Pipinsried
Kellerkinder gegen Gipfelstürmer

Abstiegsbedrohter FC Pipinsried empfängt sensationellen Spitzenreiter VfB Eichstätt zum Derby - Pfaffenhofener im Fokus

16.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr

Pipinsried (htk) Am Samstag geht in der Pipinsrieder Arena ein Fußball-Regionalliga-Derby über die Bühne, das keiner der Beteiligten zu Saisonbeginn erwartet hätte: Denn der VfB Eichstätt reist als sensationeller Tabellenführer zum FC Pipinsried, der als 16. der Liga um seinen Verbleib in der obersten Amateurklasse kämpfen muss.

Die Fans erwartet ein Duell zwischen oben und unten, zwischen euphorischen Himmelstürmern und deprimierten Kellerkindern. Anpfiff ist um 14 Uhr.

Mittendrin im Geschehen wird ein junger Pfaffenhofener stehen: Torwart Luca Woloszyn, der in Pipinsried sein zweites Viertligaspiel bestreiten wird. Beim 3:1 gegen den FC Ingolstadt II hütete der 20-Jährige erstmals den VfB-Kasten, weil der erst im August verpflichtete Mustafa Özhitay verletzt ist. "Luca hat seine Sache sehr gut gemacht", lobt Trainer Markus Mattes den talentierten Keeper, der bei der JFG Pfaffenhofen erste Erfahrungen im Juniorenbereich gesammelt hat und dann beim FC Ismaning in der U19-Landesliga Bälle fing.

Woloszyn bekommt es mit dem "Edelsturm" (Mattes) der Liga zu tun: dem Ex-Jetzendorfer Marian Knecht (9 Tore), dem besten Vorbereiter der Liga Amar Cekic (11 Assists) und dem früheren Löwen Kasim Rabihic (8/6), von dem der Ex-Rohrbacher Trainer Mattes sagt: "Wenn der am Strafraum an den Ball kommt, dann ist er drin. " Die große Schwäche des FCP ist heuer die Defensive. "40 Gegentore sind einfach zu viel", stöhnt FCP-Manager Roman Plesche. Die Stimmung war nach dem jüngsten 1:3 in Burghausen am Boden. Dass Fabian Hürzeler aufgrund seiner DFB-Verpflichtungen - der Spielertrainer ist mit der U20 in England - die Sechserposition nicht einnehmen kann, macht die Sache nicht besser. Ebenso wenig, dass die Innenverteidiger Michael Denz (Zerrung) und Luis Grassow (Gelbsperre) fehlen werden. Allerdings müssen die Eichstätter ebenfalls auf zwei ihrer Besten verzichten: Philipp Federl (Sperre) und Torjäger Yomi Scintu (zuletzt vier Tore in drei Spielen). "Schade für die beiden, vor allem für Philipp, der auch im letzten Jahr schon das Spiel in Pipinsried verpasst hat", sagt Mattes über den Mittelfeldspieler, der in der Vergangenheit für den TSV Rohrbach und den TSV Jetzendorf kickte.

Doch der VfB hat mit Atdhedon Lushi (6/2) und Fabian Eberle (6/4) zwei weitere Stürmer, die in blendender Form sind. Vor allem Lushi wird darauf brennen, seinen früheren Kameraden das eine oder andere Tor einzuschenken - zumal er alleine mehr Treffer erzielt hat als seine beiden Nachfolger Oliver Wargalla (3) und Philipp Schmidt (1) zusammen.

Einer der wichtigsten Akteure bei den Eichstättern ist wohl Ex-Profi Markus Steinhöfer, der in Eichstätt seine lange Karriere (unter anderem Eintracht Frankfurt, FC Basel, Betis Sevilla) ausklingen lässt. "Markus hat sich hervorragend bei uns eingepasst", freut sich Mattes. FCP-Manager Roman Plesche setzt auf echte Derbystimmung: "Die Spieler brennen, die Fans hoffentlich auch. "