Regen
Weltmeister aus Wolnzach

Eisstockschütze Matthias Kohlhuber gewinnt mit der Mannschaft den Zielwettbewerb bei der U23-WM

10.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:08 Uhr
Glückliche Sieger: Daniel Steber, Christian Späthe, Mathias Kohlhuber und Stefan Zellermayer (von links) gewannen den WM-Titel in Regen. −Foto: DESV

Regen/Wolnzach - Der Wolnzacher Eisstockschütze Matthias Kohlhuber hat bei der U23-Weltmeisterschaft in Regen in der Mannschaft den Zielwettbewerb gewonnen.

 

Der 22-Jährige setzte sich mit seinen Teamkollegen im Finale gegen Italien und Österreich durch. Im Einzelwettbewerb wurde er Siebter.

Matthias Kohlhuber hatte keine einfache Saison. Wegen einer Kreuzband-Operation startete er verspätet in die Wintersaison. Erst im November trainierte Kohlhuber auf dem Eis, nur kurze Zeit später stand mit seinem Verein EC Gerabach (Landkreis Landshut) die Vorrunde in Peiting auf dem Programm. Doch schon da fuhr der 22-Jährige trotz aller Widrigkeiten erste Erfolge ein und gewann den Teamwettbewerb. Bei der bayerischen U23-Meisterschaft im Dezember wurde er mit der Mannschaft Dritter und im Einzel Sechster.

Es sollte nur der Auftakt zu einer erfolgreichen Saison sein, denn der Wolnzacher hatte große Ziele. "Eisstockschießen ist ein großer Teil meines Lebens", sagt er. "Ich investiere sehr viel, trainiere viermal die Woche und betreibe mit Radfahren und Joggen Ausgleichssport. " 2013 stand Kohlschuber schon einmal im Kader deutscher Nachwuchsnationalteams, danach war er "aus Leistungsgründen" eine Zeit lang raus.

Doch in dieser Saison empfahl sich Kohlhuber wieder. In der Bundesliga-Rückrunde wurde er mit der Mannschaft Dritter, zwei Wochen später bei der deutschen U23-Meisterschaft im Team in Regen Zweiter. Im Einzelwettbewerb gewann er die Bronzemedaille. Auch im Erwachsenenbereich wurde er im Mannschaftswettbewerb bei der deutschen Meisterschaft Dritter.

Aufgrund dieser Erfolge ging Kohlhuber mit viel Selbstvertrauen in die Lehrgänge der deutschen Nationalmannschaft vor der U23-Weltmeisterschaft. Im Qualifikationsschießen eroberte er sich ein Ticket für die WM im niederbayerischen Regen.

Nach einem weiteren Intensivierungslehrgang mit der Nationalmannschaft trat Kohlhuber vom 3. bis zum 7. März in Regen im Einzel- und Mannschaftswettbewerb an. "Für den Einzelwettbewerb hatte ich mir das Ziel gesetzt, Fünfter zu werden", sagt Kohlhuber. "Das habe ich leider nicht geschafft. " Nach der Vorrunde lag er noch auf dem anvisierten fünften Platz. "Im Finale konnte ich aber meine Fähigkeiten nicht perfekt abrufen und wurde Siebter. "

Im Mannschaftswettbewerb lief es besser. Gemeinsam mit seinen Teamkollgene Daniel Steber, Christian Späthe und Stefan Zellermayer setzte sich der Wolnzacher das Ziel, eine Medaille im Zielspiel zu erringen. Der Mannschaft gelang es, von Beginn an im Kollektiv gute Leistungen abzuliefern. Von den zehn Mannschaften erreichten Österreich, Italien und Deutschland das Finale.

Dort entwickelte sich ein spannendes Spiel, das sich erst bei den letzten Schüssen entschied. Vor allem Späthe blühte in der Schlussphase richtig aus. "Ich konnte genauso wie meine Mannschaftskollegen eine Top-Leistung abrufen", sagt Kohlhuber. Das deutsche Team siegte mit 25 Punkten Vorsprung vor den Zweitplatzierten Österreichern. "Ein unglaubliches Gefühl", sagt Kohlhuber.

Der 22-Jährige darf sich jetzt als einen der besten Zielspieler des weltweiten Eisstockschießens bezeichnen. In Regen genoss der Wolnzacher aber auch die Atmosphäre während der Wettkämpfe und auf der Abschlussfeier. "Das war Wahnsinn", schwärmt Kohlhuber. "Ich habe noch nie so viele Eisstockschießen-Begeisterte auf einem Haufen gesehen. " Der Austausch mit Sportlern aus vielen verschiedenen Nationen gefiel dem Juniorennationalspieler besonders.

Die schwierige Saison fand also ein mehr als versöhnliches Ende. Kohlhuber ist für das kommende Jahr fester Bestandteil der Nationalmannschaft und hofft, sich im Qualifikationsschießen seinen Platz für die Europameisterschaft zu sichern.

PK

 

Christian Missy