Pfaffenhofen
Spitzenplatzierungen für Motorsportler

Zug, Bielmeier und Engelhart zeigen bei Rennen in Misano, Meißen und am Lausitzring gute Leistungen

03.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:19 Uhr
Erhard Wallenäffer
"Starkes Wochenende des gesamten Teams": Der Pfaffenhofener Marius Zug war mit Platz vier und zwei in der Italian-GT-Championship sehr zufrieden. −Foto: ACI Sport

Pfaffenhofen - Erfolgreiches Wochenende für die Pfaffenhofener Motorsportler.

 

Bei drei verschiedenen Rennen waren Marius Zug, Julian Bielmeier und der ehemalige Wolnzacher Christian Engelhart im Einsatz. Der 17-jährige Zug wurde in zwei Sprintrennen der Italian-GT-Championship Zweiter und Vierter, Engelhart sammelte beim ADAC GT Masters dieselben Platzierungen ein - und Motorradfahrer Julian Bielmeier gewann einen Ländervergleich mit dem deutschen Team gegen Tschechien souverän mit 71:37.

Marius Zug in Misano (Italien): Italian-GT-Championship, Sprint 1 und 2: "Misano mag ich sehr", sagte Marius Zug vor wenigen Wochen. Lediglich auf zwei Strecken des Rennkalenders der italienischen GT-Meisterschaft war Zug schon vor Beginn der diesjährigen Saison gefahren: In Monza und eben auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli - am vergangenen Wochenende hat er dort Gas gegeben. Auf dem Programm standen zwei Sprintrennen mit einer Länge von je 50 Minuten, plus einer Rennrunde. Der Pfaffenhofener Nachwuchspilot teilte sich hierbei das Cockpit des BMW M6 GT3 des BMW Team Italia mit dem Italiener Stefano Comandini.

Comandini wiederum konnte im Qualifying für das Samstagsrennen die viertschnellste Rundenzeit erzielen - so ging es aus der zweiten Startreihe in die knappe Rennstunde. Als Vierter übernahm dann Zug zur Rennmitte das Cockpit und konnte sich tatsächlich noch um zwei Positionen nach vorne kämpfen: Die Zieldurchfahrt des Pfaffenhofeners, knapp hinter dem italienischen Sieger-Duo Riccardo Agostini/Daniel Mancinelli (Audi R8 LMS GT3), sorgte für großen Jubel in der BMW-Box.

Auch im Zeittraining für den Sonntagssprint zeigte Zug seine Qualitäten: Mit der drittschnellsten Rundenzeit stellte er den BMW M6 in die zweite Startreihe. Direkt nach dem Start ging es jedoch eng zur Sache, hierbei verlor der 17-Jährige zwei Plätze, um sich fortan einen harten Kampf mit einem der teilnehmenden Lamborghinis zu liefern. Letztlich als Vierter räumte Zug das Cockpit für Comandini - und hierbei kam ein Kuriosum ins Spiel: Das Reglement schreibt eine "Erfolgsstrafe" vor, was konkret bedeutet, dass die drei Erstplatzierten des Vortages beim Fahrerwechsel einige Extra-Standsekunden aufgebrummt bekommen. Schließlich stand am Sonntag Platz vier zu Buche, worüber sich Zug sehr zufrieden zeigte: "Ich bin glücklich, es war ein starkes Wochenende des gesamten Teams. "

Christian Engelhart am Lausitzring: ADAC GT Masters, Rennen 1 und 2: "Es ist schon ein bisschen ungewohnt, denn bisher sind wir gegeneinander gefahren", sagte Michael Ammermüller, als er für ein Promotion-Video auf seinen Teamkollegen Christian Engelhart angesprochen wurde. "Alles neu" ist hierbei tatsächlich die Devise, denn die beiden erfahrenen GT-Piloten fanden für diese Ausnahmesaison erstmals zueinander: Ammermüller, der Niederbayer, und Engelhart, der ehemalige Wolnzacher und gebührtige Ingolstädter, fahren 2020 im ADAC GT Masters gemeinsam für ein brandneues Team. SSR-Performance aus München setzt heuer erstmals einen Porsche 911 GT3 R ein - auf den ersten Auftritt war man in der Szene entsprechend gespannt.

