Speedway
Bielmeier begeistert in Ostwestfalen

Pfaffenhofener Speedway-Fahrer setzt sich gegen internationale Konkurrenz durch - Aus erst im Halbfinale

21.04.2022 | Stand 23.09.2023, 0:49 Uhr
Erfolgreich auf ungewohntem Terrain: Beim Rennen in Neuenknick kommt Julian Bielmeier auf dem Rennbelag aus Lehm, Ton und Kalk sehr gut zurecht und driftet sich bis ins Halbfinale. −Foto: Groux

Pfaffenhofen/Neuenknick -Pandemie-bedingt musste Julian Bielmeier lange auf eine solche Chance warten.

Beim Sechser-Speedwayrennen in Neuenknick (Ostwestfalen) rückte er am Ostersonntag in das Fahrerfeld. Hier schlug sich der Pfaffenhofener im Vergleich mit internationalen Top-Piloten achtbar: Er schaffte den Einzug in den Halbfinal-Lauf und besiegte obendrein den amtierenden Langbahn-Weltmeister. Valentin Grobauer wiederum, der auch Mitglied beim MSC Pfaffenhofen ist, sicherte sich ein Ticket für den Endlauf.

"Die Fans im Lindenau-Stadion erwartet ein actiongeladener Mix mit Stahlschuhartisten aus sechs Nationen. " So kündigte der Veranstalter sein Spektakel am Ostersonntag an, das als "ADAC European Open" deklariert war. Dass es auf der 357 Meter langen Piste eng und haarig werden würde, war indes von vorneherein klar: Nicht wie üblich vier, sondern sechs Fahrer rollten bei jedem der 15 Läufe an das Startband. Für Julian Bielmeier war es auch eine Art Gradmesser, wie schnell er denn im Vergleich zu den Konkurrenten aus Polen, Dänemark, Schweden, Finnland und den Niederlanden ist.

"Die Bahn liegt mir, ich will gut abschneiden", gab sich der Pfaffenhofener jedenfalls optimistisch. Immerhin testete er noch vor dem Osterwochenende ausgiebig in Landshut, um für die Zweikämpfe auf dem Rennbelag aus Lehm, Ton und Kalk perfekt vorbereitet zu sein. Im Übrigen heißt das Neuen-knicker Oval in der Szene auch "Hexenkessel". Zu Recht, denn "actiongeladen" - wie angepriesen - war das Szenario in Norddeutschland allemal, wie Bielmeier klar stellt: "Es gab immens viele Zweikämpfe und Überholmanöver. Bei fünf Gegnern hast du immer jemanden vor, hinter oder neben dir. "

Der 20-Jährige legte auch eine phänomenale erste Wettfahrt hin: Marius Hillebrand (Neukirch), Nicklas Aagaard (Dänemark) und Romano Hummel (Niederlande) - diese drei Rivalen konnte Bielmeier auf der Außenlinie überholen und sich dadurch erste drei Zähler sichern. Vor allem die Zieldurchfahrt weit vor Hummel dürfte für einen Extraschub in Sachen Selbstvertrauen gesorgt haben, ist doch der Niederländer amtierender Langbahn-Weltmeister. Allerdings hielt die Euphorie nicht allzu lange an, schon bei seinem nächsten Lauf stand ein "Nuller" zu Buche, was Bielmeier mit einem schlechten Start begründet: "Ich kam schlecht weg und dann auch in der ersten Kurve nicht richtig hinterher. "

In Lauf 9 lief es aber wieder deutlich besser: Hinter Gustav Grahn (Schweden) und Nicklas Aargaard buchte der Youngster aus Pfaffenhofen weitere drei Punkte auf sein Konto, weshalb der Halbfinal-Einzug in Reichweite rückte. Ein weiterer dritter Platz in Lauf 11 war hierfür notwendig und den schaffte Bielmeier tatsächlich hinter Damian Pawliczak (Polen) und Romano Hummel, dem erwähnten Weltmeister auf den großen Ovalen.

In jenem Semifinal-Lauf hingen die Trauben aber zu hoch - Bielmeier wurde als Letzter abgewunken, zeigte sich aber nach der Veranstaltung sehr zufrieden: "Meine Starts waren nicht ganz so gut aber ich habe gekämpft und konnte überholen. Das Fahrerfeld war stark, deshalb bin ich froh, dass ich mich bei den engen Duellen gut behaupten konnte. In Sachen Geschwindigkeit war ich nämlich voll dabei. "

Derweil sicherte sich Valentin Grobauer (Ruhstorf an der Rott) sein Ticket für den Endlauf der sechs Tagesbesten. Hier lief es für den Piloten des MSC Pfaffenhofen jedoch nicht nach Wunsch, er fuhr hinter den Konkurrenten über die Ziellinie und wurde somit Sechster. Der größte aller Pokale ging aber nach Dingolfing, denn der dritte Bayer präsentierte sich in beeindruckender Frühform: Michael Härtel war während des gesamten Nachmittags nicht zu besiegen, auch nicht beim Final-Lauf.

PK

Erhard Wallenäffer