Pfaffenhofen
Auf Umwegen ins Ziel

Swimrun als neue sportliche Herausforderung für Sabine Höschel und Kerstin Wagner

22.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr
Verbundenheit: Sabine Höschel (links) und Kerstin Wagner (rechts) vom MTV Pfaffenhofen nehmen dieses Jahr an mehreren Swimrun-Wettbewerben teil. Dabei sind die beiden teilweise, wie auch hier, über ein Seil miteinander verbunden. −Foto: Foto: Tripaul

Pfaffenhofen (PK) Im Swimrun, einem neuen Ausdauertrendsport aus Schweden, liegt 2018 die sportliche Herausforderung der beiden Triathletinnen Sabine Höschel und Kerstin Wagner vom MTV Pfaffenhofen.

Der Legende nach entstand die Idee des Swimruns bei einer Wette unter schwedischen Freunden. Die Aufgabe lag darin, am schnellsten durch den Stockholmer Schärengarten durch abwechselndes Schwimmen und Laufen von Insel zu Insel zu gelangen. Was diese Sportart so einzigartig macht, ist, dass man den Wettkampf als Team bestreitet und teils durch ein Seil verbunden ist. Das Rennen gilt nur dann als erfolgreich beendet, wenn beide Teampartner gleichzeitig ins Ziel kommen. Jeweils als Team wird in der Männer-, Frauen- oder Mixed-Wertung aller Leistungs- und Altersstufen gestartet. Im Hinblick auf die Distanz gibt es eine ähnliche Variationsbreite wie beim Triathlon - von der Sprint- bis zur Langdistanz. Die Weltmeisterschaft wird seit 2006 am Ursprung aller Swimrun-Events, dem Stockholmer Schärengarten, über eine Distanz von 65 Kilometer Laufen und zehn Kilometer Schwimmen ausgetragen. Dabei tragen die Athleten spezielle Neoprenanzüge, die es ermöglichen, sowohl im kalten Wasser zu schwimmen als auch auf Trails zu laufen. Socken sowie Schuhe behält der Athlet nicht nur an Land, sondern auch im Wasser an. Da die Rennen bis zu 30 Wechsel vorsehen, würde man es sonst nicht mehr vor Sonnenuntergang ins Ziel schaffen.

Höschel und Wagner planen in diesem Jahr am Swimrun-Cup Deutschland teilzunehmen. Dies sind insgesamt fünf Wettkämpfe, die in der Wertung zusammengefasst werden. Dabei wird ein Ranking basierend auf einem ausgeklügelten Wertungssystem aufgestellt, das sich aus Gesamtdistanz, Schwimmanteil und Höhenmeter der einzelnen Wettkämpfe errechnet. Am Ende wird hieraus der vielseitigste Swimrunner beziehungsweise "Schläufer" - zusammengesetzt aus Schwimmer und Läufer, wie die Sportler liebevoll ihre Fortbewegung nennen - ermittelt.

Bei der Auftaktveranstaltung, dem "Swimrun Honisch Beach" in Niedernberg bei Aschaffenburg, erreichten die beiden Ausdauerathletinnen den dritten Platz in der Damenwertung - trotz eines nicht unerheblichen Umweges von fünf Kilometern auf der Laufstrecke, der durch fehlende Beschilderung der Strecke verursacht wurde. "Wir sind auf einmal fast ans Ende des Starterfeldes gerutscht und ich war nahe dran, den Wettkampf abzubrechen. Aber für meine Teamkollegin kam dies nicht infrage. Dann haben wir halt die Zähne zusammengebissen und sogar noch einige Teams wieder einholen können" resümiert Wagner. Wie der Veranstalter später erklärte, hatten Unbekannte einige wichtige Hinweisschilder entfernt, so dass die Streckenführung nicht mehr klar ersichtlich war. Nach fast 31 Kilometer Laufen und 4,5 Kilometer Schwimmen waren Höschel und Wagner mit einer Zeit von 4:24 Stunden glücklich im Ziel angekommen. "Es war ein sehr schöner Wettkampf mit durchaus amüsanten Passagen, die unter anderem auf dem Gelände des Badesees zwischen zahlreichen Sonnenanbetern zurückgelegt werden mussten", kommentierte Höschel, "da gab es viele erstaunte Gesichter".