Jetzendorf
Geuenich erlöst TSV Jetzendorf bei Heimerfolg gegen Eichstätt II

Bezirksliga: TSV vergibt im Heimspiel gegen Eichstätt II hochkarätige Chancen, siegt aber knapp

18.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:00 Uhr
Chancenwucher: Der TSV Jetzendorf vergab gegen den VfB Eichstätt II mehrere hochkarätige Möglichkeiten. Hier lässt sich Benedict Geuenich (rechts) von Keeper Max Dörfler noch den Ball abnehmen. In der zweiten Halbzeit traf Geuenich zum verdienten 1:0-Sieg. −Foto: Reichelt

Jetzendorf (PK) Im letzten Spiel des Jahres hat es der TSV Jetzendorf unnötig spannend gemacht: In der Fußball-Bezirksliga gelang der Elf von Trainer Alexander Schäffler am Sonntagnachmittag ein knapper 1:0 (0:0)-Sieg gegen den VfB Eichstätt II. Dabei vergaben die Jetzendorfer reihenweise Chancen.

"Ich habe die Jungs in der Pause gefragt, ob sie mir nacheifern wollen", meinte Schäffler nach der Partie grinsend. "Ich habe zuvor bei der Zweiten Mannschaft auf zwei, drei Dinger vergeben." Tatsächlich konnte der Trainer am Ende schmunzeln, denn die Eichstätter Gäste bestraften die Fahrlässigkeit der Jetzendorfer Offensivleute nicht: "Über die Chancenverwertung reden wir heute besser nicht", meinte Schäffler.

Sein Team überließ den Eichstättern von Beginn an den Ball: "Das war unser Plan. Einige von uns hatten nicht mehr allzu viele Körner, deswegen wollten wir sie spielen lassen." Dass die Jetzendorfer im Umschaltspiel zu den besten Teams der Liga gehören, ist bekannt. Das zeigte sich in der ersten Halbzeit, denn bis auf einen Kopfball von VfB-Angreifer Patrick Roth, den Dennis Pöllner entschärfte (13.), blieben die Gäste zunächst ungefährlich. Dafür trat die TSV-Offensive mehrfach in Erscheinung. Benedict Geuenich hätte in der achten Minute einen Elfmeter kriegen müssen, Florian Halsner brachte ihn im Strafraum zu Fall - der Schiedsrichter ließ weiterspielen. In der Folge erspielte sich Jetzendorf weitere Chancen, und VfB-Keeper Max Dörfler zeigte seine Klasse: Erst rettete er gegen Dominic Reisner (11), dann lief plötzlich Geuenich auf ihn zu - Dörfler wartete lange, Geuenich schloss nicht ab und ließ sich den Ball tatsächlich noch abnehmen. Kurz zuvor hatte Martin Schröder den Ball knapp über den Querbalken gejagt (15.). Immer wieder kombinierten sich die Jetzendorfer in die gefährliche Zone, verpassten es aber entweder, den besseren Mitspieler zu bedienen - wie Daniel Gädke in der 18. Minute, oder scheiterten an Dörfler - wie Marc Peuker in der 22. Minute. Dörfler klärte auch gegen Reisner zur Ecke (27.), nach welcher der Schuss von Wlad Beiz noch abgefälscht wurde. Gädke vergab noch eine gute Möglichkeit, als er auf der linken Seite in den Sechzehner eindrang und den Ball knapp vorbei spitzelte (38.). Noch knapper wurde es wenige Augenblicke später: Simon Oberhauser zog eine Flanke nach innen, Geuenich stieg hoch - kam aber nur hauchdünn mit der Stirn an den Ball - Dörfler konnte parieren (39.). Drei Minuten vor der Pause vergab Geuenich die dritte große Chance, als er aus drei Metern erneut an Dörfler scheiterte.

Spätestens da dachten wohl einige Zuschauer in Jetzendorf, dass der TSV an diesem Tag eher kein Tor mehr schießt. Doch die Jetzendorfer kamen mit Wut im Bauch aus der Kabine und waren weiterhin die bessere Mannschaft, wenn auch nicht mehr mit der Vielzahl an Chancen. Nach einer Stunde schepperte es dann: Geuenich setzte sich in einem Zweikampf durch, die Eichstätter reklamierten auf hohes Bein, doch dem Jetzendorfer war es egal - Geuenich jagte den Ball aus zwölf Metern in den Winkel. "Das macht Ben aus, dass er nie aufsteckt. Ich habe ihm gesagt, dass er einen Lauf hat und dass er cool bleiben soll. Er wird seine Bude machen. So kam es", meinte Schäffler anschließend.

Die Jetzendorfer zogen sich mit der Führung im Rücken zurück und ließen Eichstätt kommen. In der 69. Minute hatte der TSV dann großes Glück: Nach einem Freistoß war Benedikt Breitenhuber der Abwehr entwischt und köpfte den Ball als Aufsetzer auf das Tor - Pöllner fing den Ball, aber wohl erst hinter der Linie. Die Eichstätter Spieler reklamierten, der Schiedsrichter hatte den Ball nicht hinter der Linie gesehen.

In der Schlussphase entwickelte sich ein ruppiges Spiel mit vielen Fouls. Der Schiedsrichter, der oft überfordert wirkte, zückte am Ende insgesamt sechsmal die Gelbe Karte. Die Jetzendorfer vergaben noch weitere Chancen: Erst scheiterte Beiz (82.), dann versuchte es Reisner - doch der Offensivmann fand gleich dreimal in Dörlfer seinen Meister. "Für ihn hätte es mich zum Abschied gefreut", meinte Schäffler. Für Reisner war es das vorerst letzte Spiel, er tritt im Dezember eine Weltreise an. Die Jetzendorfer brachten den Erfolg dennoch über die Zeit. Schäffler: "Das war heute ein verdienter Sieg. Was diese Mannschaft für ein Jahr gespielt hat - ich bin einfach nur stolz." Der TSV schließt das Jahr als Tabellenzweiter ab.

TSV Jetzendorf: Pöllner, Hamann, Papadopoulos, Kellner, Oberhauser, Beiz, Schröder, Peuker (70. Grauvogl), Geuenich, Reisner (90. Radlmeier), Gädke. - Tor: 1:0 Geuenich (60.). - Zuschauer: 215.

Kevin Reichelt