Pfaffenhofen
Meister, aber kein Aufsteiger

Handball: MTV-Reserve holt Bezirksklassentitel, verzichtet aber auf Relegation - Juniorinnen werden Landesliga-Vize

16.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:10 Uhr
Abschied: Die MTV-Männer (oben) durften sich als Meister feiern lassen, die Männer der DJK Rohrbach (Mitte) hoffen auf mehr Siege in der neuen Saison - in der abgelaufenen Spielzeit gab es nur zwei. Die A-Juniorinnen des MTV (unten) sicherten sich nach starkem Auftritt den Vize-Titel der Bayerischen Landesligisten. −Foto: Stolle, Gehrke, Hofmann

Pfaffenhofen (ewi) Zum dritten Mal in Folge haben sich die Handballer des MTV Pfaffenhofen II Rang eins in der Bezirksklasse gesichert. Aufsteigen will der MTV aber nicht. Jubel auch bei den Pfaffenhofener A-Juniorinnen: Die MTV-Mädels holten sich den Vize-Titel der Landesligisten.

Bezirksklasse Nord-West, Männer, MTV Pfaffenhofen II - HG Ingolstadt II 29:20 (13:12): Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Ingolstadt, die mit zwei Toren in Führung gingen und diese bis Mitte der ersten Hälfte halten konnten. Doch über einen 4:0-Lauf drehte Pfaffenhofen das Spiel und sicherte sich zur Pause eine knappe Führung. Vor allem defensiv standen die Hausherren ab diesem Zeitpunkt kompakter. Nach dem Seitenwechsel nahmen die Hausherren das Heft in die Hand und setzten sich sukzessive ab. Am Ende sicherte sich Pfaffenhofen souverän die dritte Meisterschaft in Folge. Den damit verbundenen Aufstieg lehnte die Mannschaft um Spielertrainer Martin Maier aber ab. "Das ist eine super Sache, dreimal in Folge Meister zu werden. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die trotz großer Verletzungsprobleme immer an sich geglaubt hat", sagte Maier. Aufgrund der abgelehnten Meisterschaft erhält der Tabellenzweite, die MBB SG Manching, nun die Chance in die Bezirksliga aufzusteigen. In der Relegation wird Manching mit der SG Dingolfing-Landau auf den Tabellenzweiten der Bezirksklasse Ost treffen. Der Termin steht noch nicht fest.

TSV 1862 Neuburg - HF Scheyern 22:34 (5:16): Die Partie begann zerfahren. Nach neun Minuten stand es aufgrund zahlreicher Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten noch immer 1:1. Erst danach übernahmen die Gäste die Kontrolle über das Spiel und setzten sich kontinuierlich ab. In der Abwehr arbeitete die Mannschaft um Coach Mike Lehnert stark und forcierte zahlreiche Ballgewinne, die zu Tempogegenstößen führten. Nach dem Seitenwechsel ließen die Scheyrer aber nach. Zwischenzeitlich verkürzte Neuburg ein wenig, dennoch blieb der Sieg der Handball-Füchse, die sich in der Schlussphase wieder absetzten, ungefährdet. Damit beendet Scheyern die Saison auf Platz vier. "Das war ein schöner Saisonabschluss. Wir waren Neuburg in allen Belangen überlegen und konnten ein paar jungen Spielern, die uns kommende Saison viel Freude bereiten werden, Einsatzzeit geben", sagte Scheyerns Sportlicher Leiter Christian Missy. DJK Rohrbach - TSV Gaimersheim 21:24 (11:13): Vor zahlreichen Zuschauern erwischten die Gastgeber den besseren Start und setzten sich bis Mitte der ersten Hälfte auf drei Tore ab. Doch Gaimersheim kam wieder zurück und drehte kurz vor der Halbzeit das Spiel. Rohrbach steckte nicht auf und holte im zweiten Durchgang wieder auf, beim zwischenzeitlichen 16:15 gingen die Hausherren sogar erneut in Führung. In der Schlussphase aber hatte Gaimersheim die besseren Nerven und setzte sich auf drei Tore ab. Diesen Rückstand konnte Rohrbach nicht mehr aufholen. Dennoch zeigte sich Rohrbachs Pressesprecher Marcus Gehrke mit der Leistung zufrieden: "Leider haben wir durch zu viele leichtsinnig vergebene Chancen einen möglichen Sieg verpasst."

