Vohburg
Aus den Emiraten nach Vohburg

Die Fußballer von Al Hamriyah sind zu Gast und wundern sich über das gute Wetter

12.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:41 Uhr
Wimpeltausch: Die beiden Spielführer der Teams übergeben die Vereinswappen vor dem Anpfiff. −Foto: Lamprecht

Vohburg (las) Auf dem Sportgelände des TV Vohburg hat sich am Montagabend ein ungewohntes Bild gezeigt.

Der TSV 1860 München II hat sich mit einem Team aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gemessen.

Anders als gewohnt liefen dort nicht die Spieler der heimischen Mannschaften auf, sondern solche, die Vohburg bis vor Kurzem zum Großteil nicht einmal dem Namen nach gekannt haben dürften. Auf dem Programm stand eine Begegnung des TSV 1860 München II gegen den Al Hamriyah Sports Club, einer Mannschaft aus Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). "Wir sind im Moment für knapp drei Wochen zum Trainingslager in Bad Gögging", erzählt Mohammed Arif, Trainer des SC, und schwärmt von den guten Trainingsbedingungen, die er und seine Spieler hier vorgefunden hätten. "Die Plätze sind optimal, wir sind super untergebracht und auch das Wetter könnte zum trainieren nicht besser sein. " Zwei- bis dreimal am Tag steht das Team auf dem Rasen, trainiert, absolviert Testspiele.

Dass die Spieler mit Spaß bei der Sache sind wird schnell klar, wenn man die jungen Männer, die sich da vor dem Spiel auf dem Rasen aufwärmen, beobachtet: Viel wird da gescherzt und gelacht, man wirft sich kleine Spitzen zu, schaut, wer den Ball länger in der Luft halten kann, macht ein bisschen Show für die anderen Spieler, die Zuschauer, sich selbst. Dann wieder zeigen sich die Spieler von ihrer anderen, von der professionellen Seite. Dribbeln konzentriert, üben Pässe, folgen genau den Anweisungen des Trainers. "Wir spielen in diesem Jahr in der ersten Division der VAE - also so etwas wie der Zweiten Bundesliga in Deutschland - aber unser Ziel ist der Aufstieg in die Profiliga", erzählt Mannschaftskapitän Khalvan Khairi.

Der Weg dahin, da sind sich alle im Team einig, soll jetzt, rund einen Monat vor Saisonstart mit dem Trainingslager geebnet werden. "Bei uns zu Hause hat es im Moment mal gut 45 Grad", erzählen die Spieler. An mehrere Einheiten pro Tag sei da nicht zu denken, zumal viele der Spieler auch noch studieren oder arbeiten. "Da ist man nach einem Training am Tag so fertig dass man nichts mehr braucht", sagen sie. Hier in Deutschland, wo die Temperaturen angenehm sind und auch das Umfeld passt, könne man sich ganz auf den Sport und den Zusammenhalt im Team konzentrieren und ganz nebenbei natürlich auch noch etwas über den deutschen Fußball lernen. "80 Prozent des Spiels sind gleich, weil natürlich auch viele Spieler im Ausland unterwegs sind und sich das durchmischt. Ein paar Besonderheiten gibt es aber schon in jedem Land und das ist doch interessant zu sehen", sagt Abdulaziz.

So oder so, schlecht geschlagen haben sich die Jungs aus den Emiraten nicht, zumal in ihrem Land Fußball nicht eben ein Massenphänomen ist. Gerade einmal 5000 Zuschauer fasst das Stadion in Sharjah und zählt damit schon zu den Größeren im Land. In den beiden zurückliegenden Partien gingen sie trotzdem jeweils als Sieger vom Platz und auch gegen die 60er, die in Vohburg eine stattliche Fankulisse aufbieten konnten, reicht es am Ende zu einem 1:1.

"Passt", sagen sie nach dem Spiel lachend und loben noch einmal die guten Bedingungen, die Fußballspieler in Deutschland vorfinden. Einen Punkt gibt es aber dann doch, der ihnen seltsam erscheint: "Es hat gar nicht geregnet. Es heißt immer, in Deutschland regnet es jeden Tag und jetzt sind wir hier und es scheint die ganze Zeit die Sonne. Das ist schon komisch. "