München
Auf den Spuren von Philipp Lahm

Angelo Mayer gilt beim TSV 1860 München als Riesentalent – Zwischenstation in Pfaffenhofen

20.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:55 Uhr

Angelo Mayer ist ein überzeugter Löwe, auch wenn Philipp Lahm vom FC Bayern München sein großes Vorbild ist. Der 17-Jährige spielte zwischenzeitlich beim FSV Pfaffenhofen und hat kürzlich einen Profivertrag beim TSV 1860 München unterschrieben. - Foto: Holscher

München/Pfaffenhofen (PK) Angelo Mayer hat einen großen Traum: Der 17-Jährige will unbedingt Fußballprofi werden. Dieser Traum kann sich beim Zweitligisten TSV 1860 München erfüllen, wo er einen Vertrag bis 2017 unterschrieben hat und den Sprung zu den Profis schaffen möchte.

Am 10. September, an seinem 18. Geburtstag, tritt der Vertrag in Kraft. Bevor Angelo Mayer im Alter von erst zwölf Jahren von Scouts des TSV 1860 München verpflichtet wurde, spielte er bei den D-Junioren des FSV Pfaffenhofen. „Das war für mich schon der erste große Schritt, ich kam schließlich vom TSV Weilach, einem kleinen Verein“, sagt der mittlerweile 17-Jährige. Schon damals schnürte er für die D-Junioren die Schuhe, obwohl er eigentlich noch in der jüngeren Altersklasse hätte auflaufen können. „Ich habe immer bei den Älteren mitgespielt und war in den Mannschaften schnell einer der Besten.“ Der Wechsel nach Pfaffenhofen wurde durch die glückliche Fügung begünstigt, dass ein ehemaliger Trainer aus Weilach ebenfalls beim FSV engagiert war. Mit ihm konnte Mayer zum Training fahren. „Ansonsten wäre das wegen der Entfernung gar nicht möglich gewesen.“

An seine FSV-Zeit erinnert sich der Nachwuchsspieler gern zurück, auch wenn es nur ein Jahr war. Wahrscheinlich hätte er dort sogar noch länger gespielt, wenn die Löwen-Scouts bei einer Partie gegen Manching nicht auf ihn aufmerksam geworden wären. Dann ging alles relativ schnell. Er bekam eine Einladung zum Probetraining, überzeugte dort und hatte das Angebot, zu den Löwen zu wechseln.

Obwohl Angelo Mayer wegen des Angebots euphorisch war, zögerten seine Eltern zunächst. „Ich war ja noch so jung und sie hatten Bedenken, mich alleine nach München zu schicken“, sagt der gebürtige Schrobenhausener. Nach einigen Gesprächen mit den Verantwortlichen waren die Eltern doch einverstanden, mit der Bedingung, dass Angelo weiterhin zu Hause in Gachenbach wohnt und von dort nach München pendelt. So läuft es mittlerweile seit mehr als fünf Jahren. Von Petershausen fährt er fast jeden Tag mit der Bahn nach München zum Trainingsgelände an der Grünwalder Straße. Nach dem Realschulabschluss im vergangen-en Jahr absolviert er beim TSV 1860 momentan sein Freiwilliges Soziales Jahr. Um acht Uhr morgens verlässt Mayer das Haus und ist selten vor 22 Uhr wieder in Gachenbach. „Um zehn Uhr fange ich bei 1860 an und unterstütze Nachwuchstrainer beispielsweise bei statistischen Auswertungen. Das geht bis 16 Uhr, danach gehe ich in den Kraftraum und von 18 bis 20.30 Uhr steht Training auf dem Programm“, schildert der 17-Jährige seinen Alltag. Der Verein hat ihm zwar eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Aussicht gestellt, Mayer entschied sich für den Fußball: „Ich möchte mich ab dem Sommer voll darauf konzentrieren und den Durchbruch schaffen.“

Im Sommer wird der Linksverteidiger bei der Zweiten Mannschaft des TSV 1860 spielen, obwohl er eigentlich noch bei den A-Junioren auflaufen könnte. Seine Position ist für ihn sicherlich ein Vorteil: „Als Außenverteidiger mit einem guten linken Fuß rechne ich mir meine Chance aus. Diese Position ist in Deutschland momentan sehr gefragt“, sagt er. Dass er mit Philipp Lahm einen Spieler des großen Stadtrivalen FC Bayern als Vorbild nennt, sei kein Problem. Die Parallelen zu Lahm sind nicht rein zufällig. Zum einen verkörpert der Bayern-Kapitän auf den Außenverteidigerpositionen links und rechts absolute Weltklasse und hat sich jetzt auch im defensiven Mittelfeld einen Namen gemacht. Außerdem hat Mayer mit 1,68 Meter und 58 Kilogramm eine ähnliche Statur wie Lahm (1,70 Meter/66 Kilogramm). Auch wenn Mayer im September volljährig wird und einen Profivertrag bis 2017 besitzt, wird sich nicht viel für ihn ändern. „Ich werde weiterhin zu Hause wohnen, dann aber so schnell wie möglich mit dem Auto pendeln. Das habe ich mit meinen Eltern so vereinbart.“

Bevor die Zweite Mannschaft der Löwen im Sommer das Sprungbrett zu den Profis sein soll, möchte er aber zunächst mit den A-Junioren in der Bundesliga einiges erreichen und um die Deutsche Meisterschaft mitspielen. Mayer: „Das wäre ein schönes Erlebnis zum Abschluss.“