Pfaffenhofen
Heiß aufs Eis

Motorsport-Spektakel Drift on Ice kehrt am 4. Januar nach Pfaffenhofen zurück - Vorverkauf startet in Kürze

13.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:26 Uhr
Eine gute Show gehört dazu: Am 4. Januar findet das Motorsportspektakel Drift on Ice wieder in Pfaffenhofen statt. −Foto: Stolle

Pfaffenhofen (PK) Es war einer der sportlichen Höhepunkte des Jahres 2019 - und auch 2020 wird Drift on Ice in Pfaffenhofen stattfinden: Das Motorsport-Spektakel geht am 4. Januar ab 18 Uhr im Pfaffenhofener Eisstadion über die Bühne, der MSC Pfaffenhofen hat die Veranstaltung wieder mit dem Ausrichter MSC Meißen auf die Beine gestellt. Die Veranstalter erwarten erneut eine große Show, bei der auch ein Pfaffenhofener im Mittelpunkt steht. Mit Julian Bielmeier geht erstmals ein Pfaffenhofener Speedwayfahrer an den Start.

"Wenn mir vor 20 Monaten einer gesagt hätte, dass wir jetzt zum zweiten Mal diese Veranstaltung machen - ich hätte das nicht geglaubt", sagt Erhard Wallenäffer. Und der Speedway-Leiter des MSC legt nach: "Mit Julian haben wir jetzt noch einen Local Hero, das macht uns extrem glücklich." Die Erwartungen an den 17-Jährigen, der sich selbst unglaublich auf den Auftritt vor heimischer Kulisse freut, sind groß: "Ich hätte ihn gerne bei der Pressekonferenz danach dabei", sagt Wallenäffer. Die drei Erstplatzierten stehen den Zuschauern danach Rede und Antwort: "Als Vierter kriegt er dann eben eine Wildcard."


Die Pfaffenhofener, neben Wallenäffer sind viele weitere Personen voll engagiert, befinden sich seit Wochen in der Organisationsarbeit. "Es ist schon ein bisschen Routine drin, das macht es leichter", erklärt Wallenäffer. Der Vorverkauf der Karten soll in Kürze starten, ein genauer Termin steht noch nicht fest. Die Karten sind dann online oder im Eisstadion bei den öffentlichen Läufen oder den Heimspielen des EC Pfaffenhofen zu ergattern. Die Preise haben sich nicht verändert: Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren zahlen 16 Euro, Kinder und Jugendliche von sieben bis 14 Jahren neun Euro. Kinder bis sechs Jahren sind frei. Bei der ersten Auflage war die Veranstaltung ausverkauft, einige Interessierte gingen am Veranstaltungstag leer aus. "Viele waren vor verschlossenen Türen, das hat uns selbst weh getan", sagt Wallenäffer. Die Zuschauerkapazität konnte nicht erhöht werden, deswegen hat der Organisator einen Tipp: "Ich kann nur allen raten, sich frühzeitig die Karten zu sichern. Das ist sicher auch ein gutes Weihnachtsgeschenk." Alle Karten werden in den Vorverkauf gegeben, die Nachfrage ist laut Wallenäffer bereits groß - alles andere als eine ausverkaufte Veranstaltung wäre eine Überraschung.

Auch für Ronny Weis. Der Speedwaypilot, im Januar 2019 Dritter in Pfaffenhofen, ist mit den Eisdrifters Meißen der Ausrichter der Veranstaltung. "Pfaffenhofen ist natürlich eine gute Region im Speedway. Das Publikum ist sehr gut, die Leute wissen, was geboten wird", sagt Weis. "2019 war ein absoluter Erfolg vor einer Wahnsinnskulisse." Weis lobt, wie auch Wallenäffer, die Zusammenarbeit mit den Beteiligten - auch der Stadt Pfaffenhofen und dem EC Pfaffenhofen: "Sie haben weniger Bedenken als beim ersten Mal", sagt Wallenäffer: "Klar, das Eisstadion ist ihr Wohnzimmer. Aber sie haben gesehen, dass es keine Probleme gibt."

Das Eis hat bei der ersten Auflage für Sorgenfalten und Augenringe bei den MSC-Verantwortlichen gesorgt: Denn im Vorfeld muss eine zusätzliche Eisschicht aufgetragen werden, das lief zunächst nicht wie gewünscht. Fünf Nächte brauchten die Pfaffenhofener letztlich, heuer soll das schneller gehen: "Wir werden weniger Eis auftragen, weil wir gesehen haben, dass der Abrieb viel geringer ist als gedacht", sagt Wallenäffer. Gefahr für das Spielfeld bestehe dennoch keine. "Unser Eis war sehr hart im vergangenen Jahr, das wurde von den Fahrern gelobt", erinnert sich Wallenäffer.

