Pfaffenhofen
Zwei Teams in großer Not

Zur Winterpause ziehen die Verantwortlichen der Mannschaften in der Fußball-Kreisklasse 2 Bilanz

21.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:02 Uhr
Positive Überraschungen: Der TSV Rohrbach II um Markus Schöfbeck (links) und der TSV Wolnzach um Alexander Huber (rechts) stehen zur Winterpause in der Fußball-Kreisklasse sehr gut da. Rohrbach ist Siebter, Wolnzach sogar Dritter. −Foto: Stolle

Die Teams der Fußball-Kreisklasse 2 haben sich nach 15 aufregenden Spieltagen die lange Winterpause verdient. Der FC Geisenfeld hat aufgrund schwankender Leistungen den Anschluss zur Tabellenspitze verloren. Wolnzach und Rohrbach II spielen dagegen eine starke Runde. Für die Teams aus Tegernbach und Geroldshausen wird es keine ruhige Pause, beide Mannschaften stecken tief im Tabellenkeller und müssen im neuen Jahr fleißig punkten, um nicht in die A-Klasse abzusteigen. Die Verantwortlichen ziehen Bilanz.

Pfaffenhofen (PK) Nach einem langen, anstrengenden Jahr steht die Winterpause an. Doch natürlich ziehen die Verantwortlichen der Teams der Fußball-Kreisklasse 2 vorher noch ein Fazit: Was war gut? Was muss besser werden? Wie geht es im neuen Jahr weiter? Auf den SV Geroldshausen und den FC Tegernbach wartet viel Arbeit im Abstiegskampf, der FC Geisenfeld will nochmal angreifen.

nSV Karlshuld (1. Platz, 34 Punkte): Karlshuld hat seine Favoritenstellung in der Kreisklasse 2 bestätigt und steht seit dem sechsten Spieltag an der Tabellenspitze. Die einzig schwere Phase gab es von Anfang bis Mitte Oktober, als die Mannschaft von Trainer Ignaz Seitle gleich drei Partien am Stück verlor. Eine gesunde Mischung aus ansehnlichem Offensivfußball und einer kompakten Defensive hat der Kreisliga-Absteiger schnell umgesetzt. Mit nur 17 Gegentreffern in 15 Partien hat Karlshuld die beste Abwehr, 44 eigene Treffer sind zudem der zweitbeste Wert in der Liga. An der Spitze in dieser Rubrik thront der FC Fatih Ingolstadt mit einem Treffer mehr. Die besten Torjäger im Team sind der ehemalige Tegernbacher Benjamin Anikin mit elf Toren und Sturmpartner Martin Froncek mit sieben Treffern.

nSV Hundszell (2., 31 Punkte): Nach der verkorksten Spielzeit 2017/18 hat sich Hundszell wieder gefangen und ist ein ambitioniertes Spitzenteam, das ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden möchte. Der Saisonbeginn war allerdings nicht leicht, Spielertrainer Martin Groh musste gerade auf der Torhüterposition viel improvisieren: "Dass wir alleine vier Keeper und zudem zwei Feldspieler als Torhüter aufstellen mussten, hat uns natürlich in Schwierigkeiten gebracht. Umso erfreulicher ist es, wie dann alles gelaufen ist und wie wir jetzt da stehen." Der SVH verlor nur zwei Spiele, ausgerechnet gegen Tabellenführer Karlshuld. "Absolut positiv ist der Wille in der Mannschaft. Jeder will gewinnen und zieht mit", ergänzt Groh. In der Winterpause könnte es noch ein bis zwei Zugänge geben, Abgänge gibt es Stand jetzt nicht. Ob Groh über den Sommer hinaus bleiben wird, ist noch unklar. "Dazu kann ich noch nichts sagen, der Verein ist noch nicht auf mich zugekommen."

