Pfaffenhofen
Hutter bezieht Stellung

Jugendleiter des MTV Pfaffenhofen reagiert auf Vorwürfe - und tritt mit sofortiger Wirkung zurück

22.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:32 Uhr
Anfang Juni wurde Paul Hutter (links), hier mit dem Vorsitzenden Helmut Reiter, bei der Jahreshauptversammlung der Fußballabteilung des MTV Pfaffenhofen noch zum Jugendleiter gewählt. Nun hat er in einer Stellungnahme seinen Rücktritt erklärt. −Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (PK) Paul Hutter, Jugendleiter des MTV Pfaffenhofen, hat die Vorwürfe von Markus Ertl, Sportlicher Leiter der JFG, zurückgewiesen. Demnach habe er die Daten der Jugendlichen binnen kürzester Zeit übermittelt. Hutter meint, Ertl habe "seine Integrität in den Schmutz gezogen".

Dies geht aus einer schriftlichen Stellungnahme Hutters hervor, die unsere Redaktion - sowie übrigens auch den MTV-Vorsitzenden Helmut Reiter und Bürgermeister Thomas Herker - am Freitagnachmittag erreichte. "Ich arbeite kostenfrei als E-Jugendtrainer des MTV Pfaffenhofen und als Fußballjugendleiter des MTV Pfaffenhofen. Am vergangenen Mittwoch haben unter meiner alleinigen Leitung 22 Kinder von acht bis zwölf Jahren bei hochsommerlichen 30 Grad Fußball gespielt und trainiert. Sie hätten auch ins Freibad gehen können. Nein, sie wollten lieber mit und bei mir Fußball spielen", führt Hutter aus. Er ist nicht nur als Jugendleiter, sondern auch als Trainer tätig. Wichtig seien für ihn, wie "vermutlich für die allermeisten ehrenamtlich tätigen Menschen", vor allem Zuverlässigkeit, Vertrauen und Integrität. Letztere habe unter den Vorwürfen von Markus Ertl gelitten.

In einem Artikel unserer Zeitung über das Gerücht, dass der MTV eine eigene D-Jugend melden möchte, hatte Ertl davon berichtet, dass er auf Daten der Jugendspieler gewartet habe. Hutter hätte ihm diese erst nach 14 Tagen übermittelt. Hutter wehrt sich dagegen: "Ich wurde am 3. Juni zum Jugendleiter gewählt, am 4. Juni erhielt ich die Anfrage nach den Daten der Fußballer. Am 8. Juni habe ich ihm diese Daten zugesandt." Hutter legt nach: "Damit möchte Herr Ertl vermutlich andeuten, dass ich nicht zuverlässig bin und nicht mit einem JFG-Mitglied zusammenarbeiten möchte!"

Hutter habe, so schreibt er, erst mit allen Eltern klären müssen, ob er die Daten weitergeben darf. Den Datenschutz nehme er ernst. "Bei so viel genannten Tagen im Unterschied möchte Herr Ertl meine Integrität in der Öffentlichkeit in den Schmutz ziehen", schreibt Hutter. Ertl trete seine Integrität mit Füßen, erklärt Hutter.

Auch dem Pfaffenhofener Kurier wirft Hutter vor, "Ertl in seinem Tun zu unterstützen" und seiner "journalistischen Pflicht nicht nachzukommen". Hutter war für eine erste Stellungnahme zu den Gerüchten über eine eigene D-Jugend und zu den Vorwürfen Ertls nicht erreichbar gewesen. Der Pfaffenhofener Kurier unterstreicht ausdrücklich, nur die Aussage Ertls - ohne jegliche Wertung - zitiert zu haben. Am Freitagnachmittag war Hutter auch bei mehrfachen Versuchen erneut telefonisch nicht erreichbar.

Zum Ende seiner Mail lässt Hutter dann die Bombe platzen: "Ich trete hiermit von meinem Ehrenamt als Jugendleiter des MTV Pfaffenhofen mit sofortiger Wirkung zurück. Ich trete hiermit als ehrenamtlich tätiger Trainer der E-Jugend des MTV Pfaffenhofen mit Wirkung zum 27. Juli zurück." Seine Fußballer, so Hutter, sollten die Möglichkeit haben, ihren Sport bis zu den Sommerferien auszuüben und nicht für die Fehler anderer büßen müssen. Hutter weiter: "Ursachen meines Rücktritts von den Ehrenämtern sind die ehrenrührigen Aussagen und die Veröffentlichung des oben genannten Zeitungsartikels." Hutter schließt mit den Worten: "Mein Ehrenamt für Pfaffenhofen ist tot."

Kevin Reichelt