Auch in diesem Jahr sind neben Bielmeier einige Top-Fahrer mit am Start. Auch Ronny Weis und der Zweitplatzierte der ersten Veranstaltung, Tero Aarnio aus Finnland, sind unter anderem dabei. Zudem kündigt Weis auch Hynek Stichauer an, Teil der tschechischen Nationalmannschaft. Pfaffenhofen ist der zweite von mehreren Läufen des Protec-Cup. Die Show wird neben den Speedwayfahrern von den Nachwuchsläufen und den Quads abgerundet, auch die Eröffnungszeremonie wird wieder mit ein bisschen Feuer angeheizt. "Die Show wird garantiert nicht weniger spektakulär", sagt Wallenäffer.

Der MSC will die kleinen Schwachstellen der ersten Veranstaltung bei der zweiten Auflage beheben: Weitere Essenstände sind geplant, zudem auch besser positioniert. Außerdem wird der MSC größere Wischer besorgen, um die Plexiglasscheiben schneller von Wasserspritzern zu befreien. Die Zuschauer wird es freuen: Damit die Sicht dann auch durchgehend bestens ist, wenn es auf dem Eis heiß hergeht.

„Die Zuschauer sollen unterhalten werden“

Der 17-jährige Pfaffenhofener Julian Bielmeier freut sich auf sein Heimrennen – und hat das Podium im Blick

Vier Stunden Fahrtzeit hin, 90 Minuten auf dem Eis, vier Stunden zurück. Ein bisschen verrückt muss man schon sein – und das ist Julian Bielmeier auch: Gemeinsam mit Erhard Wallenäffer war der Pfaffenhofener am vergangenen Sonntag beim Winterfest in Chemnitz, um dort einige Runden auf dem Eis zu drehen. Es war der erste Test des Pfaffenhofeners, bevor es in zwei Wochen in Freital und dann am 4. Januar in Pfaffenhofen ernst wird. Im Interview spricht der 17-Jährige über seine neuen Erfahrungen und die Vorfreude, auch selbst in Pfaffenhofen  zu starten.

Herr Bielmeier, Sie waren am Sonntag zum ersten Mal mit der Speedway-Maschine auf dem Eis. Wie war es?
Julian Bielmeier: Auf der Fahrt nach Chemnitz war ich natürlich ziemlich aufgeregt. Ich bin das erste Mal relativ vorsichtig um die Bahn gefahren, damit ich ein Gefühl dafür bekomme. Aber es hat dann Riesenspaß gemacht – und es ist dann doch auch recht ähnlich wie auf der normalen Bahn.
Es gibt also keine großen Unterschiede?
Bielmeier:  Das Fahrverhalten und das Gefühl sind  anders, aber damit kann ich mich anfreunden. 

Gas geben macht auf Eis sicher genau so viel Spaß?
Bielmeier: Genau.

Wie haben Sie die Veranstaltung Anfang 2019 erlebt?
Bielmeier: Als Zuschauer. Ich war aber auch bei den Aufbauarbeiten dabei, habe kräftig mitgeholfen. Natürlich hat es mir schon ein bisschen gestunken, dass ich nicht mitfahren konnte. Als Pfaffenhofener   wollte ich dabei sein. Das war ärgerlich. Aber als sich herausgestellt hat, dass ich diesmal dabei sein kann, war das natürlich eine Riesenfreude. Die Veranstaltung war super, ich war wirklich überrascht, dass es so gut angekommen ist. Im Nachhinein haben mich viele angesprochen und waren begeistert. Sie wollen alle wieder kommen.

Wie kam es denn dazu, dass Sie nun dabei sind?
Bielmeier: Wir sind alle in Kontakt mit den Meißenern, so haben sich die Gespräche entwickelt. Die Vorfreude ist riesengroß.

Ist denn auch eine Spur Angst dabei?
Bielmeier: Nein, gar nicht. Ich bin das ja schon gewohnt von meinen Rennen im Sommer. Da ist die Anspannung mittlerweile nicht mehr so groß. Ein Heimrennen ist aber  natürlich etwas Besonderes. Familie, Freunde und Sponsoren werden da sein.

Was ist denn das Ziel?
Bielmeier: In Chemnitz habe ich gesehen, dass ich gut unterwegs war. Es wäre natürlich klasse, wenn ich auf das Podium komme.

In Chemnitz war dann sogar Zeit für ein paar Wheelies.
Bielmeier: Natürlich, man muss das auch als Show sehen. Die Zuschauer sollen unterhalten werden, so etwas gefällt ihnen besonders.

Wie fällt grundsätzlich Ihr Saisonfazit aus?
Bielmeier: Sehr gut. Ich bin 2018 mit einer Verletzung in die Pause gegangen, das macht es zum Start im Frühjahr  immer etwas schwieriger. Aber ab Mai  hatte sich das erledigt, ich habe dann vier Seriensiege  auf der Langbahn gefeiert. Besser hätte es eigentlich  nicht laufen können.

Das Gespräch
führte Kevin Reichelt.

 

Kevin Reichelt