Pipinsried
Manfred Bender soll dem FC Pipinsried helfen

Ex-Profi wird Trainer beim Fußball-Regionalligisten - Marian Knecht trifft beim 3:3 nach 0:3-Rückstand gegen Aschaffenburg doppelt

16.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Spielertrainer Fabian Hürzeler bekommt Unterstützung: Manfred Bender bildet mit ihm ab sofort ein Trainerteam. −Foto: Kramer

Pipinsried (htk) Der Fußball-Regionalligist FC Pipinsried hat am Samstag eine besondere Personalie vermeldet: 14 Stunden nach einem spektakulären 3:3 (0:3) gegen Viktoria Aschaffenburg teilte der Verein per Presseerklärung mit, dass die Mannschaft ab sofort von einer sportlichen Doppelspitze angeleitet wird: Der 52-jährige Ex-Profi Manfred "Manni" Bender (FC Bayern, Karlsruher SC, 1860 München) und der bisherige Spielertrainer Fabian Hürzeler (25) sollen gemeinsam versuchen, das Team aus dem Tabellenkeller zu holen.

Bender war am Freitagabend vor Ort und sah sich das Geschehen von der VIP-Tribüne aus an.

Der bisherige Co-Trainer, der Pfaffenhofener Marco Krammel, wurde am Wochenende von seinen Pflichten entbunden - wie der Pfaffenhofener Kurier auf Nachfrage erfuhr. Manager Roman Plesche reagierte mit der Personalie nicht nur die desolate sportliche Lage - nach knapp einem Drittel der Saison hat der Dorfklub erst sieben Punkte auf dem Konto und ist Vorletzter -, sondern auch auf die zunehmende Kritik aus dem Vereinsumfeld an Hürzeler. Dem Aufstiegshelden des vergangenen Jahres wurde sein Engagement beim DFB als U20-Co-Trainer übelgenommen. "Der Verein muss Vorrang haben", monierte ein Sponsor.

Beim freitäglichen Duell gegen den Aufsteiger hatte der FCP noch einmal eindrucksvoll bewiesen, wozu er fähig ist und wo die Mängel liegen: Zur Halbzeit lag die Hürzeler-Truppe schon 0:3 zurück, die Treffer zwei und drei fielen im 30-Sekunden-Abstand unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Allen Gegentoren ging eine Fehlerkette voraus, Pech kam hinzu. "In der Kabine herrschte Totenstille", erzählte Kapitän Thomas Berger hinterher. Umso beeindruckender das Comeback in der zweiten Halbzeit, bei dem der Ex-Jetzendorfer Marian Knecht eine Schlüsselrolle spielte. Hürzeler warf den Stürmer ab der 46. Minuten ins Getümmel, obwohl dieser erst zwei Übungseinheiten nach seiner vierwöchigen Verletzungspause absolviert hatte. Amar Cekic rüttelte den FCP durch sein 1:3 wach (59.), Knecht legte zweimal nach (59., 75.). In der Schlussphase wäre sogar ein Sieg möglich gewesen. Glücklich über den Punkt war hinterher niemand. Berger meinte: "Es ist uns ein Rätsel, warum wir nur eine Halbzeit das zeigen, was wir eigentlich können. "

Der FCP setzt nun auf Benders Expertise als Spieler - in 229 Bundesligaeinsätzen gelangen ihm 42 Tore - und Trainer. Bisher war er in Österreich und Nigeria aktiv. Er soll "Impulse von außen" setzen, wie Plesche erläuterte: "Es ist in der Regionalliga sehr schwer, als Spieler eine Mannschaft zu coachen. Mit Manfred Bender haben wir nun einen erfahrenen Mann an der Seitenlinie. " Der frühere Mittelfeldlenker wird auch im Trainingsalltag und bei der taktischen Ausrichtung eine wichtige Rolle spielen. Hürzeler gab sich optimistisch: "Ich glaube, Manni Bender und ich werden uns sehr gut ergänzen. " Der Spielertrainer sieht sich als Experte für Offensivfußball. Er hofft, dass sein neuer Kollege für "mehr defensive Stabilität" sorgen kann: "Alte Tugenden tun dem Team in der jetzigen Situation sicherlich gut. " Heute wird das neue Trainerduo seine erste gemeinsame Einheit leiten.