Jetzendorf
Rekord trotz Regen

130 Teilnehmer sorgen für eine neue Bestmarke beim Halbmarathon des TSV Jetzendorf

06.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:53 Uhr
Horst Kramer
Beim Start hielten sich Regen und Wind noch zurück, im Laufe des Rennens wurde das Rennen in Jetzendorf eine nasse Angelegenheit. −Foto: Kramer

Jetzendorf (PK) Pünktlich zum Start der Kinder- und Jugendläufe öffnete Petrus seine Schleusen - wenige Minuten später waren die Nachwuchsportler patschnass. Der dritte Jetzendorfer Halbmarathon und seine Rahmenwettbewerbe schien am vergangenen Samstag unter keinem guten Stern zu stehen. Nicht nur die Wetterlage war schwierig, auch die Terminierung auf den ersten Mai-Samstag erschien unglücklich: Zeitgleich ging der Ingolstädter Halbmarathon mit seinen 2500 Teilnehmern über die Bühne, am Sonntag bot der TuS Fürstenfeldbruck einen Halbmarathon sowie diverse Unterstrecken an - und zog Langstreckenfans aus dem benachbarten Landkreis Dachau ab.

Dennoch strahlte Organisator Klauspeter Möhrlen vom TSV Jetzendorf von einem Ohr zum anderen. Der Grund: "Mit 130 Teilnehmern haben wir einen neuen Teilnehmerrekord erreicht." Nicht zuletzt dank der 70 Kinder, die sich trotz Wind und Wetter auf den Parcours begeben hatten und (größtenteils) gut gelaunt durch die Pfützen patschten.

Eine Viertelstunde zuvor waren die Erwachsenen auf den Halbmarathon- und Zehn-Kilometer-Parcours gegangen. Guter Dinge, weil es nur nieselte und sich der Wind in Grenzen zu halten schien. Bedingungen, die Langstreckenfans lieben. Doch schon nach wenigen Kilometern schlugen Regen und Sturm zu. Was nicht nur an den Zeiten zu erkennen war, sondern auch daran, dass praktisch alle Finisher ohne Startnummer auf dem Sportplatz am TSV-Vereinsheim eintrafen. Der Erste, Michael Harlacher (LC Aichach), berichtete: "Der Wind hat mir schon auf Kilometer zwei die Startnummer förmlich von der Brust gerissen." Der Vorjahreszweite aus Aichach benötigte 37:21 Minuten - normalerweise ist er für 34-Minuten-Zeiten gut. Der Sieger der vergangenen Jahre, Lokalmatador Thomas Mittag, hatte auf einen Start wegen Achillessehnenproblemen verzichtet. So wurde Ilmtal-Dauergast Dirk Hohmann (SG Indersdorf) Zweiter in 38:22 Minuten vor Alexander Fuchs (LG Kreis Dachau, 39:39) und Karl-Heinz Michalsky (TSV Olching, 40:42). Der DSV-Langläufer Rico Schulze (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) traf als Vierter ein (41:09). Bester Landkreisläufer war der Pfaffenhofen Thomas Kornprobst - der allerdings in den grünen Farben seines heimatlichen TSV Hilgertshausen antrat - mit Rang 17 (49:33).

Bei den Frauen setzte sich Harlachers Vereinsfreundin Hannah Sassnink in 41:33 Minuten durch. Schon auf Platz zwei folgte Kristin Ritzenthaler (TSV Jetzendorf) in 43:41 Minuten. Dritte wurde die Triathletin Angela Lutz-Brinkmann (SG Indersdorf, 50:49).

Schnellster Halbmarathon-Läufer war der Münchner Trailrun-Spezialist und Mountainbiker Stefan Synek in beachtlichen 1:21:58 Stunden vor Fabian Neß (TSV Mindelheim, 1:27:17) und Martin Böller (SG Indersdorf, 1:29:09.). Robert Schwarz vom DAF Pfaffenhofen-Asch traf als Sechster (1:35:04) ein. Die Frauenkonkurrenz machten Tochter und Mutter Lena und Roswitha Schruf unter sich aus (siehe Kasten).

Den Jugendlauf über 3000 Meter gewann Marius Kroll (SpVgg Röhrmoos, 12:55) vor Ole Baath (TSV Jetzendorf, 13:33). Schnellstes Mädchen war die Erdingerin Victoria Habrunner (14:29) vor der Freisingerin Emilia Anneser (14:30).

Beim halb so langen Kinderrennen traf Moritz Schmid (SpVgg Röhrmoos, 6:43) als Erster ein. Vierter (und M9-Bester) wurde Jasper Jacobs (MTV Pfaffenhofen, 7:17). Schnellste Mädchen waren zeitgleich Katja Nefzger und Nele Stein (SpVgg Röhrmoos, 7:31). Marie Hinterseher (TSV Jetzendorf) wurde Gesamt-13. und W10-Dritte (8:02).

 

Besonderer Geburtstag

Geburtstagskinder lassen es sich normalerweise an ihrem Ehrentag gut gehen. Nicht so die Koppenbacherin Lena Schruf, die am vergangenen Samstag ihren 24. Geburtstag feierte - auf dem Halbmarathonkurs in Jetzendorf, bei Sturm und Regen. "Ich wollte etwas Besonderes machen", erklärte sie - tatsächlich war es Lena Schrufs Halbmarathonpremiere, die sie in Jetzendorf begang. Natürlich zusammen mit ihrer Mutter Roswitha. Die beiden sind inzwischen mit rosa-farbenen Laufshirts mit dem Aufdruck "Koppenbacher Mutter-Tochter-Gespann" unterwegs.

Lena ging sofort in Führung, nach zehn Kilometern hatte sie den Vorsprung auf ihre Mutter auf rund 25 Meter ausgebaut. Nach 21,1 Kilometer waren es doppelt so viele. Lena Schruf beendete ihren ersten Halbmarathon in überraschend flotten 1:40:06 Stunden, Mutter Roswitha folgte 41 Sekunden später. Lenas trockener Kommentar zur nassen Geburtstags-Premiere: "Das Wetter war eigentlich ganz angenehm zum Laufen."

 

Horst Kramer