nTSV Wolnzach (3., 25 Punkte): In der Vorsaison hatte Trainer Andreas Wörl beim TSV Wolnzach unter der Spielzeit die Trainertätigkeit übernommen, nachdem sich der Verein von Bernhard Schwaiger getrennt hatte. Im vergangenen Sommer konnte Wörl nun zum ersten Mal eine komplette Vorbereitung mit seiner Mannschaft durchziehen, was sich letztendlich auch in den Ergebnissen widerspiegelt. "Unser Tabellenplatz ist das Ergebnis extrem harter Arbeit in der Sommervorbereitung. Da hat die Mannschaft hervorragend mitgezogen und auch die harten Einheiten haben sich gelohnt. Wir konnten topfit in die Saison gehen", sagt Wörl und blickt zurück. Auch personell gab es beim ehemaligen Kreisligisten wenige Beschwerden, bis auf Miles Minzenbach (Bänderriss) blieb das Team von schwereren Verletzungen verschont. Wörl hat schon die anstehenden Monate im Kopf: "Die Tabelle ist natürlich extrem eng. Jeder kann jeden schlagen. Es gilt auch für uns, in der restlichen Spielzeit Vollgas zu geben, dann stehen wir ja vielleicht am Ende auch unter den besten fünf Teams. Das wäre eine perfekte Saison."

nFC Geisenfeld (4., 24 Punkte): Geisenfelds bisherige Saison ist schwierig einzuordnen. Viele hatten den FCG als Aufstiegsfavoriten auf dem Zettel, fehlende Konstanz vermasselte bislang aber eine Top-Platzierung. "Wir haben uns natürlich mehr vorgestellt, aber nach Rückschlägen zu oft den Kopf hängen lassen", sagt der Vorsitzende Matthias Gabler. Trotz des großen Kaders sei die personelle Lage nie entspannt gewesen. Nach der Winterpause möchte der FCG nochmal voll angreifen um die einzig konstanten Teams aus Karlshuld und Hundszell unter Druck zu setzen. "Mir persönlich ist es aber immer am wichtigsten, dass jeder am Ende in den Spiegel schauen kann mit der Gewissheit, immer 100 Prozent gegeben zu haben. Dieses Gefühl hatte ich nicht immer", ergänzt Gabler.

nSV Zuchering (5., 23 Punkte): Zuchering ist so etwas wie die Wundertüte der Liga. Oftmals wechselten sich gute Partien gegen starke Gegner mit uninspirierten Leistungen ab. Durch sieben Punkte aus den vergangenen drei Partien kletterte der SVZ aber noch auf Rang fünf. Eine sichere Zone ist dies dennoch nicht, bis zum ersten Abstiegs-Relegationsplatz, auf dem der FC Rockolding steht, sind es nur sechs Punkte. Für Spielertrainer Patrick Mack ist der SV Zuchering die erste Trainerstation, er bilanziert die ersten Monate: "Erstmal ein Lob an meine Jungs, sie sind mit viel Eifer bei der Sache. Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut. Alle gehen auch in den Trainingseinheiten immer ans Limit." Die Mannschaft sei fit, was es ihr ermögliche, Rückstände zu drehen und 90 Minuten lang Druck zu machen. Mack wünscht sich dennoch mehr Konstanz, um die Saison solide zu beenden. Der Kader wird wohl auch unverändert in das Jahr 2019 gehen, es sind keine Transfers geplant. In der Winterpause wird es zwischen Mack und der Abteilungsleitung erste Gespräche bezüglich einer Verlängerung geben.