Bezirksklasse West, Frauen, ASV Dachau IV - HF Scheyern 19:20 (9:10): Im direkten Duell um den vorletzten Tabellenplatz setzten sich die Handball-Füchse knapp durch. Die Gäste erwischten den besseren Start und führten mit drei Toren. Diesen Vorsprung konnte Scheyern bis in die Schlussphase der ersten Hälfte halten, sich aber nicht entscheidend absetzten. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 9:9 gingen die Füchse mit einer knappen Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kam Scheyern erneut besser in das Spiel und setzte sich beim zwischenzeitlichen 18:14 erneut ab. Doch in den letzten fünf Minuten kämpfte sich Dachau bis auf ein Tor heran. Vor allem eine starke Leistung der Scheyrer Torhüterin Karolin Kollmar verhinderte aber, dass Dachau der Ausgleich gelang. "Das war ein solider Abschluss gegen eine gute Dachauer Mannschaft. Wir haben es zum Schluss spannender gemacht als nötig", sagte HFS-Coach Patrick Heimbach. • A-Juniorinnen, Landesliga, MTV Pfaffenhofen, Final Four, Halbfinale: SG Kunstadt-Weidhausen - MTV Pfaffenhofen 20:22 (10:13): Mit großen Personalproblemen traten die MTV-Juniorinnen beim Final Four in Altenkunstadt an. Lara Di Marcantonio, Melanie Maier und Johanna Roscher konnten die dreistündige Reise nicht mit antreten. Eine große physische Herausforderung für die Mannschaft um Trainer Thomas Hofmann bei 100 Minuten Spielzeit auf gutem Niveau. Im Halbfinale gegen den Meister der Landesliga Nord ging der MTV nach fünf Minuten in Führung. Über 7:5 und 9:6 wurde der Vorsprung bis zur Halbzeit verwaltet. Beim Stand von 13:10 wurden die Seiten gewechselt. Nachdem Anna Hofmann verletzt vom Feld und der MTV umstellen musste, nutzte die SG die kurze Schwächephase zum 17:17-Ausgleich. Der MTV erarbeitete sich wieder eine Zwei-Tore-Führung, die er dann auch über die Zeit brachte.

Finale: MTV Pfaffenhofen - TV Waltenhofen 27:28 (12:12) nach Siebenmeterschießen: Waltenhofen, vor dem MTV Meister der Landesliga Süd, setzte sich gegen die HV Oberviechtach durch. In der Liga hatten beide Teams je ein Aufeinandertreffen gewonnen. Im Finale unterlief den Pfaffenhofenerinnen ein Fehlstart, der TVW ging mit 5:1 in Führung. Pfaffenhofen ließ sich jedoch wenig beeindrucken und glich in der 13. Spielminute durch Magdalena Scherer zum 7:7 aus. Waltenhofen stellte in der Abwehr um, provozierte erneut ein paar MTV-Abspielfehler und setzte sich auf 12:9 ab. Noch vor der Pause kämpften sich die Pfaffenhofenerinnen zurück, glichen abermals aus.

In der zweiten Halbzeit ging es hin und her, es entwickelte sich eine spannende Partie auf Augenhöhe. Mitte der zweiten Hälfte machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Pfaffenhofen machte leichte Fehler und Waltenhofen setzte sich wieder ein wenig ab. Doch zum dritten Mal konnten sich die Pfaffenhofenerinnen zurückkämpfen und schafften tatsächlich den 24:24-Ausgleich und retteten sich ins Siebenmeterschießen. Fünf Spielerinnen traten im direkten Duell gegeneinander an, Waltenhofen konnte sich hier am Ende durchsetzen. Hofmann war dennoch absolut zufrieden: "Was meine Mannschaft heute geleistet hat, macht mich sehr stolz. Nach dieser langen Anreise und dem sehr dünnen Spielerkader war das eine sensationelle Leistung. Leider hat das Quäntchen Glück gefehlt."