HÜRZELER VERABSCHIEDET SICH VOM FCP

30.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:04 Uhr

Vier Jahre lang war er beim FC Pipinsried tätig und so erfolgreich wie keiner seiner Vorgänger: der scheidende Spielertrainer Fabian Hürzeler.

Eine richtige Bayernliga-Meisterschaft samt Aufstieg in die Regionalliga konnte der Deutsch-Schweizer mit US-Pass schon 2017 erringen. Eine gefühlte Meisterschaft mit einem weiteren Aufstieg hinterlässt er 27-jährige Hürzeler nun einem Nachfolger - sein Vertrag endet am 30. Juni. Nun hat sich der Coach vom Verein und seinen Fans verabschiedet. Mit einem offenen Brief und einem anschließenden Telefonat mit unserer Zeitung.

Hürzeler schreibt: "Eine aufregende und erfolgreiche Zusammenarbeit geht zu Ende. Aufgrund von äußeren Umständen konnten wir die letzten Monate kein Spiel mehr austragen. Dementsprechend wurde der Aufstieg nach hinten verschoben und auch eine Verabschiedung ist dadurch ins Wasser gefallen. Ich möchte den Moment jedoch nutzen, um Danke an euch alle zu sagen. " Er habe in Pipinsried "die wirklich schönen Seiten des Fußballs bei euch kennenlernen dürfen". Es ist ein nachdenkliches Schreiben des gebürtigen Texaners mit der deutschen und schweizerischen Staatsangehörigkeit.

Hürzeler bedankt sich in dem Brief bei einigen Menschen namentlich, darunter Ex-Präsident Konrad Höß, der ihm und seinem sportlichen Partner Roman Plesche die Möglichkeit gegeben hätte, "eine Mannschaft aufzubauen". Er hätte "das Fußball-Business von einer anderen Seite" kennengelernt, fährt Hürzeler fort, "aus der Sicht des Trainers". Aber auch aus der Sicht eines Dorfvereins mit seiner familiären Atmosphäre - Neuland für den Münchner, der seine Fußballjugend beim FC Bayern verbrachte und anschließend als U23-Kicker bei der TSG Hoffenheim und beim TSV 1860 München aktiv war.

Hürzeler erinnert sich wehmütig an Kathi Höß, lobt aber auch den jetzigen Präsidenten Roland Küspert sowie den zurückgetretenen FCP-GmbH-Geschäftsführer Uli Bergmann. Ausdrücklich verabschiedet sich Hürzeler auch von den Fans des FCP-Fanklubs und den vielen ehrenamtlichen Helfern.

Er habe viel dazugelernt in den Jahren beim FCP, fährt Hürzeler fort. Weniger wegen der Erfolge, mehr durch die Niederlagen. Hürzeler schließt den Brief mit den Sätzen: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Verein weiterhin eine prägende Rolle im Amateurbereich spielen wird. Den neuen Verantwortlichen Martin Schmidl und Tarik Sarisakal wünsche ich alles erdenklich Gute und hoffentlich auf ein baldiges Wiedersehen in Pipinsried. "

Wo er als nächstes tätig sein wird sei laut Hürzeler noch offen. "Ich habe einige Gespräche geführt, aber das Bauchgefühl hat nicht überall gestimmt. " Zudem wolle er sich wieder für den DFB-Fußballlehrerschein bewerben. "Im Augenblick bin ich sehr entspannt, doch es kann auch alles sehr schnell gehen. "

Der 27-Jährige war in den vergangenen Monaten mehrfach beim voraussichtlich künftigen Drittligisten Türkgücü München im Gespräch. Dass die Münchner kürzlich den Ex-Löwen und früheren FCP-Kicker Alex Schmidt als künftigen Trainer vorstellten, muss kein Hindernis sein. Hürzeler kennt Schmidt gut und sagt: "Alex ist ein toller Typ. "

htk