Rohrbach/Pfaffenhofen
Das Derbyfieber steigt

Bezirksliga: Selbstbewusster TSV Rohrbach empfängt kriselnden FSV Pfaffenhofen

16.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:24 Uhr
Viele Erinnerungen: Das Derby zwischen dem TSV Rohrbach und dem FSV Pfaffenhofen hat einige Geschichten zu erzählen. Beim letzten Aufeinandertreffen im Mai 2013 in Pfaffenhofen siegte der TSV deutlich mit 3:0 und konnte damit ausgerechnet beim direkten Konkurrenten den Aufstieg in die Bezirksliga bejubeln. −Foto: Fotos: Holscher/Archiv

Rohrbach/Pfaffenhofen (PK) Mehr als fünf Jahre hat es gedauert, dass es zwischen dem TSV Rohrbach und dem FSV Pfaffenhofen wieder zu einem Pflichtspiel kommt. Das erste richtige Derby der Saison in der Fußball-Bezirksliga steigt am Samstagnachmittag (17 Uhr) in Rohrbach.

"Die Spiele gegen Rohrbach und Jetzendorf sind schon richtige Derbys. Gegen Manching ist es anders", sagt Konstantin Flick, Sportlicher Leiter und Innenverteidiger des FSV Pfaffenhofen. Das letzte Punktspiel zwischen beiden Teams dürfte den meisten Fußballfans noch im Gedächtnis sein: Im Mai 2013 gewann der TSV das damalige Kreisliga-Duell in Pfaffenhofen mit 3:0 und sicherte sich ausgerechnet beim direkten Konkurrenten den Aufstieg. "Ich erinnere mich lieber an das 2:0 im Hinspiel in Rohrbach", sagt Flick. Er und Jochen Geitl sind die einzigen FSV-Kicker von damals, die heute noch bei den Pfaffenhofenern im Kader stehen. Bei den Rohrbachern sind noch einige mehr dabei, Trainer Stefan Klos war damals als spielender Co-Trainer aktiv: "Das war natürlich ein Highlight", erinnert er sich. .

Das Spiel am Wochenende stand allerdings kurzzeitig sogar auf der Kippe: "Wir haben in Betracht gezogen, es zu verlegen. Das hat sich nicht ergeben, das akzeptieren wir", sagt Flick nüchtern. Nach Flicks Angaben fehlen bis zu zehn Spieler - einige sind im Urlaub, andere verletzt. Wer ausfällt, will er nicht verraten, "sonst können sich die Rohrbacher einstellen". Klos erklärt: "Wir haben schon das Duell gegen Manching verlegt, wir wollen sicherlich nicht zweieinhalb spielfreie Wochen haben. Wir wollen spielen." Auch den Rohrbachern fehlen einige Spieler: "Unter der Woche waren einige Jungs im Urlaub, kehren aber pünktlich zum Derby zurück. Sie haben es extra so gelegt und auf Urlaubstage verzichtet", sagt Klos und fügt an: "Im August ist es ganz normal, dass Spieler fehlen." Bei den Rohrbachern werden Florian Lux und Tobias Thoma (Urlaub) ausfallen, Hinzu kommen weitere verletzte und angeschlagene Spieler. Beide Teams werden sich mit Spielern aus der Zweiten Mannschaft verstärken.

Der Vorfreude tut das keinen Abbruch: "Wir fiebern das ganze Jahr schon darauf hin. Man kennt die Leute. Zudem ist ein Spieler von uns vor der Saison noch zum FSV gewechselt, das gab Extra-Zündstoff", sagt Klos. Gemeint ist Vincent van Baal, der trotz zuvor gegebener Zusage den TSV noch verließ.

Auch Flick weiß um die Bedeutung des Spiels: "Wir werden eine schlagkräftige Truppe aufbieten, auch wenn wir uns bessere Voraussetzungen gewünscht hätten. Die Spieler werden sich sicherlich zerreißen." Nach dem schwachen Saisonstart mit nur einem Sieg aus fünf Partien steht der FSV unter Zugzwang: "Wir müssen punkten. Für uns ist es ungewohnt, unten statt oben zu stehen. Trotzdem spüren wir keinen Druck, gehen positiv ins Derby", sagt Flick. "Rohrbach hat zuletzt Potenzial bewiesen, aber wir haben gegen Erding schon besser gespielt. Wir müssen unseren Torabschluss verbessern", betont Flick. Gegen den TSV wolle man sich darauf fokussieren, die Null zu halten und Nadelstiche zu setzen. Flick: "Beim TSV kennt man die wichtigsten Spieler, auf Michael Humbach und Dominik Kaindl werden wir besonders schauen."

Klos hat vergangene Woche den FSV beobachtet, was er sah dürfte ihm keine großen Albträume beschert haben. "Wir brauchen nicht reden, sie haben eine spielstarke Mannschaft und individuell gute Spieler", sagt er aber. Groß auf den Gegner einstellen will er sich nicht: "Wir kennen die Stärken und Schwächen. Wer ausfällt, ist mir egal." Im Vorteil sieht er den TSV aufgrund des besseren Starts nicht unbedingt, sagt aber auch: "Ich würde nicht tauschen wollen, weder was die Punkte noch die Vorgeschichte angeht." Der TSV selbst kommt nach drei Siegen in Folge mit einer breiten Brust. "Da besteht eher die Gefahr, dass wir es zu lasch angehen. Aber gegen den FSV wird das nicht passieren."
 

Kevin Reichelt