Karlshuld
"Supertest" mit Schönheitsfehlern

FC Pipinsried weist Neu-Regionalligisten Rain mit 4:1 in die Schranken

01.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:36 Uhr
Obenauf: Muriz Salemovic (l.) und sein FC Pipinsried waren für den TSV Rain mit Marco Zupur (r.) eine Nummer zu groß. −Foto: M. Schalk

Karlshuld (DK) Ungefährdet mit 4:1 (4:0) gewonnen, dabei den TSV Rain vor allem in spielerischer Hinsicht nahezu lächerlich gemacht - was war das für eine beeindruckende Demonstration des FC Pipinsried am Samstagnachmittag in Karlshuld.

Und trotzdem gab's beim FC nicht nur glückliche Gesichter nach dem Sieg gegen den Neu-Regionalligisten.

So redete Muriz Salemovic, einer der beiden Spielertrainer, sofort nach dem Abpfiff Tacheles. "Die Rahmenbedingungen bei uns sind nicht bayernligatauglich", schimpfte er. "Es kann doch nicht sein, dass wir wieder mit nur 13 Feldspielern zu einer Partie fahren konnten. Das ist viel zu wenig, auf dieser Ebene brauchst du eine gewisse Breite im Kader. " In den nächsten Tagen dürfte der FC-Stamm insgesamt 23 Akteure umfassen, denn die Verpflichtung eines weiteren Angreifers steht bevor - und der Transfer von Michael Belousow nach Pipinsried scheint bereits in trockenen Tüchern zu sein. Der 20-Jährige Mittelfeldakteur, der noch vor drei Jahren bei der JFG Ottheinrichstadt Neuburg aktiv war, kommt aus Rain. "Ein sehr guter Junge", so das positive Urteil von FC-Scout Martin Stanek.

Zurück zur Testpartie in Karlshuld. "So, wie wir den Gegner von Beginn an angelaufen sind und mit welchem Aufwand sowie mit welcher Überzeugung wir die Aufgabe zu lösen versuchten - das war schon ein Riesenschritt nach vorne", betonte Salemovic. Gerade die ersten 30 Minuten: ein Feuerwerk an Spielfreude, Cleverness und Effektivität. So dauerte es nach dem Anstoß keine 120 Sekunden, bis Benjamin Kauffmann den Ball aus beinahe unmöglichem Winkel zum 1:0 im Netz versenkte - allerdings unter Mithilfe von Rains Schlussmann Kevin Maschke, der schlecht aussah. Auch der restliche TSV war zunächst nicht auf der Höhe. So reichte in der fünften Minute ein Steilpass aus, dass zwei Pipinsrieder allein auf Maschke zustürmten. Pablo Pigl legte quer auf Marcel-Pascal Ebeling, der Rest war Formsache.

Nachdem Pigl einen 18-Meter-Schlenzer sehenswert ins lange Eck gesetzt hatte (25.) und Ebeling per Direktabnahme nach zentimetergenauer Flanke von Oliver Wargallas zum 4:0 erfolgreich gewesen war (31.), drohte es endgültig peinlich zu werden für den TSV Rain. Nur gut, dass den Pipinsriedern nach dem Seitenwechsel etwas das Schussglück abhanden kam.

Ansonsten galt auch für Durchgang zwei: Der FC hatte alles im Griff, wirkte sicherer und war den Kickern vom Lech gedanklich stets voraus. Bitter für die Gelbblauen, dass dies einige Rainer nicht zu verkraften schienen - und ihren Frust mit bösen Fouls abzubauen versuchten. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass das Rainer Ehrentor auf das Konto von Jonas Greppmeir ging (58.).

Roland Kaufmann