Neuburg
Sommerlauf im Regen

Zum Start des Hauptfeldes beginnt es zu schütten - Michael Sassnink holt Sieg vor Koch und Reichhold

08.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:13 Uhr
Eine nasse Angelegenheit war der Sommerlauf des TSV Neuburg, der zum Sport-IN-Laufcup zählt. Als Sieger ging der 41-jährige Michael Sassnink (unten rechts) hervor. Auch für die Kinder und Jugenlichen der verschiedenen Altersstufen gab es Läufe, die gut angenommen wurden. −Foto: Debmayr

Neuburg - Lange hat's gedauert, doch er ist wieder zurück!

Nach anderthalb Jahren gab es mit dem Sommerlauf wieder mal einen Lauf-Wettkampf in Neuburg. Unter etwas veränderten Rahmenbedingungen gingen 115 Athleten und Athletinnen ins Rennen - und am Ende überraschte eine Dame das gesamte Feld.

Der Silvesterlauf 2019 war das letzte Aufbäumen, bevor Corona kam. Umso mehr freute sich Udo Kotzur, Vorsitzender des ausrichtenden TSV Neuburgs, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte: "Ich könnte jetzt natürlich sagen, ich hätte mir beim Hauptlauf etwas mehr Teilnehmer erhofft, aber letztlich ist das doch gar nicht das Entscheidende. Wichtig ist vielmehr, dass hier auf der Anlage endlich mal wieder etwas stattfindet und hier Leben ist. Das hat geklappt und insofern dürfen wird da unter diesen Umständen zufrieden sein. " Allerdings hatten die Veranstalter mit rund 300 Teilnehmern gerechnet.

Leider kam auch zum Sommerlauf das schöne Sommerwetter nicht zurück, weswegen sowohl die Kinderläufe als auch der Hauptwettkampf im Regen stattfanden. Im großen Feld der Bambini ging es im Schnupperlauf über die 400-Meter-Distanz, im Kinderlauf über 800 Meter. Die Jugendlichen bis 16 Jahre liefen 1,7 Kilometer.

War es bei den Jüngsten schon nicht gerade freundlich, öffnete der Himmel Sekunden vor dem Startschuss für das Hauptfeld seine Schleusen so richtig. Unter Starkregen ging es auf die 7,7 Kilometer lange Strecke, die im Gegensatz zum früheren Stadtlauf durch den Englischen Garten führte, ähnlich wie beim Frühjahrslauf, dessen Ersatz dieser Sommerlauf ja darstellte. Statt drei kurzen Runden ging es diesmal aber über zwei große Runden. Bei den matschigen Bedingungen ein nicht bedachter Vorteil. Den Sieg holte sich Michael Sassnink mit einer unter den Umständen ordentlichen Zeit von 26:36 Minuten. Auch das Strahlen des Siegers ist dabei nicht nur dem Triumph zuzuschreiben: "Endlich geht's wieder los mit echten Rennen, bisher mussten wir uns weitestgehend mit virtuellen Wettkämpfen bei Laune halten. Klar, es war bei dem Wetter heute speziell in der zweiten Runde auf dem etwas matschig getrampelten Boden etwas schwer, aber da kann man sich schon anpassen. " Mit 41 Jahren trat Sassnink zudem auch in der Altersgruppe 40 an, doch am Ende reichte es gar für den Gesamtsieg. "Mein großes Ziel dieses Jahr ist der München-Marathon, da muss ich unbedingt dabei sein. Und ansonsten gilt: Alles an Läufen mitnehmen, was geht! ", erklärt der Gewinner seine Devise für das restliche Jahr.

Richtig flott unterwegs war auch die schnellste Dame im Feld. Magdalena Reichhold ließ beinahe alle Herren alt aussehen: Sie kam mit lediglich 14 Sekunden Rückstand auf den Sieger Sassnink als starke Dritte ins Ziel. Die beiden kennen sich schon länger, erst vorige Woche bei den Bayerischen Meisterschaften hatte Reichhold schon einmal knapp das Nachsehen. "Ich bin mit meiner Zeit sehr zufrieden, aber wenn Sie mir jetzt sagen, dass es wieder so knapp war, dann überlege ich mir natürlich, ob ich die Zeit nicht doch noch irgendwo rauslaufen hätte können", packte die 22-Jährige trotz Lachen im Gesicht ihr Ehrgeiz. Das Podium rundete der zweitplatzierte Florian Koch vom DRC Ingolstadt ab. Der laufstarke Ruderer kämpfte bis zur Ziellinie um Rang zwei und setzte sich letztlich durch: "Der hat mich die ganze Zeit Führungsarbeit machen lassen, das ist aber gar nicht Gentlemen-like", erklärt Reichhold mit einem Augenzwinkern und fügt an: "Nein, am Ende ist das völlig in Ordnung. Er ist ja auch kein Läufer, da hängt man sich einfach gerne mal dran und guckt was passiert. Ob Platz zwei oder drei ist am Ende auch nicht so wichtig. Es hat mich einfach gefreut, so eine positive Stimmung im gesamten Feld zu sehen und dass einfach mal wieder etwas zusammengegangen ist. "

Nach dem Sommerlauf ist für den Oktober unter Vorbehalt der pandemischen Lage auch der Lions Lauf von Eichstätt nach Neuburg wieder eingeplant. Vorgesehener Termin ist der 31. Oktober.

DK

Ludwig Degmayr