Pfaffenhofen
Wiedersehensfest der regionalen Laufszene

21. Pfaffenhofener Stadtlauf: Magdalena Reichhold und Christopher von Stelzer siegen - 284 Teilnehmer

18.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:51 Uhr
Gruppenbild mit Maske: Stadtlauf-Organisator Bernhard Ugele (linkes Bild, ganz rechts mit Mikro und Warnweste) erklärt vor dem Start die Verhaltensregeln. Mit der Nummer 5 der spätere Sieger Christopher von Stelzer. Die Wolnzacherin Magdalena Reichhold (oben) sicherte sich den Sieg in der Frauen-Konkurrenz. −Foto: Kramer

Pfaffenhofen - Anfänglich fremdelten der eine oder die andere noch ein wenig.

 

Stammten doch einige der Teilnehmer des 21. Pfaffenhofener Stadtlaufs aus sogenannten Corona-Hotspot-Regionen wie den Metropolen München und Augsburg oder aus Landkreisen wie Dachau und Neuburg-Schrobenhausen. Doch die Zurückhaltung verflog schnell, als sich langjährige Laufgefährtinnen und Laufgefährten erkannten und herzlich begrüßten. So gut das unter Einhaltung der Abstandsregeln geht. Besonders viele "Hallos" erntete die Lauflegende Albert Walter (der am kommenden Mittwoch seinen 81. Geburtstag feiert).

"Ich lasse es jetzt ruhiger angehen", behauptete der Eulenrieder mit einem schelmischen Grinsen. Später, als er im Ziel des 9,4-Kilometer-Hauptlaufs ankam, lautete nichtsdestotrotz seine erste Frage: "Welche Zeit bin ich gelaufen. "

Stadtlauf-Organisator Bernhard Ugele agierte heuer wie eine Mischung aus Moderator, Motivator und guter Hirte. Immer wieder erklärte er per Mikrofon die Verhaltensregeln im Start- und Zielbereich auf dem Pfaffenhofener Volksfestplatz. Dann geleitete er die Startgruppen persönlich auf das Feld und achtete auf die Abstände bei der Aufstellung hinter der der Startlinie: "Fünf Personen pro Reihe, bitte immer die 1,50 Meter Distanz einhalten. "

Die erste Startgruppe zählte er per Countdown an. Dann ging es Schlag auf Schlag. Und sehr bald fühlte sich die Veranstaltung fast so an wie vor der Corona-Zeit. Mit einem wesentlichen Unterschied: Wer als Zehnter eintraf, konnte sich nicht sicher sein, am Ende auch als Zehnter in der Wertungsliste zu stehen. Der Grund: die Zeitabstände zwischen den Startquintetts.

Bei den Schnellsten stellte sich diese Frage freilich nicht: Der Reichertshofener Christopher von Stelzer eilte schon nach einer halben Stunde die Ziegelstraße hinunter und dem Ziel entgegen, das er in starken 31:54 Minuten erreichte. Das Schlussquintett des 4,4-Kilometer-Fitnesslaufs hatte erst wenige Minuten vorher den Startbereich verlassen. Von Stelzer war mit der ersten Gruppe gestartet, zusammen mit dem Emmeringer Henning Gelske, der wie immer einen sehr schnellen ersten Kilometer hinlegte, dem Echinger Routinier Rene Manthee und dem Aichacher Michael Harlacher. Von Stelzer setzte sich in den Hügeln des Hinterholzes ab, Manthee lief als Zweiter (32:37) und Harlacher als Dritter (32:42) ein.

 

Bei den Frauen dominierte die Vorjahressiegerin Magdalena Reichhold. Die 21-jährige Wolnzacherin erklärte vorab: "Ich mache mir hier überhaupt keinen Druck, sondern laufe, weil es mir Spaß macht. " Dementsprechend gelöst bog sie in den Volksfestplatz ein und genoss den spärlichen Beifall der Organisatoren, als sie die Ziellinie nach hervorragenden 35:15 Minuten querte. Auf Platz zwei und drei liefen die jungen Münchner Triathlon-Schwestern Caroline und Constance Dennilauler ein (37:01 und 37:39) ein.

Die kurze Distanz entschied der Parsberger Lehrer Felix Mayerhöfer in 15:25 Minuten für sich - in der Laufszene ist der gebürtige Regensburger auch "Tuxedo Man" bekannt, weil schon mal einen Marathon im dreiteiligen Anzug bestreitet. Der frühere MTV-Stadtmeister Oliver Fahn wurde Vierter in guten 16:25 Minuten. Als schnellste Frau erwies sich erwartungsgemäß die Münchnerin Jessica Kuchenbecker in 18:04 Minuten. Die 47-Jährige sprach sicherlich vielen der 284 Finishern aus dem Herzen, als sie zu Ugele: "Ganz großen Dank an Euch und alle, die dazu beigetragen haben, dass diese Veranstaltung in solch schwierigen Zeiten stattfinden konnte. Die Atmosphäre hier in Pfaffenhofen ist einfach toll! " Nicht nur den Sportlerinnen und Sportlern freuten sich, wieder mit anderen Menschen - wenngleich auf Distanz - zusammen zu treffen. Auch die Einsatzleiterin des BRK, Bianca Brüggemann, bekannte: "Auch für uns war es eine der ersten Veranstaltungen während der Pandemie. Wieder vor Ort zu sein, tat auch uns gut. " Zu tun hatte das BRK-Team freilich nichts.

Ergebnisse:
Hauptlauf 9,4 Kilometer, Männer: 1. Christopher von Stelzer (MIT Germany) 31:54 Minuten;
2. Rene Manthee (LG Telis Finanz Regensburg) 33:37; 3. Michael Sassnink (LC Aichach) 32:42; 4. Michael Woth (LG Stadtwerke München) 32:49; 5. Henning Gelse (TV Emmering) 33:25. - Frauen: 1. Magdalena Reichhold (TSV Wolnzach) 35:15; 2. Caroline Dennilauler (Triathlon MTV München) 37:01; 3. Constance Dennilauler (MTV München) 37:49; 4. Hannah Sassnink (LC Aichach) 38:08; 5. Lea Kunstmann (TSV Freising) 39:49.

Fitnesslauf 4,4 Kilometer, Männer: 1. Felix Mayerhöfer (Team Salming Running) 15:25; 2. Joshua Frank (Luftwaffe IN) 15:35; 3. Roland Rigotti (TSG Roth) 16:08; 4. Oliver Fahn (MTV Pfaffenhofen) 16:25; 5. Henrik Rump (Luftwaffe IN) 16:29. - Frauen: 1. Jessica Kuchenbecker (LG Stadtwerke München) 18:04; 2. Melanie Kaiser 20:20; 3. Julia Seitz 20:49; 4. Karina Fitz-Helbig (LC Aichach) 21:05; 5. Anna Schaff 21:20.

Teamwertung 9,4 Kilometer, Männer: 1. MTV Pfaffenhofen Triathlon I (Koppold, Kastner, Jany, Höschel) 2:26:39 Stunden; 2. TSV Jahn Freising 2:30:19 Stunden; 3. LC Aichach 2:31:48 Stunden. - Frauen: 1. TSV Jahn Freising 2:52:08; 2. LC Aichach 3:10:08; 3. MTV Pfaffenhofen (Kapfelsberger, Wedepohl-Ernst, Gollwitzer, Schmid) 3:11:47 Stunden.

Alle Resultate auf www.pfaffenhofener-stadtlauf.de.

PK

Horst Kramer