Pfaffenhofen
Erfolgreiche Lernphase

Speedwayfahrer Julian Bielmeier überzeugt mit Platz 7 in der Gesamtwertung der Drift-on-Ice-Rennserie

27.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:56 Uhr
Erhard Wallenäffer
Finale knapp verpasst: Julian Bielmeier beim letzten Wettkampfwochenende der Drift-on-Ice-Rennserie in Jonsdorf. −Foto: Bianca Kubik

Pfaffenhofen - Am letzten Wettkampfwochenende der Drift-on-Ice-Rennserie hat der Pfaffenhofener Julian Bielmeier den Einzug ins Finale knapp verpasst.

 

Mit seinem Auftreten und seiner Platzierung in der Gesamtwertung der Speedway-Rennserie setzte der 18-Jährige aber ein Ausrufezeichen.

Zu Jahresbeginn peitschten Speedway- und Quadfahrer noch über das Eis der Pfaffenhofener Stadtwerke-Arena, um Punkte für die Wertung des achten Protec-Cups zu ergattern. Am vergangenen Wochenende wurde nun abgerechnet: Chemnitz und Jonsdorf (Sachsen) waren die finalen Austragungsorte der sechsteiligen Drift-on-Ice-Rennserie, welche der Pfaffenhofener Julian Bielmeier als Gesamtsiebter abschloss.

"So eng wie in diesem Winter, ging es noch nie zur Sache", sagte Ronny Weis und meinte damit den Verlauf der achten Auflage von Drift on Ice. Bei dieser Einschätzung hat er sich selbst wohl aber ausgenommen, denn der Routinier aus Meißen war so überlegen wie nie zuvor. Lediglich zweimal in insgesamt dreißig Läufen wurde Weis nicht als Sieger abgewunken. "Irgendwie ist bei mir diesmal alles wie von selbst gelaufen", resümiert der 42-Jährige. Speedwayrennen auf Eis als Rennserie zu veranstalten, entsprang seiner Idee - naheliegend also, dass Weis das Driften auf gefrorener Fläche in Perfektion beherrscht.

Bei den letzten beiden Veranstaltungen dieses Winters ging es eigentlich nur noch um den Titel "Best of the Rest" - zu weit war Ronny Weis bereits in der Gesamtwertung enteilt. Zurückzustecken ist wiederum nicht die Sache des Meißeners - zwei souveräne Tagessiege in Chemnitz am Samstag sowie in Jonsdorf am Sonntag waren fast schon vorhersehbar.

Einzig der Tscheche Hynek Stichauer blieb mit zwei zweiten Plätzen auf Schlagdistanz und sicherte sich so auch den zweiten Platz in der Endwertung vor Sergej Malyschew aus Russland.

Ganz so weit vorne war Julian Bielmeier ohnedies nicht erwartet worden. Der Pfaffenhofener driftete im vergangenen November erstmals auf Eis und vor allem Weis war klar, dass dem mittlerweile 18-Jährigen erst einmal eine Lernphase bevorstand. "Um sicher und schnell um ein ultrakurzes Eisoval zu jagen, benötigen manche Fahrer mehrere Jahre", sagte Weis. Bielmeier hätte das jedoch erstaunlich rasch geschafft. "Julian hat bei null angefangen und sich von Lauf zu Lauf gesteigert - sein Bike fährt dorthin, wo er hin will. " Zudem sei der Jüngste Pilot im Feld sehr konzentriert und ehrgeizig, wie Weis fortfährt: "Ihn diese komplette Serie bestreiten zu lassen, war eine goldrichtige Entscheidung. "

Speziell in Chemnitz fuhr Bielmeier stark. Nach verbissenem Kampf im Hoffnungslauf gegen Sergej Malyschew verpasste er nur haarscharf sein erstes Ticket für ein Finale der Tagesbesten. So reichten insgesamt 23 Zähler für Platz sieben in der Endabrechnung - immerhin vor erfahrenen Fahrern wie den beiden Tschechen Pavel Fuska und Jaroslav Petrak.

Auch eine ideale Vorbereitung für die Sommer-Saison seien die Rennen auf Eis gewesen, wie Bielmeier betont: "Technisch und in Sachen Balance habe ich mich sicher verbessert, denn bei solch engen Radien muss man sehr präzise agieren - außerdem fahre ich jetzt aggressiver. " Indes besonders gern erinnert sich der Rookie an sein Heimrennen: "Die Veranstaltung in Pfaffenhofen war natürlich mein persönliches Highlight - keine Frage. "

PK

Erhard Wallenäffer