Eichstätt
VfB muss auf Scintu und Federl verzichten

Mattes-Elf tritt am Samstag beim FC Pipinsried an und will seine Tabellenführung dabei ausbauen

16.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:59 Uhr
Der trickreiche und torgefährliche VfB-Angreifer Yomi Scintu (rechts) muss wegen seiner fünften Gelben Karte in der laufenden Spielzeit beim Eichstätter Gastspiel in Pipinsried pausieren. Für ihn wird Trainer Markus Mattes Julian Kügel in die Startelf schicken. −Foto: Traub/Archiv

Eichstätt (DK) Der 20. Spieltag der Regionalliga Bayern führt den frischgebackenen Spitzenreiter VfB Eichstätt am Samstag (14 Uhr) ins Dachauer Hinterland zum abstiegsgefährdeten FC Pipinsried. Dort müssen die Mannen um Trainer Markus Mattes die gesperrten Yomi Scintu und Philipp Federl ersetzen, wollen aber weiter auf der Erfolgswelle reiten.

Eines steht fest: Die "Jungs" werden auch nach diesem Wochenende - egal wie die Partie endet - das bayerische Klassement in der vierthöchsten deutschen Spielklasse anführen. Hintergrund ist, dass die Amateure des Zweitplatzierten FC Bayern München II wegen der Länderspielpause abermals nicht im Einsatz sind, da sie selbst etliche Junioren-Nationalspieler abstellen müssen.

Dem FC Pipinsried wird aus diesem Grund ihr Spielertrainer Fabian Hürzeler fehlen. Nein, der 25-Jährige ist kein Deutscher Nationalspieler, aber der A-Lizenz-Inhaber trainiert seit dieser Saison 2018/2019 erstmalig an der Seite von Meikel Schönweitz die U20-Junioren des DFB und die Nachwuchstalente fordern in diesen Tagen Italien und England heraus. Weil Hürzeler durch dieses zusätzliche Engagement dem FCP immer mal wieder fehlt, verpflichtete der letztjährige Tabellen-14. Mitte September mit dem Ex-Profi Manfred Bender einen gleichberechtigten Partner.

Seitdem ging es bei den "Gelb-Blauen" auch punktemäßig bergauf. Nach einem katastrophalen Saisonstart mit nur zwei mageren Zählern aus sieben Partien steckte der FCP auf dem vorletzten Tabellenplatz fest. Inzwischen - nach 18 Punkten aus 19 Spielen - hat sich die Situation mit dem Sprung auf Platz 16 ein klein wenig verbessert; der Anschluss an das "rettende Ufer" wurde hergestellt.

"Für mich ist der FC Pipinsried eine Wundertüte", sagt VfB-Trainer Markus Mattes und erklärt: "Denn an einem guten Tag, wenn alles läuft, dann können sie jede Mannschaft schlagen. Bestes Beispiel ist ihr 5:0-Überraschungserfolg gegen den 1. FC Schweinfurt 04 vor drei Wochen gewesen."

Trotz 75 Kilometer einfacher Entfernung hat das Duell für den Eichstätter Coach einen gewissen Derbycharakter. Schließlich kennen sich einige Spieler persönlich und haben auch schon das Trikot des jeweils anderen Vereins übergestreift. So stehen derzeit beim FCP die Ex-Eichstätter Maximilian Zischler und Andreas Schuster unter Vertrag, für den VfB schießt nunmehr der Ex-Pipinsrieder Atdhedhon Lushi die Tore. Mit sechs Treffern trug der in Ingolstadt wohnhafte Angreifer zum aktuellen Höhenflug einen großen Teil bei. "Ich wusste schon bei meinem Wechsel, dass hier Großes entstehen kann. Deshalb ist unsere momentane Platzierung keine riesige Überraschung, wie viele glauben. Die Mentalität und der Teamgeist der Mannschaft sind unglaublich. Und unser Trainer schafft es immer wieder, das Maximale aus den Spielern herauszuholen", sagt der 25-Jährige.

Markus Mattes wird also auch eine Lösung haben, wie er die Ausfälle der gesperrten Philipp Federl (Ampelkarte) und Yomi Scintu (fünfte Gelbe Karte) kompensieren wird. "Der Ausfall der beiden kam ja nicht sonderlich überraschend", sagt er und ergänzt: "Natürlich habe ich mir schon meine Gedanken gemacht und wir werden an unserem gewohnten System festhalten. Wie wir das aber letztendlich im Mittelfeld gestalten werden, darüber bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Aber für Scintu wird Julian Kügel zum Einsatz kommen." Im Tor wird erneut Youngster Luca Woloszyn stehen, der den verletzten Mustafa Özhitay bereits beim Derbysieg gegen Ingolstadt fehlerfrei vertreten hatte.

Beim FCP muss Luis Grassow eine Gelbsperre absitzen. Zudem fällt eine Reihe von Akteuren wie beispielsweise Michael Denz, der in Eichstätt eine Ausbildung zum Polizisten absolviert, verletzungsbedingt aus. Die Pipinsrieder Hoffnungen ruhen derweil ohnehin auf Marian Knecht. Für den mittlerweile 26-jährige Torjäger ging es in den vergangenen Jahren sportlich stets bergauf. Für den Bezirksligisten TSV Jetzendorf erzielte er in 24 Spielen 24 Tore und für den Bayernligisten BCF Wolfratshausen traf er in 31 Partien 25 Mal - und das, obwohl der BCF abstieg. Für Knecht ging es dennoch eine Etage höher; er wechselte im Sommer nach Pipinsried und führt dort mit neun Treffer aus 15 Spielen die interne Torjägerliste an.

Norbert Dengler