Wolnzach
Das Abenteuer Bayernliga kann beginnen

Wolnzacher Basketballer spielen am Sonntag in Nürnberg – Ex-Bundesligaspieler Jochen Losch als Zugang

02.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:36 Uhr

Der 2,04 Meter große Jochen Losch kam von der TG Landshut nach Wolnzach. Er spielte bereits in der Ersten und Zweiten Bundesliga für Tübingen, den FC Bayern und Jena. - Foto: Urban

Wolnzach (mlu) Für die Wolnzacher Basketballer wird es am Sonntag (15.30 Uhr) ernst. Die erste Partie in der Bayernliga steht mit der Partie beim Post SV Nürnberg auf dem Programm. Mit dabei ist auch der prominenteste Zugang der Abteilungsgeschichte, der bundesligaerfahrene Jochen Losch.

Mit Losch ist dem Verein ein echter Coup gelungen. Er bringt Erfahrung aus der Ersten (SV 03 Tübingen) und Zweiten Bundesliga (SV 03 Tübingen, FC Bayern, TuS Jena) mit und ist wohl der hochkarätigste Zugang in der Wolnzacher Abteilungsgeschichte. In Jena hat der 32-jährige, gelernte Power Forward schon unter dem derzeitigen Nationaltrainer Frank Menz gespielt. „Bei uns soll er erst einmal den Spaß am Spiel wiederentdecken und wieder besser auf seinen Körper achten. Er muss keine Berge versetzen. Wir werden unsere teamorientierte Spielweise beibehalten“, sagt Wolnzachs Trainer Mike Urban und ergänzt: „Wir können entspannt an die Sache herangehen, ich habe ein sehr gutes Gefühl. Jochen bringt nicht nur einige Dinge mit, die unser Team unbedingt gebrauchen kann, er passt auch menschlich gut dazu. Ich freue mich sehr, ihn bei uns zu haben.“

Das Wolnzacher Spiel muss nun allerdings deutlich öfter mit zwei richtigen Brettspielern agieren, was den Platz innerhalb der Dreipunktelinie bei fehlerhafter Bewegung im Angriff schon einmal eng macht. Nun möchte man meinen, dass dies wenigstens für die Verteidigung von Vorteil wäre. Doch auch hier muss noch gearbeitet werden, da die Wolnzacher Center in der Verteidigung oft gegen deutlich kleinere Angreifer spielen müssen. Der Auftakt in der Bayernliga hat es zudem gleich in sich. Nürnberg verlor zwar 64:74 am vergangenen Wochenende in der ersten Runde des Bayernpokals gegen den Bayernligisten Markheidenfeld. Sie sind aber neu formiert und zeigten sich kämpferisch. Zudem bekleckerten sich die Wolnzacher in ihrem eigenen Bayernpokalspiel trotz eines Sieges auch nicht gerade mit Ruhm. Gegen den Bezirksligisten TV Lauingen (Bezirk Schwaben) konnte Mike Urbans Team nur ein mageres 71:63 (36:31) erringen.

Die Ausfälle von Oli Oberndorfer (Innenbandriss), Sascha Steinbach (Bänderriss), David Eichmüller (Kieferwunde) und Stefan Fuchs (Zerrung) machten sich deutlich bemerkbar, auf den Aufbau- und Flügelpositionen haperte es in der rutschigen Lauinger Halle oft und auch die Werferqualitäten waren nicht optimal.

Am Ende standen somit sage und schreibe null von 14 Dreipunktwürfe und 32 Wolnzacher Ballverluste zu Buche. „Man kann sagen, dass wir ungefähr ein Drittel unserer Angriffe einfach weggeworfen haben,“ so Urban, „was aber bei der momentanen Kaderkonstellation auch nicht sonderlich verwunderlich ist. In dieser Saison müssen wir uns definitiv in einigen Bereichen neu erfinden“.

Die Ausfälle der Spieler auf den kleineren Positionen, das Fitwerden von Zwei-Meter-Nachwuchstalent Thorben Woldt und der Jochen Losch ergeben derzeit eine Dynamik, die die Wolnzacher erst einmal zu ihren Gunsten drehen müssen. Lauingens Power Forward Hermann Kapfer (13 Punkte) nutzte dies gegen Wolnzachs Thomas Moosmayr zum Beispiel häufig aus und zog einfach von außen gegen den 2,04-Meter-Riesen zum Korb. Immerhin konnte Moosmayr dafür im Angriff seine Vorteile ausspielen und hochprozentig seine Würfe verwandeln. Dazu der Wolnzacher Center: „Das Spiel war durchwachsen, aber im Vergleich zum letzten Spiel ist bei mir der Knoten geplatzt. Darauf will ich aufbauen und noch ein paar Lücken in meinem Spiel schließen.“

Doch nicht nur die Center sind aufgrund der neuen Personalsituation verstärkt gefragt, besonders die Allrounder auf der Small oder Power Forward-Position müssen zeigen, dass sie auf kleineren Positionen aushelfen können. In Lauingen klappte dies für die „Combo-Spieler“ Alex Hoffmeister, Alex Jureczek, Klaus Schachtner und Thorben Woldt nur phasenweise: 18 der 32 Ballverluste gingen auf das Konto der großen Flügelspieler. Allerdings gab es genauso positive Ansätze, zum Beispiele waren die Wolnzacher aufgrund ihrer physischen Überlegenheit nur selten zu stoppen. „Wir haben großes Potenzial und eine gute Mischung. Mit ein bisschen Geduld kann das Team richtig Spaß machen“, sagt Urban.