Dietfurt
Derby der Gegensätze

Nach dem Abstieg marschiert Dietfurt bisher durch die Kreisliga, Beilngries tut sich dagegen noch schwer

14.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:52 Uhr
Derby-Zeit in der Kreisliga: Tabellenführer TSV Dietfurt (in Blau) empfängt an diesem Mittwoch den 1. FC Beilngries (in Rot). −Foto: Foto: Bachhuber (Archiv)

Dietfurt (DK) Zum ersten Mal seit Jahren findet das prestigeträchtige Derby zwischen dem TSV Dietfurt und dem 1. FC Beilngries in der Kreisliga statt. Anpfiff zum Duell der beiden Vorjahres-Absteiger ist an diesem Mittwoch um 17 Uhr in Dietfurt. Die Rollen sind dabei auf dem Papier klar verteilt.

Zwei Niederlagen, ein Unentschieden und nur ein Sieg: Im Gegensatz zum Nachbarn aus der Oberpfalz ist dem 1. FC Beilngries der Start nur sehr bedingt gelungen. Die Truppe von Trainer Hubert Brigl wartet nun schon drei Spieltage auf ihren zweiten Erfolg. Angesichts der nach wie vor sehr großen Personalnot und der damit einhergehenden Leistungsschwäche kommt das Derby zwischen den Oberpfälzern und den Oberbayern aus Sicht des FCB zur Unzeit. Nachdem nun überraschend auch noch das Spielfeld im Altmühlstadion gesperrt ist (siehe eigenen Bericht), fällt für die Beilngrieser zudem der Heimvorteil weg.

Ein Blick in die Statistik zeigt indes, dass dies für den FCB eigentlich von Vorteil ist. Seit der Saison 2003/2004, als beide Mannschaften der damals noch existierenden Bezirksoberliga Oberpfalz angehörten, gab es insgesamt 14 Begegnungen zwischen dem TSV und dem FC. Die daraus resultierende Bilanz ist völlig ausgeglichen. Beide Teams gewannen je fünfmal, vier Spiele endeten mit einem Remis. Vier seiner fünf Siege holte der FCB in Dietfurt. Zuletzt gab es im vergangenen September nach Treffern von Jegor Bjen und Torhüter Christoph Eberle (Foulelfmeter) einen 2:0-Erfolg der Beilngrieser. Eine Wiederholung dieses Resultats an diesem Mittwochabend erscheint nach den jüngsten Entwicklungen beider Mannschaften ziemlich unwahrscheinlich.

Allem Anschein nach ist die Leistungsbreite beim TSV deutlich besser ausgeprägt als beim FCB. Nachdem die Beilngrieser zum wiederholten Mal auch in der Abwehr zuletzt wenig sattelfest waren, spricht relativ wenig dafür, dass sie ausgerechnet in Dietfurt Gegentreffer verhindern können. Dies wäre aber erforderlich, um wenigstens die Chance auf ein Unentschieden zu wahren. Ist doch nicht zu erwarten, dass die zuletzt wenig durchschlagskräftige Offensivabteilung des FCB ihre Ladehemmung plötzlich ablegt. Deshalb dürfte die Brigl-Truppe sich erneut wohl sehr defensiv präsentieren.

"Die Favoritenbürde schiebe ich ganz weit weg", sagt Dietfurts Trainer Stefan Weber und ergänzt mit den Worten: "Derbys haben ihre eigenen Gesetze". Der TSV-Coach erwartet einen kämpferischen Gegner, weil Beilngries nun dringend benötigte Punkte einfahren muss, um nicht erneut in den Abstiegsstrudel gerissen zu werden. Weiter könnte es für die Gastgeber eine zusätzliche Motivation sein, dem Tabellenführer die erste Niederlage beizubringen. "Hoffentlich bremst uns Beilngries nicht aus", wünscht sich Weber.

Was den Oberpfälzer Übungsleiter zuversichtlich stimmt, ist die hohe Trainingsbeteiligung seiner Akteure. "Der Kampf um die Stammplätze ist in vollem Gange", freut sich Weber und bezeichnet dies als eine "momentan für Dietfurt super Situation". Mit Johannes Baier, der die Kreisklassen-Mannschaft coacht, arbeitet Weber nach eigenem Bekunden sehr eng zusammen und es entsteht "eine tolle Arbeit Hand in Hand".

Der TSV-Trainer, der am Feiertag nicht leer ausgehen möchte, stuft den Ausgang der Begegnung als völlig offen ein. Mit Konzentration, Disziplin und einer hoher Leidenschaft möchte er bei diesem regionalen Fußball-Klassiker, der in den vergangenen 15 Jahren in der inzwischen aufgelösten Bezirksoberliga und in der Bezirksliga stattfand, zum Erfolg kommen. Fehlende Spieler wie Andreas Weigl, Robert Fleischmann und Matthias Ferstl sieht Weber nicht als Manko, da es ebenbürtige Alternativen gibt und dies deshalb für ihn kein Thema ist. "Wir werden 15 Jungs aufbieten können", hat der TSV-Übungsleiter keine Personalsorgen.