Wolnzach
Zweimal JBBL und zurück

Felix Ried spielte in der höchsten Jugend-Basketballliga und hofft auf eine Zukunft beim TSV Wolnzach

23.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr
Wolnzacher Zukunftshoffnung: Felix Ried glänzte als Point Guard und durfte schon zwei Saisons in der JBBL, der Junioren-Basketball-Bundesliga, auflaufen. Ried sieht seine Zukunft beim TSV. −Foto: Urban

Wolnzach (PK) Im März schloss Felix Ried (16) seine zweite Saison in der Junioren-Basketball-Bundesliga (JBBL), der höchsten deutschen U16-Basketball-Liga ab. 2016/17 war er für Freising aktiv, 2017/18 schied er mit der IBAM (Internationale Basketball Akademie München) in den Achtelfinals der Playoffs gegen den MTV Kronberg aus. Im Gespräch berichtet das athletische, 1,80-Meter große Ausnahmetalent des TSV Wolnzach über seine Erfahrungen im Leistungssport und wie er es geschafft hat, parallel trotzdem noch für seinen Heimatverein in Wolnzach auf Korbjagd zu gehen.

2016/17 hast Du in Freising JBBL gespielt, 2017/18 bei Schwabing. Inwiefern spielte deine JBBL-Saison in Freising eine Rolle dabei, dass du bei Schwabing wieder in dieser Liga angegriffen hast?
Felix Ried: In Freising habe ich mich sowohl taktisch als auch individuell und menschlich enorm verbessert, was mich persönlich sehr gut auf die zweite JBBL-Saison vorbereitet hat.

Wärst Du bei Freising geblieben, wenn sie wieder ein Team hätten stellen können?
Ried: Ja, auf jeden Fall. Das Verhältnis zwischen den Teamkollegen und zu den Coaches war sehr gut, ich wurde von Anfang an in die Mannschaft integriert. Zudem war der Zeitaufwand um einiges geringer als bei IBAM in Schwabing.

Wenn wir über Aufwand sprechen, was heißt es überhaupt genau, in einer Jugendbundesliga zu spielen? Immerhin hast Du für die IBAM 14 Spiele gemacht, dabei gegen Gegner wie Crailsheim, Urspring, FCB, Speyer oder Karlsruhe gespielt und bist dabei im Schnitt mehr als 18 Minuten auf dem Platz gestanden.
Ried: Natürlich ist es ein großer Zeitaufwand, weil ich zum Training eineinhalb Stunden hin- und zurückfahren muss. Zeit zum Lernen bleibt mir oft nur auf den Fahrten zum Training. Aber dafür kann ich in einer Jugendbundesligamannschaft spielen, in der man in jeder Einheit etwas dazulernt. Das Training ist sehr intensiv und alle Spieler sind individuell auf dem gleichen Stand. Insgesamt trainiere ich viermal die Woche, am Wochenende habe ich mindestens ein Spiel, des Öfteren auch zwei. Sowohl körperlich aufgrund der hohen Intensität als auch psychisch aufgrund des Leistungsdrucks durch die Coaches ist das sehr anstrengend.

Warum nimmst Du das alles auf dich?
Ried: In der JBBL spielen zu können, ist für mich ein riesiger Erfolg, weil ich in dieser Zeit sehr viel in allen Bereichen gelernt habe. Es scheint negativ behaftet zu sein, aber Basketball ist einfach meine große Leidenschaft und meine ganze Familie unterstützt mich dabei. Denn man darf nicht vergessen, dass das alles gar nicht möglich wäre ohne den Halt meiner Familie. Vor allem bin ich meinen Eltern dankbar, die mich seit eineinhalb Jahren zu jedem Training gefahren haben.

Dann scheint sich die Arbeit zu gelohnt zu haben. Was für eine Rolle hattest Du denn bei der IBAM?
Ried: Ich spiele auf der Position des Point Guard, womit ich sozusagen der verlängerte Arm des Coaches und die Stimme für meine Mitspieler bin.

Die Saison ist vorbei: Willst Du weiterhin Sport und Ausbildung so ehrgeizig kombinieren?
Ried: Ich bin fest davon überzeugt, weiterhin Basketball zu spielen. Nach meiner letzten U16- und damit auch letzten JBBL-Saison werde ich wahrscheinlich weiterhin für Wolnzach und zusätzlich auch wieder für Freising spielen. Obendrein werde ich eine Ausbildung zum Basketballtrainer machen. Schulisch habe ich vor auf die FOS zu gehen und nebenher meinen Sport weiterhin zu betreiben. Basketball habe ich schon immer zum Spaß gemacht, daher habe ich auch keine größeren sportlichen Ziele.

Du bist ja immer noch für Wolnzach aktiv und warst in der vergangenen Saison in der U16, U20 und Dritten Mannschaft gemeldet. Woher kommt deine Heimatverbundenheit und kannst Du dir vorstellen, später auch mal für die Wolnzacher in der Regionalliga auf Korbjagd zu gehen?
Ried: In Wolnzach habe ich begonnen Basketball zu spielen, weswegen ich auch auf jeden Fall dort weiterspielen möchte. Ohne die Probe- und Individualtrainings, die von Wolnzach aus organisiert wurden, hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt JBBL zu spielen. Zudem haben mir Gespräche mit ehemaligen JBBL- und NBBL-Spieler aus Wolnzach die Entscheidung, so hochklassig zu spielen, erleichtert. Daher würde ich sehr gerne für Wolnzach in der Regionalliga spielen und hoffe, es mal in den Kader zu schaffen.

Wenn Du dem Felix im Alter von 13 Jahren - also vor deiner ersten JBBL-Saison - einen Tipp geben könntest, wie würde er lauten?
Ried: Ich würde ihm raten, auf jeden Fall denselben Weg einzuschlagen, weil die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, nicht zu ersetzen sind.

Das Gespräch

führte Michael Urban.