Ingolstadt
Strobl übernimmt

Regionalliga: FC Ingolstadt trennt sich von U21-Trainer Ersin Demir - Co-Trainer wird Nachfolger

21.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:27 Uhr
Wechsel an der Seitenlinie: Ersin Demir (rechts) wurde vom FC Ingolstadt entlassen, der bisherige Co-Trainer Tobias Strobl (links) übernimmt. −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (PK) Der FC Ingolstadt hat Ersin Demir, Cheftrainer der Zweiten Mannschaft nach einem schwachen Saisonstart in der Fußball-Regionalliga mit lediglich vier Punkten aus sieben Spielen entlassen. Sein Nachfolger ist der bisherige Co-Trainer Tobias Strobl.

"Am Ende wirst du an den Ergebnissen gemessen", erklärte Demir bereits nach der 0:3-Pleite gegen die Zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg vor zwei Wochen. Zur Überraschung vieler bedeuteten diese Ergebnisse nun schon nach dem siebten Spieltag das Ende der Vereinslaufbahn des langjährigen Schanzers. "Ich bedanke mich herzlich bei den Verantwortlichen für das Vertrauen, das mir in meiner Zeit als U21-Trainer entgegengebracht wurde und wünsche dem Team für die Zukunft nur das Beste", äußert Demir auf der Internetseite des FCI. Insgesamt elf Jahre verbrachte der gebürtige Kölner in der Donaustadt. Vier Jahre lang ackerte er als Stürmer für die Erste und Zweite Mannschaft der Schanzer, sieben Jahre stand er an der Seitenlinie.

2011 begann er im Nachwuchsleistungszentrum seine Zeit nach der aktiven Karriere und assistierte bereits dort Stefan Leitl als Co-Trainer. Gemeinsam mit dem heutigen Coach der Profis schaffte Demir den Sprung über die U19 zur damaligen U23 der Ingolstädter. Als Leitl in der vergangenen Spielzeit die Profis übernahm, schnupperte Demir interimsweise Zweitligaluft, übernahm danach aber die Zweite Mannschaft als Cheftrainer. Mit fünf Siegen in Serie startete Demir dabei überaus erfolgreich in seine neue Tätigkeit, musste jedoch zum Saisonende auch sechs Pleiten in Folge hinnehmen. Der schwächste Saisonstart einer Schanzer Reserve in der Regionalliga zog nun die frühen Konsequenzen nach sich. Zwar erspielten sich die Ingolstädter stets Chancen und agierten häufig auf Augenhöhe, durch mangelnde Chancenverwertung und individuelle Fehler in der Defensive bestraften sie letztendlich nicht nur sich selbst sondern auch ihren Cheftrainer.

Nachdem die Demir-Truppe am vergangenen Samstag gegen den SV Schalding-Heining den Kürzeren zog und nach über 60-minütiger Unterzahl den 1:2-Treffer in der Schlussminute kassierte hatte, sahen sich die Vereinsverantwortlichen zum Handeln gezwungen. Ersin Demir verlässt die Schanzer nach insgesamt 29 Spielen als Cheftrainer in der Regionalliga, in denen zehn Siege 14 Niederlagen gegenüberstehen.

Demirs Nachfolge tritt Tobias Strobl an, der erst zu Saisonbeginn vom TSV 1860 Rosenheim nach Ingolstadt gewechselt war und Demir als Co-Trainer assistierte. Strobl war auch schon beim SV Manching als Trainer tätig. Der sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums Roland Reichel erklärt: "Durch den Trainerwechsel erhoffen wir uns einen positiven Impuls entgegen der Tendenz aus den vergangenen Monaten. Wir haben vollstes Vertrauen in Tobias Strobl und sehen uns damit für die kommenden Aufgaben gut aufgestellt." Für Strobl selbst sei es trotz der bereits gesammelten Erfahrung in Rosenheim "eine neue Situation", wie er erklärt: "Wir haben hier eine sehr junge Mannschaft, die immer mal einen Fehler machen wird. Jetzt geht es erst einmal darum, diese Fehler zu reduzieren."

Da am kommenden Freitag bereits das nächste Spiel der Ingolstädter gegen die SpVgg Bayreuth ansteht, bleibt deshalb auch nicht viel Zeit, um dieses Ziel zu erreichen. Zwar hatten die jungen Spieler am Dienstagnachmittag aufgrund des Trainerwechsels trainingsfrei, heute und morgen stünden jedoch "ganz normale Trainingseinheiten" auf dem Programm. Auf Unterstützung in Form eines neuen Co-Trainers kann der gebürtige Ingolstädter erst in den kommenden Tagen zählen. "Natürlich habe ich einen Wunschkandidaten und ich hoffe, dass es dabei bald etwas zu vermelden gibt. Bis dahin stehe ich in engem Kontakt mit Roland Reichel."

Erste neue taktische Ideen schweben Strobl bereits vor. "Vielleicht hilft es den Jungs, etwas höher zu stehen und aggressiver zu pressen. Das wird sich aber in den kommenden Trainingseinheiten zeigen." Gegen den bisher punktlosen Tabellenletzten aus Bayreuth sollen diese Änderungen dann wirken. "Sie haben sich in dieser Saison auch noch nicht mit Ruhm bekleckert und ich bin mir sicher, dass unsere Jungs jetzt ganz genau wissen, was sie liefern müssen. Es sind nur Nuancen, die dieses Spiel entscheiden werden und genau diese Kleinigkeiten wollen wir am Freitag besser machen."
 

Johannes Nusko