Manching
Alle Züge sind abgefahren

Beim Fußball-Bezorksligisten SV Manching wird es wohl nichts mit dem Wiederaufstieg

05.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:18 Uhr
Von der Reserve in die erste Elf: Christopher Haas (links) hat sich unter Trainer Andreas Thomas (rechts) beim SV Manching zur Stammkraft entwickelt. −Foto: Rimmelspacher

Nach dem Landesliga-Abstieg leitete der SV Manching einen Umbruch ein. Neben zwei Neuzugängen wurden fünf Akteure aus der Reserve und zwei Spieler aus der U19 in den verjüngten Kader aufgenommen. "Oben mitspielen" lautete das Ziel. Die schwache Torausbeute und eine magere Auswärtsbilanz lassen aber nicht mehr als Rang fünf zu. Der SVM wird weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben.

Manching (PK) Nach oben und nach unten wird wohl nicht mehr viel gehen. Mit 14 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Kirchheimer SC und 13 Zählern Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz hat sich der SV Manching in der Bezirksliga Oberbayern Nord auf Tabellenplatz fünf liegend in die Winterpause verabschiedet. Die Bilanz nach 19 absolvierten Spielen: Zehn Siege, drei Unentschieden und sechs Niederlagen bei einem Torverhältnis von 34:30.

DAS LIEF GUT

Nach dem großen Umbruch im Sommer - etablierte Akteure wie beispielsweise Bernd Geiß oder Azad El-Mahmod hatten den Verein verlassen - ist es Trainer Andreas Thomas gelungen, junge und talentierte Spieler aus den eigenen Reihen in das Team einzubauen. Spieler aus der Zweiten Mannschaft wie Stefan Frank (13 Spiele, 1 Tor), Christopher Haas (17/5), Josef Huber (16/2), Fabian Schlienz (12/0) und Ousseynou Tamba (17/2) bekamen genauso ihre Einsatzzeiten wie Juniorenspieler Daniel Spies (17/1) und haben sich zu Stammspielern entwickelt. Auch Johann Rybalko (3/0) und Eugen Belosouw (4/0) durften sich beweisen. "Wir wollten eine homogene Truppe haben, die gemeinsam Lust zum Fußballspielen hat. Dieses Ziel haben wir erreicht", sagt der Sportlicher Leiter Cenker Oguz und fügt an: "Wir sind im Großen und Ganzen auch mit der Tabellenplatzierung zufrieden. Denn unsere Vorgabe war nie der sofortige Wiederaufstieg in die Landesliga. Da wurde uns die Favoritenrolle von Außenstehenden zugeschoben."

DA IST MEHR DRIN

Die Zahlen bescheinigen dem SV Manching mit nur 34 Treffern in 19 Spielen eine magere Torausbeute sowie eine schwache Auswärtsbilanz (drei Siege, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen). Zuhause ist die Bilanz dagegen fast überragend: Sieben Siege und nur eine Niederlage in neun Partien. Warum nur schaffen es die Manchinger nicht, auch in der Fremde ihre Leistung abzurufen und entsprechend zu punkten? "Anscheinend lassen wir uns zu sehr von den äußeren Bedingungen ablenken. Und natürlich macht die Bezirksliga mit dem höheren Tempo und Laufpensum vor allem für unsere jungen Spieler auch einen Lern- und Erfahrungsprozess notwendig. Aber ganz allgemein müssen wir noch viel torhungriger und dann auch kaltschnäuziger werden", fordert Oguz. Mit neun Toren führt Harry Weller die teaminterne Torjägerliste an. Ihm folgen Marco Witasek (6) und Christopher Haas (5).

DER HÖHEPUNKT

Am 19. Spieltag lag der SVM nach 72 Minuten mit 1:3 gegen den FC Alte Haide-DSC München hinten. Es drohte eine weitere Niederlage. Doch die Schützlinge um Trainer Andreas Thomas steckten nicht auf, stemmten sich gegen die Pleite und drehten mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Kampfgeist noch die Partie. Josef Huber gelang der Anschlusstreffer und Torjäger Weller markierte in der Schlussminute zunächst das 3:3, ehe er in der vierten Minute der Nachspielzeit zum viel umjubelten 4:3-Siegtreffer einschoss. "Der Glaube an sich hat das Team die ganze Saison über ausgezeichnet. Wir haben uns auch nach einem Rückstand nie aufgegeben, sondern immer gekämpft und alles investiert", sagt Oguz. Nur gegen Kammerberg habe der Dampf gefehlt. "Wir haben aber trotzdem 3:2 gewonnen", so der 41-Jährige lachend.

DER TIEFPUNKT

0:0 gegen den FC Erding, 3:3 beim SC Grüne Heide Ismaning und 1:3 im Auswärtsspiel beim VfB Eichstätt. Der SV Manching hat im bisherigen Saisonverlauf gegen abstiegsgefährdete Mannschaften leichtfertig eine beachtliche Anzahl an Punkten eingebüßt. "Wir könnten bestimmt fünf Zähler mehr haben", rechnet Oguz vor. Aber nicht nur gegen vermeintlich leichte Gegner ließen die Manchinger Federn; Sie verpassten es auch in den direkten Duellen, in den Sechs-Punkte-Spielen gegen Spitzenteams zu punkten, um sich eine noch bessere Platzierung zu verschaffen. Von fünf Duellen gegen den Kirchheimer SC (1:3), den SV Sulzemoos (1:3), den TSV Jetzendorf (2:1) und den FC Finsing (5:2, 2:4) konnten nur zwei erfolgreich gestaltet werden. Besonders bitter war die Pleite gegen den SV Sulzemoos, als der SV bis zur 82. Minute mit 1:0 führte. "Fast alle Mannschaften agieren auf einem ähnlich hohen Niveau. Da muss man immer 100 Prozent geben. Oftmals entscheiden Kleinigkeiten oder die Tagesform", sagt Oguz.

AUSBLICK AUF 2019

Sommer-Neuzugang Johan Brahimi (16 Spiele, 0 Tore) verlässt den Verein aus privaten und beruflichen Gründen in Richtung Würzburg. "Johan war fast in jedem Training und hat uns sportlich weitergebracht. Sein Weggang ist aber auch so total schade, weil er ein sehr sympathischer Mensch war", erzählt Oguz, der aktuell keine Gespräche mit möglichen Neuzugängen führt. Auf dem Hallenparkett wollen sich die MANCHINGER für die Endrunde der Hallenkreismeisterschaft in der eigenen Halle qualifizieren. Für die Restrunde steht die Weiterentwicklung der Mannschaft auf dem Plan. "Zur neuen Spielzeit soll jeder Akteur dann einen Schritt weiter sein. Und vielleicht gelingt es uns ja, dass wir in der Tabelle noch einen oder zwei Plätze gut machen", so der Sportliche Leiter.

Norbert Dengler