzierte FC Ränkam kam somit in den Genuss des direkten Aufstiegs.

Am letzten Spieltag patzten Furth im Wald und Beucherling und Miltach rückte auf den dritten Rang vor, gewann das Relegationsspiel gegen Kosova Regensburg mit 2:0 und stieg in die Bezirksliga auf.

"Ich habe eine extrem junge Mannschaft", sagt Trainer Michael Kufner, da die FC-Elf ein Durchschnittsalter von 23 Jahren aufweist. Der Geldbeutel wurde trotz der fehlenden Erfahrung nicht aufgemacht. Der FC-Coach ist sich daher bewusst, dass es eine harte Saison wird. "Wir können es trotzdem schaffen", blickt Kufner zuversichtlich nach vorne. Die Dietfurter kennt Miltachs Übungsleiter nicht und ist deshalb darauf angewiesen, "was andere Trainerkollegen sagen". "Dietfurt ist in meinen Augen etwas wie eine Wundertüte", rätselt Kufner. Dem 4:0 über die SpVgg Hainsacker und dem 5:0 beim SC Regensburg steht das 1:6 in Ränkam gegenüber. Es wird wohl die bessere Tagesform entscheiden, mutmaßt der Trainer der auf dem 13. Platz liegenden Gäste.

Um in Dietfurt zum erhofften Punktgewinn zu kommen, wird Kufner die Fehler in der FC-Defensivreihe abstellen müssen. "Wir sind zu anfällig bei Freistoßsituationen", bemängelt der Übungsleiter. Gegnerische Spieler werden in aussichtsreicher Position vor dem FC-Gehäuse gefoult, wie beim jüngsten 0:2 gegen den VfB Bach, wo Miltach wegen solcher Standards das Spiel verlor. Weiter warnt Kufner vor Dietfurt, da sich "die Mannschaft in einen Rausch hineinspielen kann". Fehlen werden dem Aufsteiger mit Michael Neumeier und Bernd Holzapfel zwei kopfballstarke Akteure.