Ein ADAC-GT-Masters-Rennwochenende beinhaltet zwei Sprintrennen, die jeweils eine Stunde lang dauern. Und jenes vom vergangenen Wochenende am Lausitzring zeigte: Im Motorsport kann tatsächlich noch aus dem nichts an die Spitze gestürmt werden. Ammermüllers Zeit im Samstags-Qualifying reichte für den fünften Platz in der Startaufstellung - was bei einem Feld von 32 Sportwagen ohnehin schon beachtlich ist. Im Rennverlauf wiederum ging es sogar noch weiter nach vorne: Der Zeitpunkt für den Fahrerwechsel wurde geschickt gewählt - so konnte Engelhart den giftgrünen Porsche auf dem zweiten Platz ins Ziel steuern.

Eng, enger, ADAC GT Masters - das Sonntags-Zeittraining hatte es in sich: 31 Fahrzeuge lagen am Ende innerhalb einer Sekunde - so knapp war es noch bei keinem Qualifying der "Liga der Supersportwagen". Engelhart wurde bei seiner schnellsten Runde nicht einmal eine Zehntelsekunde langsamer als der Pole-Setter Dries Vanthoor (Belgien/Audi R8 LMS GT3) gestoppt - dennoch reichte es wieder nur für Platz fünf in der Startaufstellung. Im Rennverlauf konnten sich Engelhart/Ammermüller letztlich noch um eine Position verbessern - entsprechend euphorisch äußerte sich der frühere Wolnzacher hinterher: "Das war mehr als ein Einstand nach Maß für unser neues Team. Wir sind sehr, sehr happy mit dem Ergebnis. "

Julian Bielmeier in Meißen: Speedway-Match, Deutschland-Tschechien:Ganz im Gegensatz zu Zug und Engelhart durfte der Pfaffenhofener Julian Bielmeier am Samstagabend vor Fans Gas geben: Für den Wettstreit einer deutschen Speedway-Auswahl gegen Piloten aus Tschechien war es dem ausrichtenden MC Meißen immerhin erlaubt, 1000 Eintrittskarten zu drucken. Schauplatz war die traditionsreiche 400-Meter-Piste am Rande der Porzellanstadt, wobei neben Bielmeier auch Valentin Grobauer für das deutsche Team zum Einsatz kam. Der Niederbayer beteuerte immer wieder: "Meine sportliche Heimat bleibt Pfaffenhofen. " Schließlich trainierte der heutige Speedway-Profi in seiner Junioren-Zeit fast ausschließlich auf dem längst verschwundenen Oval an der Ingolstädter Straße.

Mitglied beim MSC Pfaffenhofen ist Grobauer noch immer und am Samstag avancierte er - nicht unerwartet - zum Topscorer seines Teams: 14 von 15 möglichen Punkten ergatterte der 25-Jährige aus Ruhstorf an der Rott. Jedoch konnte auch Bielmeier seinen Beitrag zu einem ungefährdetem deutschen Sieg leisten: Mit einem Laufsieg, einem zweiten - und einem dritten Platz erkämpfte der 18-Jährige sechs Zähler.

In jedem Falle war die tschechische Mannschaft hoffnungslos unterlegen: 71:37 für Deutschland hieß es am Ende der Hitzeschlacht von Meißen - noch spätabends zeigte das Thermometer knappe 30 Grad Celsius an. Wiederum punkteten für die deutsche Auswahl neben Grobauer und Bielmeier auch die beiden Pfaffenhofener Drift-on-Ice-Sieger und Lokalmatadoren Richard Geyer und Ronny Weis. Erik Bachhuber (Obergriesbach), der erfahrene Jörg Tebbe (Dohren) und die beiden Junioren Leon Krusch (Bad Wurzach) sowie Patrick Hyjek (Olching) eroberten ebenfalls reichliche Zähler für die Mannschaft.

PK

Erhard Wallenäffer