Wolnzach
Aus der Not eine Tugend machen

Wolnzacher Basketballer kämpfen weiter mit personellen Problemen Morgen gegen Würzburg

12.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr

Auf dem Weg zum Korb: Stefan Fuchs (am Ball) und der TSV Wolnzach wollen gegen Würzburg den zweiten Saisonsieg einfahren. - Foto: Urban

Wolnzach (mlu) Erneut plagen die Regionalliga-Basketballer des TSV Wolnzach für das morgige Heimspiel gegen die TG Tropics Würzburg (20 Uhr) personelle Sorgen. Immerhin darf der TSV das dritte Heimspiel in Folge bestreiten, wo er sich bisher auf die Unterstützung der Zuschauer verlassen konnte.

Die Tropics sind aktuell Tabellennachbarn der Wolnzacher (beide 1:1 Siege), was aber nach zwei Spieltagen natürlich noch nicht viel zu bedeuten hat. Auch der 83:62-Sieg der Würzburger vergangenes Wochenende gegen die Regnitztal Baskets, die auch die Wolnzacher besiegten, ist nicht unbedingt sehr aussagekräftig, da den Baskets gegen Würzburg mit Henri Drell und Felix Edwardsson zwei Leistungsträger fehlten. Am ersten Spieltag verkauften sich die Tropics beim Pro B-Absteiger Nördlingen mit 63:71 (29:32) gut, es gab ein umkämpftes Spiel.

Wolnzachs Trainer Mike Urban erwartet für Samstag eine anspruchsvolle Aufgabe: "Würzburg hat ein Spiel knapp verloren und eines hoch gewonnen, das Selbstvertrauen sollte bei der TG da sein, da müssen wir dagegenhalten." Im vergangenem Jahr beendeten die Würzburger die Saison auf einem starken dritten Platz, vom letztjährigen Kader sind bis jetzt sieben Spieler eingesetzt worden. Jonas Gröning (15,5 Punkte pro Spiel, 2,5 Dreier pro Spiel), Christoph Horzella (13,0 Punkte, 5,0 Freiwürfe bei 80 Prozent Trefferquote) und David Berberich (12,5 Punkte, 7,5 Freiwürfe bei 47 Prozent) waren bis jetzt in beiden Spielen dabei und punkten zweistellig.

Mit s.Oliver Würzburg (1. Bundesliga) und der TG s.Oliver Würzburg (2. Bundesliga, Pro B) zeichnet sich Würzburg - unter anderem auch Dirk Nowitzkis Geburtsort - als professioneller Basketballstandort aus. Die Wolnzacher dürfen also annehmen, dass die Regionalligamannschaft als Entwicklungsplattform und Sprungbrett für die Teams in höheren Ligen dient.

Eine bittere Pille müssen die Wolnzacher zudem schlucken, Power Forward Peter Maischak (Rückenprobleme) fällt wohl die nächsten Wochen verletzungsbedingt aus. Damit fehlen den Wolnzachern ihre aktuell zweit-, dritt- und viertbesten Werfer, denn neben Maischak (16,0 Punkte, 7,0 Rebounds, 3,0 Assists) fehlen Power Forward Valerian Zenk (15,0, 6,0, 2,0) und Small Forward Tobias Ziehe (7,0 Punkte, 3,0 Rebounds), der höchstwahrscheinlich arbeitsbedingt passen muss. Dezimiert durch die längerfristigen Ausfälle verbleiben den Wolnzachern derzeit noch acht fitte Stammspieler: die Center Torben Degner und Ole Alsen, die Forwards Alexander Jureczek und David Eichmüller, die Shooting Guards Leonhard Biersack und Tobias Fuchs, sowie die Point Guards Stefan Fuchs und Lukas Kappelmeier.

Aus der schwierigen Lage wollen die Wolnzacher jedoch einen Vorteil ziehen, nämlich die Flucht nach vorne. Bereits im zweiten Spiel konnte Urban beobachten, wie es das Team schaffte, die Verantwortung langsam auf mehrere Schultern zu verteilen. "Wir haben noch nicht hochwertig unsere Plays durchgeführt und abgeschlossen. Die Verteilung der Spielzeit war nicht optimal und unser Vorlagen-Ballverlust-Verhältnis ist noch nicht da, wo ich es haben möchte", analysiert der Coach, fügt jedoch auch an: "Aber es hat sich etwas bewegt, mehr Spieler haben proaktiver gespielt. Daran gilt es anknüpfen, es gibt noch jede Menge Potenzial freizuschaufeln." Auf diesem Weg soll der derzeitige Kader sein Leistungsniveau weiterentwickeln, während dann im Verlauf der Saison Stück für Stück wieder gestandene Leistungsträger integriert werden können. Aus diesem Prozess erhofft sich Urban eine ganzheitliche Verbesserung seiner Mannschaft, auch wenn die derzeitige Lage "nicht ganz ohne ist". Um für Entlastung zu sorgen, werden die Wolnzacher noch zwei Aushilfsspieler dazunehmen.