Neuburg
Wie die Faust aufs Auge

Neuburger Boxclub lässt das Bierzeltboxen sehr gelungen wieder aufleben und gewinnt mit 10:8 gegen Weißenburg

05.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:56 Uhr
Alles andere als ein Schaukampf: Jacqueline Hatcher (blauer Helm), die für den Boxclub Neuburg antrat, und die Weißenburgerin Miriam Rautenberg bewiesen, dass auch Frauen die Fauste richtig fliegen lassen. Schonungslos, technisch versiert und mit viel Tempo bearbeiteten die Kontrahentinnen einander in einem äußerst sehenswerten Fight. −Foto: Fotos: S. Hofmann

Mehr als 350 begeisterte Zuschauer, eine knisternde Atmosphäre und sehenswerte Kämpfe: Das Bierzeltboxen in Neuburg ist wieder da. Der hiesige Boxclub feierte gestern nach zehnjähriger Pause eine spektakuläre Rückkehr, die auch noch mit einem Gesamtsieg gegen den BC Weißenburg endete.

Sicher nicht wenige Zuschauer werden gestern geurteilt haben, dass sie soeben Teil des Höhepunkts des Neuburger Volksfestes waren, als gegen 13 Uhr der letzte Kampf aus und ein kurzweiliger Vormittag im Lanzl-Festzelt beendet war.


Das Bierzeltboxen des Neuburger Boxclubs (BCN) passte - wie ein Sprichwort schon so bildhaft besagt - wie die Faust aufs Auge bei der Jubiläumswiesn im Neuburger Ostend. "Ich habe so viel positive Rückmeldung bekommen. Schon während der Kämpfe haben mir Leute die Hand geschüttelt und mich zu unserer Veranstaltung beglückwünscht", berichtete ein sichtlich glücklicher Arnold Grochla Sonntagmittag. Der BCN-Vorsitzende sagte weiter, dass seine Vereinskameraden und er sehr stolz seien, dass der Vormittag so gut angenommen worden war. "Wir haben hier ungefähr 350 zahlende Gäste. Das ist der Wahnsinn! Wir wären schon mit 100 voll zufrieden gewesen."

Damit der Tag so gut gelingen konnte, mussten die Mitglieder des BCN am Sonntag bereits früh aus den Betten: Schon um 5.30 Uhr stand der erste Trupp im Lanzl-Zelt auf den Bretten und begann mit dem Aufbau des Rings - übrigens ein "Neuburger Original", wie Grochla betonte. "Er ist sehr alt, selbst gebaut und hält wahrscheinlich mit seinen dicken Stahlträgern als Unterkonstruktion für die Ewigkeit." Ab 9.30 Uhr begann der Einlass der Zuschauer, die zu dieser Uhrzeit schon Schlange standen. Überall wuselten Offizielle des BCN und Vereinsmitglieder umher, um sicherzustellen, dass die Wiederbelebung dieser einstigen Traditionsveranstaltung keine Eintagsfliege wird. Drei besonders verdiente Neuburger Mitglieder ehrte Vorsitzender Grochla im Ring, um deren Leistungen im Verein in einem gebührenden Rahmen kund zu tun: Sepp Donabauer, Adam Klakus und Gerd Augustin bekamen für ihr jahrelanges Engagement im Verein eine Urkunde und kräftigen Applaus spendiert. Etwas getrübt war die Stimmung beim BCN, weil Sportwart Sieggi Bundesmann krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste. "Er hat so viel getan, dass hier und heute geboxt werden kann. Für ihn tut es mir sehr leid", so Grochla.

Nach dem Wiegen und Beratungsgesprächen der Trainer stand fest, dass es neun Kämpfe zwischen dem BC Neuburg und dem BC Weißenburg (BCW) geben sollte. Pech hatte das Neuburger Eigengewächs Martin Schultz, sein Gegner war einfach nicht aufgetaucht. Jede der gestrigen Begegnung ging über drei Runden, lediglich die Rundendauer variierte je nach Altersklasse und Erfahrungslevel der einzelnen Kontrahenten. Beide Vereine schickten einen Teil tatsächlicher Mitglieder in den Ring, holten sich aber auch Unterstützung von Boxern anderer Vereine, um das Aufgebot zu füllen. Echte Neuburger Boxer waren die Nachwuchstalente Flamur Maliqi, Selim Maliqi, Hossein Mahmudi und Sahid Bayat.

Einen ausführlichen Bericht gibt es in der Montagausgabe des DONAUKURIER.