Altmannstein
"Absolut am Ende, aber froh, alles gegeben zu haben"

Zweite WM-Teilnahme: Winfried Forster aus Altmannstein holt sich in seiner Altersklasse auf Hawaii den siebten Platz

11.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:38 Uhr
Gegensätze: Auf Hawaii quälte sich Forster (linkes Bild, in Blau) am Strand. Bei der bayerischen Meisterschaft im Cross-Duathlon war der Altmannsteiner auf heimischem Waldboden unterwegs und siegte in seiner Altersklasse. −Foto: Forster

Altmannstein/Kapalua (mby) Nach 2018 hat sich Winfried Forster aus Altmannstein zum zweiten Mal für die Cross-Triathlon-WM auf Hawaii qualifiziert.

Nach kurzer Überlegung wagten die Forsters auch heuer wieder den Sprung über den großen Teich. Diesmal waren die Reisevorbereitungen etwas einfacher, da man die Verfahren und erforderlichen Bescheinigungen ja vom Vorjahr her noch kannte, berichtete Winfried Forster nach seiner Rückkehr.

Drei Wochen Hawaii und seine Nachbarinseln waren angesagt. Zunächst verbrachte man mehrere Tage auf der Hauptinsel Big Island, wo sich die Altmannsteiner auch den klassischen Hawaii-Triathlon ansahen. Nach ein paar Tagen Urlaub auf Kauai - der Garteninsel - ging es dann zum eigentlichen Ziel, Maui, wo Ende Oktober die XTERRA-Cross-Triathlon-WM stattfand. Ein Wechselspiel von Sightseeing und Training stand nun für Winfried Forster auf dem Programm. "Ich war ja letztes Jahr schon bei der XTERRA-WM dabei, da waren die Bedingungen laut Veranstalter die schwierigsten der Geschichte", schilderte Forster. Er hatte damals Schwierigkeiten mit den extremen Wellen und den durch viel Regen schmierigen Trails in den Bergen West Mauis.

Dieses Jahr wurden alle Strecken überarbeitet. Nach Durchsicht der Starterliste war Forster klar, dass eine Verbesserung zum Vorjahr (5. Platz) unwahrscheinlich war und eine Platzierung unter den Top 10 schon ein großer Erfolg wäre. Beim Training am Dienstag vor dem Wettkampf zog sich der Triathlet nach dem Schwimmen auch noch eine Zerrung im Oberschenkel zu und hatte Zweifel, sein Ziel zu erreichen. Er wollte unbedingt als Zweitbester Deutscher (von Fünf) nach Josef Diepold (Kösching, SC Delphin Ingolstadt) in der Altersklasse (AK) 55-59 abschließen. "In die AK sind die jüngeren Athleten aufgerückt, sodass das Leistungsniveau deutlich nach oben ging", stellte Forster fest. Im Gegensatz zum Vorjahr war es die ganze Woche trocken, aber kurz vor dem Start setzte ein heftiger Regenguss ein, was die Trails für das Radfahren und Laufen noch anspruchsvoller machte. Beim Schwimmen (33:22 Minuten) wechselte Forster wegen seiner Zerrung immer wieder den Stil. Die Zeit war für ihn soweit in Ordnung. Als 27. der AK stieg er aufs Rad. "Schon am ersten steilen Anstieg kamen die Schmerzen zurück", sagte Forster. "Aber mit lockerem Kurbeln in den flacheren Stücken ging es doch ganz gut. "

Bei den vielen engen und kurvigen Trails war ein gefahrloses Überholen fast nicht möglich. In den freieren Stücken arbeitete sich Forster Platz um Platz nach vorn. "Die zweite Runde machte dann richtig Spaß", lautete sein Fazit zum Mountainbike. Forster war zu diesem Zeitpunkt bis auf den 8. Platz vorgefahren. In 1:57:28 Stunden hatte er die Raddistanz hinter sich gebracht und sich in der Gesamtwertung um mehr als 100 Plätze verbessert.

Auch beim abschließenden Lauf meldete sich der gezerrte Oberschenkel wieder. Nach 1:03:08 Stunden beim Laufen erreichte Forster in der Endabrechnung einen sehr guten 7. Platz. Sein Ziel, als Zweitbester Deutscher in den Top 10 das Rennen zu beenden, hatte er erreicht. Josef Diepold kam trotz einer Verletzung beim abschließenden Cross-Lauf noch auf den dritten Platz. "Die letzten Meter am Strand und ins Ziel waren eine reine Qual", schilderte Forster den Rennausgang. "Im Ziel war ich absolut am Ende aber froh, alles gegeben zu haben. " Im Nachhinein stellte er fest, dass er beim Radfahren zu wenig getrunken hatte, was bei den klimatischen Verhältnissen in Hawaii mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius Konsequenzen hat. Seine Radflasche war noch fast voll. Er war also dehydriert und brauchte erst einige Zeit und viel Flüssigkeit, um sich zu erholen.