Eichstätt
Eine Nummer zu groß

VfB Eichstätt bei der 1:3-Heimniederlage gegen Aufstiegsaspirant SpVgg Bayreuth letztlich ohne Chance

22.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:28 Uhr
Mit einem sehenswerten Lupfer aus 30 Metern Torentfernung traf Eichstätts Kapitän Philipp Federl (vorne, hier im Zweikampf mit Bayreuths Torwart Sebastian Kolbe) zum zwischenzeitlichen 1:2. Ein großes Aufbäumen des VfB blieb diesmal aber aus, weil die SpVgg nur zwei Minuten später den alten Abstand wiederherstellen konnte. −Foto: Traub

Eichstätt - Keine Punkte hat es für den VfB Eichstätt im Heimspiel der Regionalliga Bayern gegen die SpVgg Bayreuth gegeben.

Die Oberfranken unterstrichen eindrucksvoll ihre Aufstiegsambitionen und gewannen verdient mit 3:1 (2:0). VfB-Trainer Markus Mattes brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: "Bayreuth war klar besser und hat verdient gewonnen. Irgendwie waren heute unsere Mittel beschränkt. Wir müssen unsere Punkte gegen andere Mannschaften holen. Das war nicht unsere Kragenweite. "

Timo Rost, Trainer der Bayreuther, konnte seine derzeit beste Formation aufbieten. Selbst Benedikt Kirsch, der Zweitligaerfahrung bei der SpVgg Greuther Fürth vorweisen kann und in der vergangenen Spielzeit noch bei Türkgücü München aktiv gewesen war, fand sich nur auf der Auswechselbank wieder. Vom Anpfiff weg bestimmten nur die Gäste das Geschehen auf dem Platz. Mit schnellen Kombinationen und sauberem Passspiel suchte die SpVgg ständig den Weg nach vorne. Bereits nach vier Spielminuten stellte sich auch der Erfolg ein. Markus Ziereis verwertete einen weiten Abschlag von Torhüter Sebastian Kolbe perfekt, sein Zuspiel brachte Stefan Maderer halblinks in Position und dessen Schuss durch die Beine von VfB-Torhüter Felix Junghan brachte die frühe 1:0-Führung für die Gäste.

Bayreuth hielt das Tempo hoch und kam zu weiteren Möglichkeiten. Einen Eckball auf den kurzen Pfosten verlängerte Alexander Nollenberger mit dem Kopf. Junghan war aber zur Stelle und rettete spektakulär - ebenfalls mit dem Kopf - auf der Torlinie. Als sich der VfB etwas aus der Umklammerung lösen konnte, schlugen die Favoriten aus Bayreuth erneut zu. Wieder einmal lief der Angriff über die linke Seite. Einen Pass in die Tiefe legte Nollenberger quer in die Mitte, wo der ehemalige "Münchner Löwe" Markus Ziereis zum 2:0 für die "Altstädter" vollendete (23.). Wenig später hatte Maderer sogar das 3:0 auf dem Fuß, nachdem Ziereis mustergültig mit der Brust aufgelegt hatte, doch Maderer verzog nur knapp. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit, Bayreuth nahm nun deutlich das Tempo aus dem Spiel heraus, sahen die 520 Zuschauer auch Chancen für den VfB. Ein Schuss von Jonas Halbmeyer landete abgefälscht nur knapp neben dem Tor und Julian Kügel scheiterte freigespielt von Fabio Pirner an Torhüter Kolbe. Pech hatte der schnelle Dominik N`gatie, der Marcel Götz stehen ließ, doch sein Schuss vorbei an Kolbe lief nur die Torlinie entlang und brachte nicht den erhofften Anschlusstreffer.

Nach der Halbzeitpause blieb Ziereis angeschlagen in der Kabine und wurde durch Anton Makarenko ersetzt. Für den bereits verwarnten Felix Weber kam Nico Moos ins Spiel. Die Gäste kontrollierten das Spiel auch im zweiten Durchgang und setzten immer wieder Ausrufezeichen. Nollenberger kam nach starkem Antritt halbrechts zum Abschluss, zielte jedoch zu hoch. VfB-Coach Mattes aber hatte das Spiel trotz eines 0:2-Rückstands längst nicht hergeschenkt und setzte mit den Einwechslungen der offensiven Mucahid Cinar und Fabian Neumayer noch einmal ein Zeichen.

Besonders Neumayer wusste mit seiner Geschwindigkeit zu gefallen und der VfB spielte sich tatsächlich für einige Minuten in der Bayreuther Hälfte fest. Nach einem feinen Pass von Lamprecht konnte Torhüter Kolbe außerhalb des Strafraums vor dem heranstürmenden Neumayer nur unzureichend klären, Philipp Federl nahm das Leder direkt und markierte mit einem herrlichen Heber aus über 30 Metern Torentfernung - es war bereits der sechste Saisontreffer für den Dürnzhausener - tatsächlich den 1:2-Anschluss (79.). Geht da noch was für den VfB? Bayreuths Trainer Rost reagierte prompt und ersetzte Maderer durch Lucas Chrubasik, der nur Sekunden nach seiner Einwechslung den alten Abstand wiederherstellte. Zwei Körpertäuschungen brachten Chrubasik in Position und Junghan war erneut geschlagen (81.). Das 1:3 zehn Minuten vor Abpfiff war dann auch die Entscheidung. Einen letzten Sololauf konnte Neumayer nicht erfolgreich abschließen und so blieb es beim gerechten 1:3.

VfB Eichstätt: Junghan - Graßl, Waffler, Akmestanli, Lamprecht - Halbmeyer (55. Kraus), Pirner (71. Neumayer), Federl - Jasmann (38. Stoßberger), N`gatie (71. Cinar), Kügel. SpVgg Bayreuth: Kolbe - Eder, Götz, Lippert (58. Kaymaz), Weber (46. Moos) - Danhof, Weimar (71. Kirsch), Knezevic, Nollenberger - Maderer (80. Chrubasik), Ziereis (46. Makarenko). Tore: 0:1 Maderer (4.), 0:2 Ziereis (23.), 1:2 Federl (79.), 1:3 Chrubasik (81.). Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau). Zuschauer: 520.

PK

Sepp Schiebel