Imola
Zug gemeinsam mit Spengler auf Platz vier

Pfaffenhofener Nachwuchsrennfahrer verpasst das Podium mit prominentem Teamkollegen in Imola

01.09.2020 | Stand 23.09.2023, 13:52 Uhr
Erhard Wallenäffer
Dem Ferrari dicht auf den Fersen: Das BMW Team Italia wurde in Imola Vierter. −Foto: ACI

Imola - Der Pfaffenhofener Nachwuchspilot Marius Zug hat mit Platz vier auf der Grand-Prix-Strecke im italienischen Imola am Sonntag ein gutes Ergebnis in der Italienischen GT-Meisterschaft eingesammelt.

 

Bei seinem zweiten Drei-Stunden-Rennen der Saison teilte sich der Pfaffenhofener das Cockpit mit dem Kanadier Bruno Spengler, dem DTM-Gesamtsieger des Jahres 2012.

"Sieg für Ferrari" - wenn es um die Formel 1 geht, erscheint eine solche Schlagzeile derzeit als ausgeschlossen. In der Italienischen GT-Meisterschaft sind jedoch die roten Renner - ganz anders als in der Rennsport-Königsklasse - durchaus erfolgreich unterwegs: Die Italiener Alessio Rovera, Giorgio Roda und Antonio Fuoco peitschten ihren Ferrari 488 GT3 am Sonntag schneller als alle Konkurrenten um den Grand-Prix-Kurs von Imola. Einfach nicht zu halten seien die Sportwagen aus Maranello gewesen, berichtet Marius Zugs Vater Thomas, der selbst vor Ort war.

Die Besatzungen eines Lamborghini Huracan sowie eines weiteren Ferrari 488 durften nach 180 Minuten Renndistanz auf die unteren Stufen des Podiums steigen, womit Thomas Zug etwas haderte: "Normalerweise wären wir auf dem Stockerl gewesen - wenn diese Erfolgsstrafe nicht gewesen wäre. " Damit meint er eine Extra-Standzeit von zwanzig Sekunden - diese wurde Marius Zugs Rennstall, dem BMW Team Italia, für den zweiten Platz am 19. Juli beim Endurance-Rennen in Mugello aufgebrummt.

In der Tat stimmt die Rechnung: Abzüglich der Wartezeit wäre der BMW M6 GT3 von Marius Zug auf Platz drei abgewunken worden - so wurde es der undankbare vierte Rang. "Es war heute nicht leicht, aber der Einsatz hat sich gelohnt", postete der Pfaffenhofener hinterher in den sozialen Medien - ein Indiz dafür, dass Zug keinesfalls enttäuscht war.

Frust wäre auch nicht angebracht gewesen, immerhin fuhr der Nachwuchspilot in der Schlussphase seines Mittelstints mit die schnellsten Rundenzeiten. Zuvor hatte der 17-Jährige das Steuer an Position sieben von Stefano Comandini (Italien) übernommen, um später für einen früheren DTM-Champion Platz zu machen: Spengler sollte den M6 im letzten Renndrittel noch möglichst weit nach vorne bringen.

Als Glücksfall bezeichnet indes Vater Thomas die Kombination Comandini/Spengler in Verbindung mit Marius Zug: "Stefano Comandini tut alles Mögliche, um dem Marius etwas beizubringen und Bruno Spengler ist ja einer der besten Tourenwagen-Rennfahrer schlechthin. " Als netten, angenehmen Menschen, der seine Erfahrungen gern an junge Piloten weitergibt, habe er den Kanadier kennengelernt, versichert Thomas Zug.

Tatsächlich zeigte sich schon unmittelbar in Imola, dass die Konstellation aus einem talentiertem Nachwuchspiloten und zwei Routiniers gut funktioniert. In der Gesamtwertung der Italienischen Liga der Supersportwagen wiederum liegen Comandini/Zug jetzt auf Platz drei.

PK

Erhard Wallenäffer