Schweitenkirchen (axj) Bei der Süddeutschen Judo-Meisterschaft - der höchsten deutschen Meisterschaft im Jugendbereich - haben sich die Schweitenkirchenerinnen Odalis Santiago (bis 40 Kilogramm) und Nadja Kneilling (bis 44 Kilogramm) jeweils die Bronzemedaille gesichert.
Angereist als Favoritin gewann Santiago vier von fünf Kämpfen, wie auch Kneilling. "Meine Mädels waren richtig kampfeslustig. Schon beim Aufwärmen haben sie sich ordentlich reingehängt. Damit waren sie sehr gut auf das Kämpfen eingestellt", so der nach Pforzheim mitgereiste Trainer Franz Dausch. Santiago zeigte ein breites Repertoire an Würfen: Ogoshi (großer Hüftwurf), Taniotoshi (Selbstfallechnik), Uchimata (innerer Beinschenkelwurf) oder auch Osotootoshi (äußeres Beinstellen) brachten die notwendigen Wertungen, um die Kämpfe für sich zu entscheiden. Lediglich in ihrem zweitem Kampf stieß die Zwölfjährige auf eine unbezwingbare Gegnerin, die zwei Jahre älter und einen Kopf größer ist und damit Erfahrungs- und Kraftvorsprung hatte. Nach der ersten Enttäuschung gewann Santiago in der Trostrunde alle drei Kämpfe gewohnt souverän mit sofortigen Punktgewinnen (Ippon).
Der Turniertag stand auch für Kneilling unter einem guten Stern: Kampfeslustig und hoch konzentriert siegte sie mit ihrer Spezialtechnik Seoinage (Schulterwurf) gleich im ersten Kampf mit zwei Wazaari (zwei halbe Punkte, die zum sofortigen Gewinn führen). In der zweiten Begegnung gegen eine erfahrene Athletin aus Großhadern war es ein Duell auf Augenhöhe, eine Unachtsamkeit führte jedoch zu Kneillings Niederlage. In der folgenden Trostrunde kämpfte sie sich in das Duell um Platz drei gegen die amtierende Bayerische Meisterin: Trotz des kurzen Festlegens durch die Gegnerin im Festhalter gelang ihr ein imposanter Ouchigari (große Innensichel), wodurch ihre Gegnerin regelrecht auf die Matte gebrettert wurde. Kneilling sicherte sich Bronze. "Beide haben heute und in der Vorbereitung auf die Meisterschaft alles richtig gemacht. Die Ernährung hatten sie ebenso im Griff wie Technik und Taktik. Angesichts dessen, dass sie die Jüngsten in ihrer Altersklasse sind, haben sie hervorragend abgeliefert. Das war fast schon eine Meisterleistung", strahlte Trainer und Abteilungsleiter Dausch.
