Leipzig
Wolnzach kann es noch

Regionalliga-Basketballer des TSV gewinnen nach vier Niederlagen in Folge in Leipzig

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Zweistellig gepunktet: Zum ersten Mal in dieser Saison verzeichnete Wolnzachs Small Forward Alexander Jureczek (am Ball) zehn Punkte. Zudem sorgte er beim Sieg des TSV mit zwei Dreiern für wichtige Entlastung auf der Außenposition. - Foto: Urban

Leipzig (mlu) Die Ansätze waren in den Vorwochen zu sehen, am Samstag konnten sich die Wolnzacher Basketball-Herren in Leipzig dann auch einen 73:69-Auswärtssieg einfahren. Somit konnte das Team von Trainer Mike Urban eine Serie von vier Niederlagen in der 2. Regionalliga Südost beenden.

Für den Wolnzacher Trainer war es ein Sieg der Einstellung. "In der ersten Halbzeit sind die Jungs noch vereinzelt und verloren am Feld herumgestanden, als dumme Fehler passiert sind." In der zweiten Halbzeit seien diese auch weiterhin passiert, allerdings reagierte das Team anders: "Die Spieler sind immer häufiger zusammengekommen, haben sich gegenseitig aufgebaut und in der Defense gemeinsam eine unheimliche Energieleistung hingelegt", sagte der Trainer stolz. Diese war auch nötig, denn der USC Leipzig hatte nicht nur seine bisherigen vier Top-Scorer im Aufgebot, sondern wurde auch noch durch Aufbauspieler Ben Hruschka verstärkt. Hurschka war in der Vorsaison in der 2. Bundesliga (ProB) für Leipzig aktiv und absolvierte gegen Wolnzach sein erstes Saisonspiel. Insgesamt kam der technisch versierte, wurfsichere Aufbauspieler auf neun Punkte, sieben davon im ersten Viertel.

Die Wolnzacher hingegen gingen mit einer komplett neuen Aufstellung ins Spiel. Valerian Zenk (Ausland), Peter Maischak (Rücken) und Alexander Jureczek (Erkältung) hatten in den vergangenen Spielen gefehlt, Power Forward Tobias Speth und Shooting Guard Johannes Seemeier aus der Zweiten Mannschaft gaben ihr Debüt für die Erste Mannschaft.

Maischak fühlte sich noch nicht so wohl wie "er es gewohnt ist", wollte aber "den Kampf annehmen, um dem Team zu helfen und für die nächsten Spiele auf das Level seiner Team-Kollegen zu kommen". Auch Johannes Biersack aus der Zweiten Mannschaft half sein zweites Spiel aus.

Hinzu kam die Tatsache, dass mit dem noch angeschlagenen Tobias Fuchs nur ein waschechter Aufbauspieler zur Verfügung stand und Leonhard Biersack und David Eichmüller Ende des dritten Viertels ausfoulten.

Den Gästen gelang es im ersten Viertel nur bedingt, das Beste aus der prekären Personalsituation zu machen. Leipzigs Power Forward Miguel Lopez-Barcelay, der am Samstag mit 21 Punkten einen Sahnetag erwischte, erzielte elf Zähler im ersten Abschnitt und führte Leipzig zu einer 22:16-Führung zum Viertelende. Im zweiten Abschnitt (20:11 aus Sicht des TSV) fruchtete eine Umstellung in der Wolnzacher Defense, während vorne Zenk, Jureczek und Fuchs mit je fünf Zählern für die nötigen Punkte sorgten. Einzig Franz Leonhardt (14 Punkte) konnte für Leipzig mit neun Punkten in diesem Abschnitt dagegen halten.

Im dritten Viertel (18:20) mussten die Wolnzacher kurz die Führung wieder abgeben, konnten diese aber durch eine starke Schlussphase bis zur letzten Viertelpause über Treffer durch Seemeier, Zenk und Alsen - darunter zwei Dreier - wieder zurückerobern (54:53).

Über einen kurzen 9:2-Zwischenspurt durch Korb samt Foul nach Offensiv-Rebound von Alsen, einen Hakenwurf von Maischak und einen schwierigen Pirouetten-Treffer im Low Post von Zenk zogen die Wolnzacher auf 63:57 davon. Zwei Dreipunktespiele von Tim Schmiedel (13 Punkte) brachten Leipzig noch einmal auf 69:67 heran, doch ein eiskalter Dreier von Alsen mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr und fünf von sechs Freiwürfen in der "Stop-the-Clock"-Phase bedeuteten letztlich den 73:69-Sieg für die Wolnzacher.

Als Schlüssel zum Sieg bezeichnete Maischak die Defensive und die Kommunikation des gesamten Teams. "Im Angriff haben wir uns recht schwer getan." Ole Alsen steuerte trotz einer Kapselverletzung ein starkes Double-Double mit 22 Punkten und 12 Rebounds bei, bevor auch er die nächsten zwei Spiele aufgrund einer Geschäftsreise verpassen wird. "Es reicht, wenn defensiv ein Game-Plan besteht, den wir über das Spiel hinweg weiterentwickeln, um den Gegner vor immer neue Probleme zu stellen. Dann können wir auch darauf vertrauen, dass unsere Offensive sich weiter einspielen kann", so Alsen.

 

TSV Wolnzach: Alsen (22), Biersack J (2), Biersack L, Eichmüller (4), Fuchs (7), Jureczek (10), Maischak (6), Seemeier (5), Speth, Zenk (17).