Burgheim
Vielleicht gibt's eine Party

Kreisklasse: Gewinnt Burgheim und verliert Echsheim, steht der TSV als Meister fest

18.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:17 Uhr
Wenn sie es richtig anstellen und der Konkurrent verliert, dann können die Kicker des TSV Burgheim das lange Wochenende bereits für eine Meisterfeier nutzen. −Foto: Foto: S. Hofmann

Burgheim (DK) Steht am Wochenende die nächste Aufstiegsparty an? Bei einer Niederlage des Verfolgers Echsheim-Reicherstein könnte sich der TSV Burgheim bereits zum Kreisklassenmeister küren. Dafür müssen die Burgheimer ihrerseits allerdings gegen die Langenmosener Reserve siegen. Anpfiff ist am Samstag um 13.30 in Langenmosen.

Trotz der nur noch drei auszuspielenden Runden sind in der Kreisklasse Neuburg sowohl im Aufstiegsrennen als auch im Abstiegskampf zumindest rein rechnerisch noch keine Entscheidungen gefallen. Sicher ist nur: Burgheim wird am Ende der Saison mindestens Tabellenzweiter. Mit 62 Punkten kann der TSV nicht mehr vom Tabellendritten aus Klingsmoos (50 Punkte) überholt werden. Die Donaumösler könnten rein rechnerisch aber noch am Tabellenzweiten aus Echsheim (57 Punkte) vorbeiziehen und sich das Relegationsticket sichern, wenn Echsheim in den verbleibenden drei Spielen weniger als zwei Punkte einfährt. Hinter Klingsmoos steht mit einem respektablen Abstand von elf Punkten der FC Rennertshofen, der nach zuletzt drei Niederlagen in Folge seinen Vorsprung auf den SC Ried und die SpVgg Joshofen-Bergheim (beide 37 Punkte) komplett eingebüßt hat. Ebenfalls in der oberen Tabellenhälfte behaupten kann sich der BSV Neuburg.

Das Mittelfeld wird von Aufsteiger SV Steingriff und dem SV Grasheim mit 32 respektive 29 Zählern abgerundet. Dahinter beginnt mit dem SC Rohrenfels und der zweiten Mannschaft der DJK Langenmosen (beide 20 Punkte) die Abstiegszone, wobei sich die beiden gerade genannten Mannschaften mit einem Sieg am Wochenende aus der Affäre ziehen würden. Ebenfalls über dem Strich steht derzeit der Kreisliga-Absteiger SV Straß mit 17 Zählern, während der FC Illdorf (14 Punkte) momentan den vorletzten Platz und damit den Relegationsrang belegt. Nach dem aktuellen Tabellenstand würde Schlusslicht FC Staudheim mit mageren elf Zählern in die A-Klasse absteigen.

Wie bereits erwähnt, steht in der Kreisklasse Neuburg bislang weder ein Absteiger noch ein Aufsteiger fest. Das ändert sich am kommenden Wochenende möglicherweise, schließlich kann der TSV Burgheim mit einem Sieg gegen die zweite Mannschaft der DJK Langenmosen bei einer gleichzeitigen Niederlage des einzig verbliebenen Konkurrenten, SV Echsheim-Reicherstein, der Aufstieg perfekt gemacht werden. Sind also bereits alle Vorbereitungen für eine standesgemäße Meisterfeier am Samstag abgeschlossen? Mitnichten, wie Burgheims Trainer Harald Grimm bestätigt: "Wir haben nur fünf Punkte Vorsprung auf Echsheim. Wenn wir also einmal ausrutschen, dann sind sie wieder dran und es läuft auf das Entscheidungsspiel heraus, in dem alles offen ist. Ich möchte nicht zu denen gehören, die sich schon zu sicher gefühlt haben und dann doch noch auf der Zielgeraden abgefangen wurden. Deswegen müssen wir erst unsere Punkte holen, bevor wir uns sicher fühlen können."

Mit dem "Entscheidungsspiel" spricht Grimm das Aufeinandertreffen des TSV Burgheim und des SV Echsheim-Reicherstein am letzten Spieltag der Saison an, in welchem unter Umständen - der TSV Burgheim darf dafür maximal drei Punkte aus den nächsten beiden Begegnungen holen - der Meistertitel im letzten Spiel entschieden wird. Ein Szenario, das für den Außenstehenden kaum spannender sein könnte, der Burgheim-Trainer hingegen will es gar nicht darauf ankommen lassen: "Wir müssen natürlich versuchen, das Ganze vorher klar zu machen. Sollte es aber zum entscheidenden Spiel kommen, dann haben wir sicher keine Angst vor Echsheim, denn wir konnten sie ja in der Hinrunde bereits mit 4:1 besiegen."

Wie man mit einer Mannschaft aufsteigt, das weiß Harald Grimm übrigens ganz genau: In seiner vorherigen Trainerstation bei SV Straß schaffte er mit seiner damaligen Mannschaft zwischen 2014 und 2016 nicht nur den Aufstieg von der A-Klasse in die Kreisklasse, sondern es gelang als Aufstiegsmannschaft dann sogar der direkte Durchmarsch in die Kreisliga. Für Grimm ist die Situation von damals jedoch nicht mit der heutigen vergleichbar: "2016 sind wir mit 56 Punkten aufgestiegen, heute haben wir bereits 62 gesammelt - und das drei Spieltage vor Schluss. Das heißt also, dass die direkte Konkurrenz deutlich weniger Punkte liegen lässt und somit deutlich mehr Druck ausübt. Diesem Druck müssen wir standhalten."

Eine baldige Gewissheit, ob der TSV denn in der nächsten Saison in der Kreisliga oder in der Kreisklasse spielt, würde sich auch in Sachen Kaderplanung als hilfreich erweisen. "Wenn wir aufsteigen, dann haben wir natürlich bessere Argumente für die mit uns in Kontakt stehenden Spieler und können sie leichter überzeugen, dann auch wirklich bei uns zu unterschreiben", erklärt Grimm die verbesserte Verhandlungsposition, in die ein Aufstieg für die Verantwortlichen zweifelsohne bringen würde. Doch wäre der Gang eine Etage nach oben sportlich überhaupt sinnvoll? Die jüngsten Beispiele SV Straß sowie TSG Untermaxfeld oder SV Feldheim - eine der beiden letztgenannten Mannschaften wird an diesem Wochenende als Absteiger aus der Kreisliga Ost feststehen - zeigen, dass einem Aufstieg in die Kreisliga in den vergangenen Jahren stets der direkte Wiederabstieg folgte. "Unsere Mannschaft besitzt locker die Qualität, im nächsten Jahr zumindest im hinteren Mittelfeld der Kreisliga mitzuspielen. Sich dort zu halten, ist sicherlich leichter als in der Kreisklasse Meister zu werden - da spreche ich aus Erfahrung", sieht Grimm die unmittelbar bevorstehende Aufgabe als deutlich anspruchsvoller an.

Machen die Mannen um Harald Grimm in den nächsten Spielen so weiter wie bisher, sollte dem Aufstieg eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Schwächelt der TSV Burgheim allerdings, könnte der SV Echsheim-Reicherstein bei einem Showdown der beiden am finalen Spieltag die Burgheimer doch noch abfangen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist äußerst gering, doch der Fußball konnte oftmals beweisen, dass nicht für möglich gehaltene Szenarien zur Tatsache werden.

Ludwig Degmayr