nFC Fatih Ingolstadt (6., 22 Punkte): Viele hatten die Ingolstädter in der Spitzengruppe erwartet, bis zu Platz zwei sind es aber schon neun Punkte und zu Rang eins sogar zwölf. "So wie die Tabelle da steht, ist es natürlich schade - besonders mit den letzten zwei Niederlagen. Wir haben den Anschluss nach oben verloren", sagt Spielertrainer Denis Dinulovic. Das Problem der Mannschaft ist hauptsächlich die Defensive. Der FC Fatih kassiert im Schnitt mehr als zwei Gegentore pro Spiel. 36 Gegentore sind der zweitschwächste Wert, nur Rockolding hat noch einen Treffer mehr kassiert. "Wir laden die Gegner immer wieder ein", ärgert sich Dinulovic. Dafür hat der FC mit 45 Treffern die beste Offensive der Ligaa. Fardin Gholami mit elf Toren und Nikolaos Saridis mit zehn Treffern sind die erfolgreichsten Schützen. "Letztendlich haben uns auch immer wieder Leute gefehlt. Da ist es schwierig, Konstanz reinzukriegen", so Dinulovic. "Es wäre mehr drin gewesen." Für die Rückrunde sei es das Ziel, Stabilität ins eigene Spiel zu bringen.

nTSV Rohrbach II (7., 22 Punkte): Durch zwei Siege am Ende kletterte Rohrbach II in der Tabelle und verschaffte sich etwas Luft im Abstiegskampf. Mit 22 Punkten spielt der Aufsteiger bislang eine solide Runde. "Das Ende war gut, da haben wir zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele hintereinander gewonnen. Es gab aber auch Spiele, die weniger gut waren", sagt Trainer Michael Schrätzenstaller und erinnert an die blutleeren Vorstellungen gegen Zuchering (1:3), Rockolding (1:2) und Vohburg (0:3). "Dafür haben wir uns gegen die Top-Teams immer sehr ordentlich verkauft", ergänzt Schrätzenstaller. Personell gibt es beim TSV II eine Änderung, aus Wolnzach wird sich Philip Steiner der Schrätzenstaller-Truppe anschließen.

nTV Vohburg (8., 21 Punkte): Vohburg hatte einen schwierigen Saisonstart und musste lange auf den ersten Sieg warten, Spielertrainer Bernd Geiß behielt bei seiner ersten Trainerstation aber immer die Ruhe. Dass sich seine Elf mittlerweile bis auf den achten Platz vorgekämpft hat, sieht er als verdient an. "Zu Saisonbeginn hat uns einfach noch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Das wurde mit dem Sieg in Reichertshofen dann besser. Insgesamt sind wir aber noch nicht am Limit, ich sehe noch viel Potenzial", so der ehemalige Manchinger Kapitän. Mit Mittelfeldspieler Ibrahim Büyükpinar und Verteidiger Markus Legler kommen zwei Spieler vom A-Klassisten MBB SG Manchign nach Vohburg.

nTSV Reichertshofen (9., 18 Punkte): Für Spielertrainer Thomas Stadel bleibt der Klassenerhalt das zentrale Saisonziel. Eine entspannte Personallage ist für ihn das wichtigste Kriterium zum Gelingen dieses Vorhabens. So gut wie nie konnte Reichertshofen zweimal hintereinander mit der gleichen Elf antreten, auch unter dem Spiel musste oftmals schon im ersten Durchgang gewechselt werden. "Ich hoffe, alle haben bis zum Vorbereitungsstart im Frühjahr ihre Verletzungen auskuriert. Dann greifen wir voll an", so Stadel.

nSV Karlskron (10., 18 Punkte): "Wir hatten einen richtig guten Start und ein bescheidenes Ende, um es auf den Punkt zu bringen", erklärt Karlskrons Spielertrainer Sebastian Böhm. Seine Elf konnte aus den vergangenen zehn Partien keinen Sieg einfahren, was ihn selbst enorm wurmt. "Damit kann natürlich niemand im Verein zufrieden sein. Das müssen wir in der Winterpause aufarbeiten. Das Potenzial ist ja vorhanden, aber das Team muss das endlich auf den Platz bringen", ergänzt er. Für einen Sprung in die Spitzengruppe seien Karlshuld und Hundszell zu stark, dahinter sieht er einige Teams auf Augenhöhe, unter denen jeder jeden besiegen kann. Der Kader des Trainergespanns Sebastian Böhm und Markus Winkler bleibt nach jetzigem Stand unverändert.

