Jetzendorf (PK) Mehr als zwei Monate hat der TSV Jetzendorf sich gedulden müsse, ehe in der Fußball-Landesliga wieder ein Sieg gelang: Am Samstagnachmittag gewann der Aufsteiger mit 2:1 (0:1) beim FC Kempten - nach zuvor acht Spielen ohne Sieg.
Gut gespielt, Partie gedreht, in der Nachspielzeit getroffen, erstmals seit zwei Monaten drei Punkte mitgenommen - es gibt schlechtere Tage, findet auch TSV-Coach Alexander Schäffler: "Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen. " Nach einem Eckball in der dritten Minute der Nachspielzeit kam der Ball über Benedict Geuenich und Ivan Rakonic zu Marc Peuker, der zum 2:1 einschob. "Was danach auf dem Feld passiert ist, weiß ich nicht mehr - ich habe mich nur zur Tribüne umgedreht und mit unseren mitgereisten Fans gejubelt", so Schäffler: "Der Sieg war nicht unverdient. "
Auch wenn der FC Kempten, wie es zu erwarten war, mehr vom Spiel hatte: "Unser Matchplan ist voll aufgegangen. Kempten ist über die Außen gefährlich, also haben wir kompakter und defensiver gespielt als zuletzt", berichtete Schäffler. Über Umschaltsituationen konnte seine Mannschaft die Hausherren ärgern: "Gegen den Ball wollen sie nicht unbedingt viel machen", so Schäffler. Seine Mannschaft hatte daher ein paar gute Szenen in der ersten Halbzeit, allerdings verspielten die Jetzendorfer diese leichtfertig: "Gefühlt hatten wir die gefährlicheren Situationen, haben es aber mehrmals verpasst, den Abschluss zu finden. Zwei, dreimal wurden unsere Schüsse geblockt", so Schäffler. Auf der Gegenseite war dann aber Kempten erfolgreich: Ex-Profi Thomas Rathgeber bediente Daniel Betz, dessen abgefälschter Schuss landete unhaltbar im Tor (31.).
Die Jetzendorfer ließen sich nicht beirren, glichen nach der Halbzeit schnell aus: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld schickte Geuenich auf der linken Seite Martin Öttl, der nach innen passte, wo Ludwig Dietrich eiskalt vollendete (49.). Danach entwickelte sich laut Schäffler ein offener Schlagabtausch. Etwa eine Viertelstunde vor dem Ende stand Jetzendorfs Stefan Nefzger nach einem Pass von Ludwig Dietrich völlig frei vor dem Tor, doch beim Versuch, den FCK-Keeper Elias Bodenmüller zu umspielen, vereitelte dieser den Treffer. Wenige Minuten später hatte Jetzendorf dann Glück, als Etem Sahin einen Seitfallzieher über das Tor setzte.
Als sich schon alle mit einem Unentschieden arrangiert hatten, kamen die Jetzendorfer doch nochmal vor das Tor, hatten zwei Ecken in der Nachspielzeit. "Ich habe draußen an der Bank noch gesagt: Das wäre doch jetzt der Lucky Punch, wie man ihn sich vorstellt", erzählte Schäffler. Und so kam es: Peuker, kurz zuvor eingewechselt, traf zum umjubelten Sieg. "Wir haben gezeigt, dass wir noch leben", meinte Schäffler. Der TSV kletterte auf Relegationsrang 15.
TSV Jetzendorf: Manhard, Oberhauser, Kellner, Papadopoulos, , Öttl, Schröder, Busl (86. Rakonic), Beiz, Nefzger (75. Huber), Dietrich (88, Peuker), Geuenich. - Tore: 1:0 Betz (31.), 1:1 Dietrich (49.), 1:2 Peuker (90.+4). - Zuschauer: 100.
Kevin Reichelt
