Pförring
Judo: Seidl für Olympia qualifiziert

09.06.2021 | Stand 06.08.2021, 3:34 Uhr
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Pförring - Freude pur bei Sebastian Seidl: Am Montag war der Judoka vom TSV Abensberg bei der WM in Budapest gefordert.

Doch obwohl der Pförringer bereits in der zweiten Runde aus dem Turnier ausschied, hat seine Leistung für sein großes Ziel gereicht: Der 30-Jährige hat sich für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Seidl selbst sagt voller Euphorie: "Seit Montag bin ich ein glücklicher Mensch. "

Albashi Abdulaziz aus Saudi Arabien war für Seidl (-66 kg) der ideale Gegner zum WM-Auftakt: "Weder übermächtig noch schwach, aber ich war mir zu jedem Zeitpunkt des Kampfes sicher, dass ich gewinnen werde", erklärt der Pförringer. Nach der Hälfte der Zeit warf Seidl eine Wertung, die er anschließend "locker" verwaltete. In Runde zwei der WM wartete mit Manuel Lombardo (Italien) allerdings der Weltranglistenführende auf den Pförringer. Doch Seidl konnte seinen Gegner unter Druck setzen: "Ich war entspannt und habe mich eher auf den Kampf gefreut. Ein echter Gradmesser für Olympia", sagt der 30-Jährige. Die mit dem Bundestrainer ausgetüftelte Taktik griff sofort: "Bis 14 Sekunden vor Ende des vierminütigen Kampfes habe ich dominiert, dann hat Lombardo einen Glückstreffer gelandet und war sichtlich erleichtert. Ich habe ihm das Leben sehr schwer gemacht", sagt Seidl, der trotz des frühen WM-Aus von einem "Riesenkampf" seinerseits spricht und sich mit dem Turnier zufrieden zeigt.

Und das zurecht, denn nachdem es bei der WM bei keinem seiner direkten Olympia-Konkurrenten zu mehr als Runde drei gereicht hatte, war Seidls Qualifikation für Tokio nach drei Jahren Bangen und Quälen endlich in trockenen Tüchern. "Es ist eine große Last von meinen Schultern gefallen. Das ist richtig, richtig geil, und ich laufe den ganzen Tag schon mit einem Grinsen im Gesicht herum", sagt Seidl, der nach Rio 2016 nun in Tokio seine zweiten Olympischen Spiele erlebt.

Dabei stand die WM für den Judoka eigentlich unter keinem guten Stern. Auf eine enttäuschende EM im November folgte im Frühjahr dieses Jahres die Hiobsbotschaft. Seidl war an Corona erkrankt. Jetzt, Wochen später, ist klar, dass sich die anschließenden Qualen gelohnt haben. "Es hat so Bock gemacht, nach der Corona-Erkrankung und den intensiven Trainingslagern zu kämpfen. Auch die Bundestrainer waren überrascht. Keiner hätte gedacht, dass ich so schnell so fit zurückkehre. "

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