Ingolstadt
Weit über dem Soll

Regionalliga: Nach zwei deutlichen Niederlagen zum Start überwintert Ingolstädter U 21 auf Rang drei

05.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Ingolstadt (PK) Die U 21 des FC Ingolstadt ist seit dem vergangenen Wochenende in der Winterpause. Für die Zweite Mannschaft war es ein sehr erfolgreiches Jahr in der Fußball-Regionalliga Bayern. Nach zwei deutlichen Pleiten zu Saisonbeginn sind die kleinen Schanzer noch auf Rang drei geklettert.

"Es ist unheimlich enttäuschend, dass wir nicht spielen konnten", sagte FCI-Coach Ersin Demir nach der Spielabsage gegen den SV Wacker Burghausen am vergangenen Wochenende und ergänzte: "Besonders für die Jungs und unsere Fans tut es mir leid." Erst eine Stunde vor Spielbeginn entschied Schiedsrichter Manuel Steigerwald, dass die Verletzungsgefahr für die Akteure aufgrund des teilweise noch gefrorenen Bodens zu hoch sei.

Bei aller Enttäuschung ist die Absage des Rückspiels gegen Burghausen nur ein kleiner Makel am Ende eines äußerst gelungenen Jahres für die Schanzer. Die Vertretung der Zweitliga-Mannschaft sammelte eifrig Punkte. Saisonübergreifend erkämpften sich die Schanzer 63 Zähler in der Regionalliga Bayern und weisen dabei ein Torverhältnis von 79:41 auf. Durchschnittlich ergibt das 1,85 Punkte pro Spiel und 2,3 zu 1,2 Tore. Nach 21 Partien in der laufenden Saison steht der FCI auf Platz drei und bereits bei 39 Zählern. Somit ist das eigentliche Ziel, der Klassenerhalt, bereits so gut wie erreicht.

Dabei hatten es die Spieler in der abgelaufenen Hinrunde nicht immer leicht. In den ersten beiden Saisonspielen waren die FCI-Akteure klar unterlegen. Zum Auftakt setzte es eine 0:5-Klatsche beim FC Bayern München II, darauf folgte ein 1:3 in Bayreuth. Zwar haderte der damalige U 21-Trainer Stefan Leitl zu Beginn: "Uns fehlt das Durchsetzungsvermögen in der Offensive", allerdings kam der Fehlstart für ihn keinesfalls überraschend. "Den Jungs fehlt die Erfahrung im Herrenbereich. Außerdem haben wir große Verletzungsprobleme", sagte Leitl damals.

Nach dem siebten Spieltag stand die Mannschaft auf Rang elf und hatte sich mittlerweile neun Punkte erkämpft. Unmittelbar vor dem Duell gegen den SV Schalding-Heining beeinflusste eine Entscheidung bei der Ersten Mannschaft den Trainingsbetrieb der Reserve nachhaltig: Stefan Leitl wurde Profitrainer. Als Interimslösung wurde der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Roland Reichel, installiert. Reichel sah durch den Trainerwechsel vor allem eine Chance für die Nachwuchsspieler: "Stefan kennt die Jungs aus der U 21 bestens. Er weiß, auf wen er bauen kann. Das ist eine tolle Möglichkeit für alle." Eine Chance, die die Akteure des FCI beim Schopfe packen wollten. Nach einem 0:0 gegen den TSV 1860 München setzte es zwar noch eine 0:1-Niederlage gegen den FV Illertissen, fortan waren die kleinen Schanzer jedoch nicht mehr zu stoppen. Sie gewannen acht Spiele in Folge und kletterten so von Rang 14 bis auf Platz zwei. Dabei mussten die Donaustädter in besagtem Zeitraum zwei weitere Trainerwechsel verarbeiten. Zunächst stand Roberto Pätzold beim 4:1 gegen den VfR Garching an der Seitenlinie, anschließend übernahm Ersin Demir beim 2:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth II. Reichel erklärte: "Die Jungs mussten mit der Situation klarkommen und sind so noch enger zusammengewachsen." Nach vier weiteren Siegen und einem 0:0 gegen den FC Augsburg II endete der Lauf, der das große Highlight der Hinrunde darstellte.

Nach nun 21 Spielen herrscht in Ingolstadt Zufriedenheit. Dabei ist vor allem dem Kollektiv die gute Ausgangslage für die restliche Saison zu verdanken. Die 50 geschossenen Tore verteilen sich auf 18 Spieler. Der erfolgreichste ist Gianluca Rizzo (acht Treffer), gefolgt von Patrick Hasenhüttl (sechs). Rizzo ist durch fünf Torvorlagen zudem bester Scorer der Schanzer, gefolgt von Mittelfeldmotor Albano Gashi, der an zwölf Treffern beteiligt war. Insgesamt 31 Spieler setzten die vier verschiedenen Trainer im Laufe der Spielzeit ein. Dabei lag der Altersdurchschnitt bei 20,6 Jahren. Trotz ihres jungen Alters zeigten die Ingolstädter in dieser Saison, wozu sie in der Lage sind. Da 1860 München der Aufstieg wohl kaum zu nehmen ist, kann sich Demir in der restlichen Spielzeit voll und ganz auf den eigentlichen Zweck der Zweiten Mannschaft konzentrieren: "Es geht vor allem darum, die Spieler auszubilden und besser zu machen. Das wollen wir erreichen."