Wolnzach
Wolnzacher Wucht

Hallertauer Basketballer gewinnen dank überragender Defensivleistung deutlich gegen München

21.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:41 Uhr
Unter Druck: Die Wolnzacher stellten die Münchner vor große Probleme, hier greifen Tobias Fuchs (links) und Alexander Hoffmeister (rechts) früh den Ballführenden an. −Foto: Reichelt

Wolnzach (PK) Das war eine Ansage: Mit 71:46 (39:20) haben die Wolnzacher Regionalliga-Basketballer am Sonntagnachmittag das Heimspiel gegen die DJK SB München gewonnen. Die Wolnzacher dominierten vor allem defensiv.

Vier Punkte - bei dieser mickrigen Ausbeute hielten die Wolnzacher den Gegner im zweiten Viertel, und zogen damit uneinholbar davon. Immer wieder sahen die Zuschauer das gleiche Bild: Wolnzach griff die Münchner bereits in deren Hälfte an, wartete nicht ab, sondern wollte schnelle Ballgewinne erzwingen. "Das war der Plan", erklärte Trainer Mike Urban: "München ist defensiv sehr gut eigentlich, aber sie waren heute nur mit acht Spielern angereist. Wir wollen viele Ballbesitzphasen, viele Angriffe kreieren." Das gelang den Wolnzachern sehr gut - und das hatte zwei große Vorteile: Zum einen bekamen die Münchner Probleme mit ihrer Anzahl an Fouls, zum anderen ging so die schwache Wolnzacher Quote bei Zweipunktwürfen (10/38) unter. Wer viel wirft, darf auch mal verwerfen. Vor allem bei einer solch starken Defensivleistung. Die Gäste konnten nur im ersten Abschnitt (19:16) mithalten, danach drehten die Wolnzacher auf. Die Hoffmeister-Brüder Alexander und Marco nagelten zwei Dreier durch die Reuse, defensiv zwangen die Wolnzacher die Gäste immer wieder zu späten Würfen oder Turnovern. Mehrmals lief für die DJK sogar die 24-Sekunden-Uhr ab. Die Münchner waren genervt: Mehrere Ungenauigkeiten und Technische Fouls waren die Folge. Die Gäste haderten mehrmals mit Entscheidungen der Schiedsrichter, Dejan Civsa beispielsweise beklagte sich lautstark und schlug den Ball weg. Die Wolnzacher nutzten diese Phase und zogen auf und davon: In der 16. Minute führten sie beim Stand von 31:20 erstmals zweistellig, bis zur Pause bauten sie den Vorsprung mit schönen Spielzügen auf 39:20 aus. Auffällig vor allem die Stärker der Wolnzacher an den Brettern.Zwölf Defensivrebounds und 13 Offensivrebounds zeugen von der Dominanz der ersten 20 Minuten. "Das legen wir normalerweise in einem Spiel auf", so Urban. Die Gäste dagegen taten sich schwer, trafen zwischen der 15. und 20. Minute den Korb nicht. Urban war trotzdem nicht gänzlich zufrieden, nutzte eine Auszeit vor der Pause um sein Team wachzurütteln.

Zu Beginn des dritten Viertels nahm der TSV den Fuß vom Gas. Über drei Minuten trafen die Wolnzacher nichts, obwohl es nach mehreren Rebounds große Chancen gab - aber selbst leichte Tip-ins verlegten die Hallertauer. Erst Valerian Zenk per Freiwurf und Leonhard Biersack mit einem Dreier lösten den Knoten, der TSV kam wieder in Schwung. Danach lief es wieder wie zuvor, Wolnzach punktete regelmäßig und verteidigte konsequent. Bei den Münchnern verabschiedete sich Bojan Stojanovic mit dem zweiten Technischen Foul vorzeitig, zu diesem Zeitpunkt war das Spiel natürlich schon entschieden (24.). Zur letzten Pause führten die Wolnzacher mit 52:31.

Das Schlussviertel brachte nochmal massig Punkten auf beiden Seiten, vor allem aber ein Wolnzacher Höhepunkt: Als Florian Beerlage seine ersten Punkte erzielte, rastete die komplette Bank aus und freute sich - zuvor hatte der junge Spieler in einigen Aktionen unglücklich ausgesehen. Ein Zeichen für die gute Stimmung im Team, die auch Urban nach dem Spiel lobte.

Die Statistik der Partie belegt die überragende Defensivleistung: 16 Steals, davon zwölf in der zweiten Halbzeit, insgesamt 47 Rebounds und elf Dreier. Was Urban vor allem freute: Neun von zwölf Spielern trafen einen Dreier. "Bei uns soll jeder von draußen werfen und treffen", so Urban. Da fielen die 18 Turnover (14 in der zweiten Hälfte) kaum mehr ins Gewicht. Urban: "Es war eine sehr starke Leistung."

TSV Wolnzach: Biersack (5), Beerlage (6), Etedali, S. Fuchs, T. Fuchs (9), Al. Hoffmeister (11), M. Hoffmeister (9), Hurzlmeier (5), Kappelmeier (6), Lemon (3), Maischak (6), Zenk (11).
 

Kevin Reichelt