Pfaffenhofen
1860: Herbe Pleite für Reiters Team

Kein Kandidat des "Team Profifußball" schafft es in den Verwaltungsrat

23.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:01 Uhr
Helmut Reiter schaffte es nicht in den Verwaltungsrat des TSV 1860 München. −Foto: Reichelt

Pfaffenhofen (PK) Die Mitglieder des TSV 1860 München haben bei der Mitgliederversammlung am Sonntag den Verwaltungsrat gewählt - das Ergebnis ist für Helmut Reiter und das "Team Profifußball" eine schallende Ohrfeige. Der Vorsitzende des MTV Pfaffenhofen hatte sich mit der Gruppierung, zu der acht zum Teil prominente Personen wie beispielsweise der Ex-1860-Stürmer Bernhard Winkler gehören, aufgestellt. Das Ergebnis: Nicht ein Kandidat des "Team Profifußball" hat es in das Gremium geschafft, die bisherigen Mitglieder des Verwaltungsrats wurden wiedergewählt.

"Selbst eine Vereinsikone wie Bernhard Winkler hat es nicht geschafft", bedauert Reiter, fügt aber auch an: "Er wurde während der Versammlung runter gemacht. Vielleicht war es am Ende auch besser, dass es keiner geschafft hat. Wer weiß, ob es ihm als Einzelkämpfer so gut ergangen wäre. Die anderen sind schon sehr auf eine Richtung fixiert." Bernhard Winkler (373 Stimmen) verpasste mit Platz zehn das Gremium zwar nur um einen Platz, dafür fehlten ihm aber ganze 176 Stimmen auf Norbert Steppe (549). Reiters Ergebnis ist bisher nicht bekannt, bei der Versammlung wurden nur die ersten zehn Plätze verlesen.

Reiter erklärt die "herbe Niederlage", wie er es nennt, durch die unterschiedliche Präsenz der zwei großen Fangruppierungen. "Unsere Seite, die Gruppierung ARGE, ist zwar größer, hat es aber nicht geschafft, die Mitglieder zu animieren. Die Gegenseite um die Gruppierung Pro1860 ist gut organisiert und ist fast komplett erschienen", so Reiter. Dies sei keine neue Erscheinung, schon in den vergangenen Jahren sei dies laut Reiter so gewesen. "Es war ein klarer Lagerkampf. Die Stimmung war klar gegen uns, wir hatten von Anfang an keine Chance."

Das primäre Ziel des Team um Reiter war die Rückkehr in den Profifußball - gemein war damit die 2. Bundesliga. Mindestens. Der TSV 1860 München war in der Vorsaison nach dem Sturz von der 2. Liga in die Regionalliga in die 3. Liga aufgestiegen, die laut der Deutschen Fußball-Liga bereits als Profiliga zählt. "Es war ja eine Wahl des Gesamtvereins, vielleicht haben auch viele gewählt, denen der Fußball nicht so wichtig ist", so Reiter. Auch das Thema Grünwalder Stadion scheidet die Geister: "Es gibt viele, die lieber Amateurfußball spielen statt Profifußball, nur um im Grünwalder zu spielen. Einige würden sogar lieber wieder in die Regionalliga absteigen. Andere wollen dafür lieber in den Profifußball", erklärt Reiter. Im Grünwalder Stadion könne kein Geld verdient werden, so Reiter.

Die Niederlage bei der Wahl am Sonntag habe laut Reiter keine Folgen auf die Ausrichtung der Gruppierung: "Das ist unsere Meinung, dabei bleiben wir auch", sagt Reiter. Die nächste Wahl steht in drei Jahren wieder an. "In den letzten Jahren gab es aber in vielen Gremien mehrere Wechsel. Sollte das wieder passieren, stünden wir bereit und würden schauen, ob wir reagieren." Reichelt