Jetzendorf (kvr) Zehneinhalb Monate musste Bastian Ertl pausieren. Am Sonntagnachmittag kehrte der 18-Jährige nach einer Sprunggelenksverletzung zurück - und schoss den Fußball-Bezirksligisten TSV Jetzendorf zum Heimsieg gegen den FC Schwabing.
Es war die passende Pointe nach einem furiosen Spiel. 1:0, 1:3, 3:3 - alleine der Spielverlauf sprach für ein besonderes Spiel, doch das letzte Wort hatte letztlich nochmal der TSV - beziehungsweise Bastian Ertl. Schon die Einwechslung in der 62. Minute dürfte ein besonderer Moment gewesen sein, als er nach seiner langen Leidenszeit endlich wieder auf den Platz durfte. 27 Minuten später fiel ihm beim Stand von 3:3 der Ball im Strafraum vor die Füße, Schwabings Keeper Fabian Müske kam herausgestürzt - doch Ertl knallte den Ball mit voller Wucht an ihm vorbei, die Kugel sprang von der Unterkante der Latte ins Netz. 4:3-Sieg in der 89. Minute und ein einziger Jetzendorfer Jubelschrei. Ertl drehte sich zur Bank, breitete die Arme aus. Lange Zeit zum Genießen dieses Moments blieb ihm allerdings nicht, nur Sekunden nach dem Tor wurde der 18-Jährige Mittelfeldspieler schon überrannt. Benedict Geuenich packte ihn und warf ihn fast in die Luft, kurz darauf stürzten sich Ertls Teamkollegen auf ihn, Kapitän Martin Öttl und Trainer Alexander Schäffler kamen von der Bank herbeigeeilt. Irgendwo inmitten einer grünen Jubeltraube lag der Torschütze begraben. "Für ihn freut es mich wahnsinnig", sagte auch Abteilungsleiter Willi Leimberger nach dem Spiel. "Er hat so lange gefehlt, im Oktober hat er sein letztes Spiel gemacht", erinnert sich Schäffler. Als er über die Szene zum Tor spricht, grinst Schäffler: "Das ist eben Basti. Er überlegt da nicht lange, sondern haut ihn rein. Er ist ein Instinktfußballer, das schätze ich so an ihm." In Jetzendorf sind sie froh, dass er wieder fit ist. Und hoffentlich auch bleibt.