nFC Rockolding (11., 17 Punkte): Für den Aufsteiger FC Rockolding ist die erste Prämisse der Klassenerhalt, das Fußballjahr 2018 schloss das Team von Spielertrainer Andrej Kubicek auf Rang elf ab, dem ersten Abstiegs-Relegationsplatz. Wirklich glücklichen kann der FCR nicht in die Winterpause gehen, zum Abschluss setzte es beim Tabellenführer SV Karlshuld eine 1:8-Packung. Mit 22 eigenen Treffern trifft Rockolding eigentlich oft genug das gegnerische Tor, 37 Gegentore sind allerdings zu viele, um einen Lauf zu starten. Bester Torschütze ist Kubicek selbst mit sechs Treffern, knapp gefolgt vom quirligen Denis Hadzic mit fünf Toren.

nSpVgg Langenbruck (12., 14 Punkte): Langenbruck erlebt keine einfache Saison, gerade das Verletzungspech bereitete Spielertrainer Patrick Spieler viele Sorgenfalten. Teilweise mussten sogar Feldspieler als Torhüter aushelfen. Ein Spieler, der auf sich aufmerksam machen konnte, war Patrick Busche, der mit seiner schnellen und quirligen Spielweise gerade bei Kontern brandgefährlich ist. Sieben Tore gelangen dem Offensivmann bislang. Ziel der Langenbrucker ist der Klassenerhalt. Grundvoraussetzung dafür ist, eine halbwegs verletzungsfreie restliche Spielzeit.

nFC Tegernbach (13., 9 Punkte): Tegernbach zeigte viele gute Spiele, verpasste es aber meist, das Tor zu treffen und konstant zu punkten. Nach dem Abgang von Trainer Ignaz Seitle und den Stammspielern Benjamin Anikin und Erik Isanov musste sich der FCT zunächst neu finden, Hans Burghard steht seit dem Sommer an der Seitenlinie als Verantwortlicher für die Mannschaft. "Zudem haben wir Max Steiner als Torwart und Martin Lichtenstern dazugewonnen, die beide seit Sommer in der Ersten Mannschaft spielen. Die schwierige Aufgabe für uns ist es, aus der Vielzahl an Studenten, die selten trainieren können, eine funktionierende Mannschaft zu bilden", sagt der Sportliche Leiter Jürgen Herodeck. Mit nur neun Punkten aus 15 Partien steht der FCT punktgleich mit dem SV Geroldshausen auf einem Abstiegsrang. "Für uns aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Die Relegationsplätze sind nicht außer Reichweite. Allerdings wartet viel Arbeit auf unseren Trainer", merkt Herodeck noch an. Der eine oder andere Spieler könnte sich dem FCT noch anschließen.

nSV Geroldshausen (14., 9 Punkte): Für Geroldshausen ist es bislang eine turbulente Saison. Nach dem Weggang von Spielertrainer Michael Wildmoser zum FC Schweitenkirchen kam Markus Ertl vom MTV Pfaffenhofen als neuer Übungsleiter. Bereits nach fünf Spielen war seine Tätigkeit beim SVG allerdings beendet, beide Seite trennten sich einvernehmlich nach fünf Niederlagen in Serie. Seitdem ist Alois Federl als Spielertrainer im Amt und sammelte immerhin neun Punkte. "Natürlich hätten wir uns einen anderen Tabellenplatz und Punktestand gewünscht. Aber ich habe es auch im vergangenen Jahr schon gesagt: Im November ist noch niemand abgestiegen", so Abteilungsleiter und Torhüter Florian Drexler. Ein Lob möchte er allen Verantwortlichen, Fans und Spielern aussprechen, die in den schwierigen Zeiten immer zusammenhalten. "Das ist schon eine spezielle Qualität des SV Geroldshausen." Ob es in der Winterpause zu Transfers kommt, ist noch unklar.

Konstantin Flick