Pfaffenhofen
Mit neuer Technik und großer Euphorie

Der Pfaffenhofener Daniel Nadelstumpf und sein Team sind für den Auftakt des ADAC Börde Tourenwagen Cups gerüstet

10.06.2021 | Stand 07.08.2021, 3:34 Uhr
Mit einem Renault ins Rennen: Das NT/Racing-Team um (von links) Jakob Eckert, Philip Weiß und Daniel Nadelstumpf freut sich auf den Norddeutschen ADAC Börde Tourenwagen Cup. −Foto: NT/Racing

Pfaffenhofen - "Die Vorfreude ist sehr groß.

" Als Daniel Nadelstumpf das während dieser Woche sagte, ging es ihm um seinen ersten Renneinsatz in diesem Jahr. Am Donnerstag brachen er, sein Rennfahrerkollege Konrad Tübing sowie die Mechaniker Philip Weiß, Philip Dreischl und Jakob Eckert nach Holland auf. Am Wochenende wird auf der Rennstrecke von Assen die Saison des Norddeutschen ADAC Börde Tourenwagen Cups (NATC) eröffnet - und der Pfaffenhofener ist mit dabei.

Rund zehn Stunden dauert die Fahrt bis nach Assen. Mit einem Hänger schleppte das Team den weißen Renault Clio 4 Cup rund 800 Kilometer weit zum niederländischen MotoGP-Kurs. Es sei alles bestens vorbereitet, was für Mensch und Maschine gelte, wie Nadelstumpf vor der Abfahrt klarstellte: "Am Setup haben wir in der langen Rennpause ein bisschen was verändert, außerdem haben wir dem Clio eine neue Kupplung spendiert. " Von einer speziellen Nachrüstung verspricht sich der 34-Jährige aber besonders viel: "Ab sofort sind wir mit Boxenfunk unterwegs, das wird uns besonders bei den längeren Endurance-Rennen helfen", fuhr Nadelstumpf fort.

In Assen sei er gespannt, wie die neue Technik funktioniert, unbedingt gebraucht würde dort der Funk aber nicht: "Wir fahren zwei Sprintrennen, die jeweils nur 20 Minuten dauern - das geht auch ohne reden", sagte Nadelstumpf und lachte dabei. Sein Einsatz ist für Sonntagnachmittag geplant während Kollege Tübing schon am Samstag ins Lenkrad greifen wird. Volle Konzentration wird bei diesen extrem kurzen Distanzen gefragt sein, was die körperliche Fitness anbelangt, gibt sich Nadelstumpf gelassen: "Normales Fithalten war in der Rennpause die Devise, wer natürlich nach dreimal Treppensteigen zusammenbricht, der braucht sich nicht in ein Rennauto setzen", sagte er lachend.

Studium der Rennstreckeauf Youtube

Aus 17 Kurven besteht die "Cathedral of Speed" - so werden die viereinhalb Kilometer Asphalt von Assen nämlich auch genannt. Nadelstumpf und sein Team waren noch nie dort und dennoch weiß der Pfaffenhofener annähernd worauf es ankommt, wenn er den Renault um den Kurs prügeln muss: "Von dortigen Fahrten habe ich mir immer wieder Onboard-Videos im Internet angeschaut. Das hilft mir, um im Rennen schnell die Ideallinie und die Bremspunkte zu erwischen", sagt Nadelstumpf.

Angepeilt ist in jedem Falle der Klassensieg bei den Startern mit 1,3-1,7 Liter-Turbomotoren. Immerhin haben die Männer von NT/Racing (so der offizielle Team-Name) im letzten Jahr schon einen solchen feiern können. Stichwort "Feiern": Besonders freut sich Nadelstumpf darauf, seine Konkurrenten und andere Beteiligte der Rennserie wieder zu sehen. "Zwar wird auf der Piste erbittert um jeden Meter gekämpft, aber anschließend beim Fachsimpeln auch das eine oder andere Bier getrunken", sagt der Pfaffenhofener und ergänzt: "Es geht familiär zu, ich habe das bei noch keiner anderen Sportart so erlebt. "

Wettfahrten gegen einen Bundesliga-Star

Auch gegen den Ex-Fußball-Nationalspieler Max Kruse sind Nadelstumpf, Tübing und Laurent Rung (der dritte Pilot des Teams) schon gefahren. Ob der Fußballstar diesmal dabei ist? Nadelstumpf glaubt es eher nicht: "Er hat am vergangenen Wochenende beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Gas gegeben - deswegen wird er wohl diesmal pausieren. "

Nebensächlich ist das, denn wenn man mit Nadelstumpf spricht, spürt man den Enthusiasmus und das Hinfiebern auf die ersten Rennmeter. Wenngleich er und seine Teamkollegen am Wochenende in Sachen Komfort Abstriche machen müssen: Aus Platzmangel steht diesmal die gewohnte Garage nicht zur Verfügung, weshalb ein Pavillon-Zelt zur "Box" werden muss. Nadelstumpf nahm es vor Beginn der weiten Reise locker: "Kein Problem - beim nächsten Rennen wird es wieder so sein, wie wir es gewohnt sind. "

wff